Bücher

Gundula Barsch, Julia Walta (2016):Baukasten für eine anonyme Drogensprechstunde: Das Beispiel CheckPoint-C

Methamphetamin, das sich als Crystal im Freizeitbereich verbreitet, sorgt nicht nur für mediale Aufregung, sondern führt vor Augen, dass das professionelle Drogenhilfesystem unter einem enormen Modernisierungsdruck steht. Besonders tragisch: Obwohl mit hohen Risiken für die physische, psychische und soziale Gesundheit konfrontiert, meiden  Crystal Meth-Konsumierende den Kontakt zu Hilfe und Unterstützung sehr lange und melden sich erst, wenn sich bereits dramatische Bündelungen von Problemen entwickelt haben.

In interdisziplinärer Zusammenarbeit entwickelten Professorin Dr. Gundula Barsch (Hochschule Merseburg), Dipl. med. Peter Jeschke (Ostdeutsche Arbeitsgemeinschaft Suchtmedizin e. V.) und Prof. Dr. Andreas Klement (Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle) ein niederschwelliges Angebot, das neue Ansätze einer Versorgung aktuell drogenkonsumierender Menschen auslotete:

In einer anonymen Drogensprechstunde, als Peer-to-Peer-Projekt angelegt, konnten sich KlientInnen medizinisch untersuchen und umfangreich beraten lassen. Als Peers arbeiteten Studierende der Medizin und der Sozialarbeit - supervidiert von erfahrenen ÄrztInnen.

Der vorliegende Band beschreibt das gesamte Pilotprojekt so en detail, dass zur Nachahmung geradezu eingeladen wird. Das Buch kann als konkrete, aber modifizierbare Anleitung für vergleichbare Angebote, nicht nur für CrystalKonsumentInnen, aber auch für diese, dienen. Die beigefügte CD enthält die Arbeitsmaterialien zum Ausdrucken.

Die kritische Evaluation belegt, dass die anonyme Drogensprechstunde eine Lücke füllen kann und auch in der institutionalisierten Drogenhilfe überwiegend aufmerksame Zustimmung findet.

Die Erfahrungen mit der Sprechstunde münden in der Entwicklung einer App, mit der KlientInnen in interaktiv und bezogen auf konkrete Sachfragen individuell beraten und quasi bei ihrem Konsum so gecoacht werden, dass Risiken erkannt und gemanagte werden und in Notfällen rechtzeitig professionelle Hilfe gesucht wird.

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Drogenerziehung in der Praxis:Projektideen zur Förderung der Drogenmündigkeit. Mit Online-Materialien und Kopiervorlagen

Im ersten Teil der Merseburger Arbeitsblätter für Drogenerziehung geht es um das theoretische Fundament einer akzeptierenden Drogenerziehung.

Dargestellt werden die Kritikpunkte an Suchtprävention. „Akzeptierende Drogenerziehung“ ist also nicht einfach ein neuer Begriff, sondern mit einem paradigmatischen Wechsel verbunden, durch den „Drogenmündigkeit“ zum Ziel wird.

Der zweite und dritte Teil des Werkes wenden sich ausdrücklich an PraktikerInnen, die sich mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen über den Konsum psychoaktiver Substanzen austauschen wollen. Vorgelegt werden Vorschläge für Projekte, die mit wenigen Handgriffen schnell praktisch umgesetzt werden können – also quasi das von der Praxis oft gewünschte Rezeptbuch, mit dem eine Idee aus dem Elfenbeinturm für die Praxis verwertbar wird.

 

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CRYSTAL-METH - Einblicke in den Lebens- und Konsumalltag mit der Modedroge Crystal

Seit Ende der 2010er Jahre präsentieren deutsche Medien regelmäßig Berichte über die „Monsterdroge Crystal“, die Besorgnis über die schnelle Verbreitung dieser psychoaktiven Substanz verbreiten. Auch von Seiten des gesamten psychosozialen Hilfesystems wird signalisiert, dass sich mit dem Crystal-Konsum eine Vielzahl drogenbedingter Probleme verbreiten, die das gesamte psychosoziale Hilfesystem herausfordern. Auf Grund fehlender Einblicke in den Lebens- und Konsumalltag mit Crystal herrscht jedoch verbreitet Ratlosigkeit vor, wie den bisher so nicht gekannten Herausforderungen begegnet werden kann.

Mit diesem Buch werden Ergebnisse einer Studie vorgelegt, mit denen besser verstanden werden kann, wie die KonsumentInnen ihr Leben mit Crystal-Konsum gestalten. Davon ausgehend werden immer wieder sehr konkrete Ansatzpunkte herausgestellt, wie Hilfe und Unterstützung aussehen sollte, damit sich mit diesem Konsum keine physischen, psychischen und sozialen Probleme auftürmen.

 

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Drogen und soziale Praxis - Teil 2: Das Drogenthema und wie es in Berufsfeldern der sozialen Arbeit auftaucht

In allen Bereichen Sozialer Arbeit lassen Themen finden, die sich aus dem Gebrauch, Missbrauch und abhängiger Konsum psychoaktiver Substanzen ergeben. Diese erscheinen in unterschiedlichen Facetten, fordern aber immer zum professionellen Handeln auf. Dabei bedürfen diese Problemlagen nicht unbedingt und sofort einer hochspezialisierten Hilfe – Angebote, die oft nicht nur räumlich, sondern für die Betroffenen auch mental kaum erreichbar sind. Oft kann eine Eskalation verhindert werden, wenn Drogenprobleme couragiert angesprochen und mit einem passenden Handwerkzeug angegangen werden. Dafür soll dieses Buch ermutigen.

Für die Themen Alkoholfolgekrankheiten, verschiedene Formen von Medikamentenabhängigkeit sowie abhängigkeitsbedingte Belastungen für Partnerschaften, Familie und Kinder werden die wichtigsten Zusammenhänge kurz und prägnant dargestellt und Vorschläge für den praktischen Umgang durch Bereiche Sozialer Arbeit dargelegt, die nicht auf die Bearbeitung von Drogenproblemen spezialisiert sind.

 

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Gundula Barsch (2010): Drogen und soziale Praxis - Teil 1: Menschenbilder akzeptierender Drogenarbeit und wie sie sich in Grundbegriffen wiederfinden: Eine Einführung für alle, die mit Drogenthemen konfrontiert sind

Dieses Buch wendet sich an diejenigen, die mit Fragen rund um den Konsum psycho-aktiver Substanzen konfrontiert sind und nicht weiterkommen, wenn jeglicher Konsum von „Drogen“ problematisiert und Abstinenz als einziger Umgang mit sogenannten „Suchtgiften“ propagiert werden. Dabei sind die aufgeworfenen Fragen so unterschiedlich, wie der Alltag von Jugendlichen und ihren Eltern ist und so verschieden, wie sich die Arbeit von LehrerInnen, ErzieherInnen, SozialarbeiterInnen und politisch Engagierten gestaltet.

Die Grundlage, die anstehenden Fragen und Probleme neu zu durchdenken und zu realitätsgerechten Umgangsweisen zu finden, muss mit einer Auseinandersetzung um grundlegende Begriffe beginnen. Es erstaunt, wie hartnäckig und selbstverständlich an einem diffusen Alltagswissen rund um „Drogen“ und „Sucht“ festgehalten wird. Dies oft im festen Glauben zu wissen, wovon die Rede ist.

Dieses Buch ist dem Anspruch verpflichtet, wesentliche Grundbegriffe und Themen, die sich rund um den Konsum psycho-aktiver Substanzen ranken, vor dem Hintergrund wichtiger Leitideen akzeptierenden Drogenarbeit und dem Bemühung um eine rationale Drogenpolitik darzustellen und überblicksartig zu beleuchten. Damit bietet es sich für die Aus- und Weiterbildung von Menschen anbietet, die regelmäßig mit Drogenthemen konfrontiert sind. Dazu gehören nicht nur Studierende der Sozialarbeit und Sozialpädagogik, für die dieses Buch eine Hilfe sein kann, in ihren Berufsfeldern viele Themen anders zu durchdenken. Auch bei Diskussionen mit Eltern, LehrerInnen, SchulsozialarbeiterInnen, ErzieherInnen und politisch Engagierten besteht ein großes Interesse, sich mit neuen Sichtweisen auseinanderzusetzen, dabei die bisherigen Denk- und Herangehensweisen kritisch zu prüfen und Bewegung zu bringen in die oft als widersprüchlich, uneffektiv und nebenwirkungsreich erlebte Praxis. Diesen soll das vorliegende Buch Anregung, Hilfe und Bestärkung sein.

 

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Gundula Barsch (2009): Von Herrengedeck und Kumpeltod: Die Drogengeschichte der DDR. Band 1: Alkohol – der Geist aus der Flasche

Hat der Osten anders getrunken als der Westen? 

Ein historisches Ereignis ist nun schon Zeitgeschichte: Der Fall der Mauer zwischen Ost- und Westdeutschland im November 1989. Zwanzig Jahre sind seitdem vergangen. Nach menschlichen Maßstäben eine lange Zeit, historisch gesehen allerdings nur eine kleine Episode. Teile des legalen Drogenangebotes der abgewickelten DDR finden sich heute noch – oder wieder – in den Regalen der Supermärkte des vereinigten Deutschlands: Rotkäppchen-Sekt, Radeberger Pils oder Nordhäuser Korn. Sie sind die sichtbaren Relikte einer vierzigjährigen Drogenkultur auf der Ostseite des Zaunes.

Aber wo ist das typische Trinkverhalten der »sozialistischen Persönlichkeit« geblieben? Gab es so etwas überhaupt? Wie sah sie eigentlich aus, diese Drogenkultur zwischen Jugendweihe, Brigadefeier und Feierabendheim, zwischen den Sandstränden von Rügen und den grünen Hügeln Thüringens?

Vom »Kumpeltod«, dem billigen Schnaps für die unter Lebensgefahr arbeitenden Bergleute der Wismut AG in Aue bis zum »Herrengedeck«, Pils und Piccolo gegen Westdevisen im Interhotel, reichte die Bandbreite der Konsumvarianten.

War die Droge Alkohol ein kleiner Fluchthelfer, sogar ein Ausdruck von Opposition, oder aber, wie im Westen auch, eher ein soziales Schmiermittel, welches das System am Laufen hielt? Haben sich die Deutschen »drüben« den Sozialismus schöngesoffen wie »hüben« den Kapitalismus? Wie eigentlich ging ein fürsorglich-bevormundender Staat mit den Kollateralschäden des Alkoholkonsums um, mit den Opfern von Alkoholunfällen und Suchtproblemen?

Gundula Barsch dokumentiert in dem hier vorliegenden Band 1 zu Alkohol in der DDR ein Stück Geschichte, geht Zusammenhängen zwischen Gegenwart und Vergangenheit nach, stellt Parallelen und Gleichnisse dar und aktualisiert auf diese Weise historische Bezüge.

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Gundula Barsch (2008): Lehrbuch Suchtprävention: Von der Drogennaivität zur Drogenmündigkeit

„Zugegeben, der Titel klingt bewusst irreführend. Dies ist nicht noch ein weiteres Buch darüber, wie man denn nun, bevorzugt die armen Jugendlichen, vor den Risiken des Konsums von legalen und illegalen Suchtmitteln schützt. Es liefert keine Checkliste, die man abarbeiten kann, um zum gewünschten Erfolg einer drogenfreien Gesellschaft zu kommen. Nein, Bücher, die dies versprechen, gab und gibt es genug.

Die bekannte Autorin Gundula Barsch entzaubert die bisherigen Präventionskonzepte des „Wir wissen, was gut für Dich ist“ und „Es ist doch nur in Deinem Interesse“. Es geht um soziale Kontrolle und den Fetisch Gesundheit, um Medizinalisierung und Ordnungspolitik, um Substanzfixierung und den Bemächtigungsmythos. Ihre Thesen zum geglückten Substanzkonsum, zur Drogenmündigkeit, fordern mit Sicherheit Widerspruch heraus, ermuntern zur lebhaften Debatte darüber, was Prävention bewirken sollte – welches die Ziele sein könnten.

Gibt es, wie die akzeptierende Drogenarbeit, auch die akzeptierende Prävention? Man mag die Ansätze teilen oder nicht – in der Diskussion um die Weiterentwicklung von Präventionsansätzen wird man an den Thesen von Gundula Barsch wohl nicht vorbei kommen.

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Gundula Barsch (2007): Verhext und süchtig: Wahn Macht Sinn

Dieser Text wurde im Jahr 2258 veröffentlicht und gehört zu einer Textsammlung, die über „Ursachen und Mechanismen der Manipulation von Massen in der menschlichen Gesellschaft“ informiert. Mit Hilfe vergleichender Geschichtsforschung wird darin den Phänomenen der Deformation des Denkens und des Massenwahns in mittelalterlichen und frühmodernen menschlichen Gesellschaften bis hinein in das 20. Jahrhundert nachgespürt.

In diesen Darlegungen geht es nicht um eine kulturgeschichtliche Analyse, mit deren Hilfe die LeserIn als "teilnehmende“ BeobachterIn versucht, so konkret wie möglich in die Vergangenheit "hinein zu tauchen" und die Phänomene von Ausgrenzung und Gewalt kleinteilig zu reflektieren und zu verstehen. In dieser Schrift überwiegt eher der aufklärerische Impetus: Indem geschichtliche Linien von Machtergreifung und Machtsicherung bloßgelegt, von Ausgrenzung, Gewalt und Ausgeliefertsein nachgezeichnet und politische, ökonomische, psychologische und soziale Konstellationen und Situationen der Vergangenheit in ihrer Vergleichbarkeit enttarnt werden, soll der Blick für die Gegenwart geschärft werden.

In diesem Text wird sowohl von Hexen- als auch Drogenwahn gesprochen, eine Verbindung, die bis zum 21. Jahrhundert nie hergestellt wurde. Bis in diese Zeit hätte jede Andeutung, dass sich der Drogenwahn zu großen Teilen aus Massenhysterie speist, ein Angriff auf fundamentale Ansichten und Werte bedeutet. Natürlich geht es in diesem Vergleich nicht um das Aufzeigen der Wiederkehr des Gleichen. Zeitliche Distanz und verfremdende Wahrnehmung ermöglichen aber das Entdecken historischer Parallelen und leichtern erhellende Einblicke in das Heute.

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Das Buch ist quasi vergriffen und wird nicht noch einmal neu aufgelegt, auch wenn sich viele Textbelege aus der Zeit zwischen dem Erscheinungsjahr 2007 und heute immer weiter aktualisieren lassen würden.

Hier ist der Buchtext verfügbar: WahnmachtSinn.pdf

Gundula Barsch (2005): Neuer Start mit alter Power: Eine Einrichtung für Jugendliche mit problematischem Konsum legaler und illegaler Drogen

Es passiert Tag und Nacht überall in Deutschland: Unzählige Jugendliche probieren Drogen legaler und illegaler Art. Sie experimentieren mit ihnen, suchen nach den für sie passenden Regeln im Umgang mit diesen Substanzen und loten deren Rolle für ihren individuellen Alltag aus. Bei diesem zweifellos schwierigen Prozess finden manche Jugendliche erst nach mehreren Anläufen erfolgreich zu ihren eigenen Maßstäben, Ritualen und Regeln. Einige von ihnen aber scheitern immer wieder, bekommen aufgrund der Drogen Probleme in anderen Lebensbereichen und verspielen so Stück für Stück ihre Chancen und den guten Start in das Erwachsenenleben.

In solchen Fällen sind Eltern, LehrerInnen und SozialarbeiterInnen oft ratlos. Allzu schnell wird dann das Etikett „Suchtkrankheit“ verwendet, das dazu führt, die mit Drogenkonsum auffällig gewordenen Jugendlichen weiterzureichen an das medizinisch-therapeutische Behandlungssystem. Doch je jünger die Jugendlichen sind, um so weniger ist dieses Suchtkranken-Hilfesystem auf diese PatientInnengruppe vorbereitet und um so mehr mangelt es diesem therapeutisch angelegten System an Möglichkeiten, auf die speziellen Bedürfnisse dieser jugendlichen Gruppe einzugehen. Die Folgen sind Therapie-Abbrüche, Stagnationen oder Rückfälle, die die Jugendlichen in ihrer Entwicklung eher behindern als voranbringen.

Angesichts dieser prekären Situation baut das Buch die These aus, den hoch problematischen Drogenkonsum im Jugendalter nicht als Sucht und damit als krankheitsbedingt zu verstehen, sondern als eine Spielart exzessiven Verhaltens, wie es auch in anderen Formen von Jugendlichen gelebt wird. In Abkehr vom dominierenden Behandlungskonzept wird daher ein pädagogisches Begleit-Konzept für problematisch konsumierende Jugendliche entwickelt. Dazu wird auf moderne jugendsoziologische Erkenntnisse zurückgegriffen, nach denen Drogenkonsum weder aus dem Leben der Jugendlichen ausgesondert werden kann, noch therapeutisch separat zu korrigieren ist.

Drogenkonsum wird vielmehr als eng verwoben betrachtet mit allen anderen Bereichen und Ebenen des Lebens, weshalb er oft mit der Nichtbewältigung jugendspezifischer Entwicklungs-Aufgaben einhergeht. Hilfe und Unterstützung bei der erfolgreichen Bewältigung dieser speziell an Jugendliche gestellten Aufgaben sind wesentliche Beiträge, ihnen auch über die Phase problematischen exzessiven Drogenkonsums hinweg zu helfen und destruktiven Entwicklungen vorzubeugen.

In dem Buch wird das Konzept einer Einrichtung beschrieben, die mit problematischen drogenkonsumierenden Jugendlichen arbeitet. Ausführlich geschildert werden Ziele und Betreuungsauftrag, Leitideen und Prinzipien der Arbeit, die sozialpädagogischen Bereiche und Methoden, die Phasen der Arbeit und die notwendige Einbindung der Einrichtung in die Region. Während das Konzept überblicksartig diese Einzelthemen auch mit ihren theoretischen Hintergründen ableitet und erklärt, werden im Anhang alle sozialpädagogischen Bereichen und Methoden umfangreich dargestellt und auf  weiterführende Quellen verwiesen. Insofern ist das Buch sowohl eine Anregung für Initiativen, die den Aufbau eines derartigen, dringend nötigen Hilfeangebotes planen, als auch ein Angebot für Einrichtungen der Jugendhilfe, die Jugendliche mit mehr oder weniger problematischem Drogenumgang betreuen. 

Das Buch ist quasi vergriffen und wird nicht noch einmal neu aufgelegt

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Hier ist der Buchtext verfügbar: NeuerStartmitalterPower.pdf

Gundula Barsch (2003): Aufwachsen im südlichen Afrika: Traditionale afrikanische Lebenswelten, neue Fragen und das Damoklesschwert AIDS: Westliche Perspektiven auf eine kaum gekannte Kultur

Das Thema HIV und AIDS und die Besonderheiten dieser Infektion für das Aufwachsen schwarzafrikanischer Kinder

Das südliche Afrika ist in den Schlagzeilen -  mit seinem Kampf gegen die tödliche Immunschwächekrankheit AIDS und leider fast nur noch damit. Traurige Kinderaugen von AIDS-Waisen rühren an und bewegen weltweit Menschen, Gelder für Programme zu spenden, die mit dringlichen Hilfsgütern Not lindern, aber auch Entwicklungshilfe leisten wollen. Darüber hinaus entschließen sich nicht allein abenteuerlustige und engagierte junge Leute, sondern auch gestandene Professionelle unterschiedlicher Berufe, direkt im afrikanischen Alltag zu wirken und dort zu helfen. Trotz guter Absicht  finden sich viele „Langnasen“ jedoch schnell in höchst irritierenden, für sie skurrilen und manchmal auch demotivierenden Situationen wieder. Oft zu spät reift die Einsicht, dass afrikanisches Leben sehr anders ist und vieles deshalb mit europäischen Augen kaum verstanden werden kann.

Das Buch wendet sich an alle, die sich mit der Situation afrikanischer Kinder auseinandersetzen; sich dafür interessieren, wie sich deren Aufwachsen gestaltet und dabei ganz andere Kindheitsmuster entstehen. Und es fragt weiter, wie sich diese Kindheit verändert, wenn afrikanische Kinder direkt oder indirekt mit einer HIV-Infektion und AIDS-Erkrankung konfrontiert werden. Ganz bewusst verbleibt der Blick dabei nicht auf der Tragik des Geschehens, sondern stellt sowohl Fragen nach den Herausforderungen und Einschnitten dieser Lebenssituation, als auch nach dem Bedarf und Sinn bestimmter Hilfe.

Sensible führt der Text Afrikabegeisterte zu der Einsicht, wie wichtig es ist, nicht aus westlicher Sicht auf afrikanisches Leben zu schauen und dabei scheinbar Gleiches nach westlichen Massstäben zu werten. Das beginnt bereits bei allen Themen, die sich um eine HIV-Infektion und AIDS-Erkrankung ranken. Auch denjenigen, die weniger mit diesen Zusammenhängen vertraut sind, wird auf verständliche Weise nahe gebracht, warum selbst solche scheinbar stereotypen Krankheiten - ihre Diagnose, Therapie und das Leben der Betroffenen mit dieser Diagnose - ganz anders zu verstehen und zu beurteilen sind, als dies in vielen populistischen Medien dargestellt wird. In Afrika tragen auch HIV und AIDS das Gesicht der afrikanischen Kultur und eben auch das von Entwicklungshilfe! Im zweiten Teil des Buches wird nachgezeichnet, wie afrikanische Kinder den Prozess des Erwachsenwerdens und die dabei gestellten Anforderungen an ihre eigene Entwicklung meistern. Dabei schweift der Blick von Bildung und Ausbildung, über Berufsfindung und Aufnahme einer Erwerbsarbeit, die Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität und die Entwicklung einer Identität als Mann und Frau bis hin zu Klärungsprozessen in Bezug auf erstrebte Familienformen, Drogenkonsum und das Selbstverständnis als Träger traditionaler afrikanischer Kultur. In der Zusammenschau entsteht damit ein relativ komplexes und damit informatives Bild vom Alltag schwarzafrikanischer Jugendlicher, das westlichen Betrachtern zumindest Anstöße gibt, gut gemeinte Hilfeimpulse nochmals zu überdenken.

https://www.amazon.de/Aufwachsen-s%C3%BCdlichen-Afrika-Traditionale-Damoklesschwert/dp/3889398715?tag=thegentlem0a9-20

Manfred Kappeler, Gundula Barsch, Katrin Gaffron, Ekkehard Hayner, Peter Leinen, Sabrina Ulbricht (1999): Jugendliche und Drogen: Ergebnisse einer Längsschnittuntersuchung in Ost-Berlin nach der Maueröffnung

Bis zur Maueröffnung 1989 waren illegalisierte Drogen ohne lebensweltliche Relevanz in der DDR. Nach der Maueröffnung bestand im Osten Deutschlands die Möglichkeit zu beobachten, auf welche Weise sich Jugendliche diesen Drogen nähern.

Über sechs Jahre haben die AutorInnen Wissen, Einstellungen, Kommunikations- und Handlungsweisen Ostberliner Jugendlicher bezüglich illegalisierter Drogen untersucht. Das Buch stellt die empirischen Ergebnisse vor.

Seine Bedeutung besteht allerdings nicht nur im Nachzeichnen der entsprechenden Entwicklungen, sondern darüber hinaus in den aufgezeigten Konsequenzen und Anregungen, die sich generell für einen angemessenen sozialpädagogischen Umgang mit Jugendlichen, die psychoaktive Substanzen gebrauchen, ergeben

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Gundula Barsch, Rolf Bergmann (1992): Morgenbuch: Praxistips - Drogenboom im Osten?

Was sind eigentlich Drogen? Wie kommt es zu einem ersten Kontakt? Kann jeder abhängig werden? Risiken des Drogenkonsums? Was ist, wenn mein Kind Drogen nimmt? Aufhören, aber wie?

Solche und viele weitere Fragen stellen sich zahlreiche neue Bundesbürger in der Sorge, dass sich der Konsum illegaler Drogen in Ostdeutschland ausbreitet, wenn erst die Kaufkraft steigt.

Dieser Band Morgenbuchverlag Praxistipps versucht Antworten zu geben, sachliche Informationen und Verständnis zu vermitteln. Spezielles Adressenmaterial erleichtert Ihnen die Orientierung.

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