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Welche Themen erforschen die Promovierenden an der Hochschule Merseburg?

 

Die Hochschule Merseburg kann eine Vielzahl an motivierten und engagierten Doktorand*innen verzeichnen. Mit welchen innovativen Themen beschäftigen sich unsere Doktorand*innen? Welchen praktischen Nutzen wird Ihr Ergebnis haben? Lernen Sie eine kleine Auswahl unserer Promovierenden kennen.

    

Kleine Auswahl unserer Promovierenden an der Hochschule Merseburg

Genauer nachgehakt...

Pascal Engl


"Quantitative Ultraschallbildgebung und zeitharmonische Ultraschallelastographie zur dynamischen Bestimmung belastungsabhängiger Gewebeeigenschaften"

Betreuer*in an der HoMe: Prof. Dr. Klaus-Vitold Jenderka

Kooperierende Hochschule: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Betreuer*in der kooperierenden Hochschule: Prof. Jan Laufer, Ph.D.

Promotionsbeginn: 01.01.2024

Pascal Engl

Meine Promotion befasst sich mit der zeitaufgelösten Bestimmung visko-elastischer Gewebeeigenschaften mittels Ultraschall. Dabei sollen zwei verschiedene Methoden zur Anwendung kommen: die zeitharmonische Elastographie (engl. time harmonic elastography, THE) und die quantitative Ultraschallbildgebung (engl. quantitative ultrasound imaging, QUI) mit KI-Unterstützung. Bei der Ultraschallelastographie handelt es sich um ein medizinisches Verfahren zur Bestimmung der Steifigkeit von menschlichem Gewebe. Die zeitharmonische Elastographie soll in meinem Promotionsvorhaben zur Charakterisierung der visko-elastischen Eigenschaften von Muskelgewebe erweitert werden, was zusätzlich die zeitlich aufgelöste, dynamische Erfassung der Scherwellengeschwindigkeit im Gewebe erfordert. Gleichzeitig können die gewebespezifische Ultraschalldämpfung und -rückstreuung ermittelt werden, womit Information über die Mikrostruktur im Muskel erfasst werden können und somit Rückschlüsse auf weitere Gewebeparameter möglich sind.

Im Grunde gibt es drei Besonderheiten meines Promotionsvorhabens:

  1. Der multimodale Ansatz, d.h. die Verbindung von THE mit QUI. Beiden Verfahren liegen dieselben Ultraschalldaten zugrunde und in der Kombination liefern sie eine umfassendere und präzisere Bestimmung der mechanischen Eigenschaften des untersuchten Gewebes.
  2. Die räumlich und zeitlich aufgelöste Messung der visko-elastische Gewebeeigenschaften. Damit wird es möglich dynamische Veränderungen, die insbesondere bei Muskelgewebe relevant sind, zu erfassen.
  3. Die Anwendung beider Verfahren auf Muskelgewebe. Bisher finden THE und QUI ihre Anwendung meist bei der Untersuchung von relativ homogenem Gewebe, wie bspw. der Leber. Muskelgewebe hingegen weist durch die Faserstruktur eine gewisse Anisotropie auf.

Die Ergebnisse meiner Promotion können als Grundlage zur Entwicklung einer nichtinvasiven, kostengünstigen und objektiven Diagnostik der mechanischen Muskelfunktion dienen. Bisher ist die genaue Erfassung der Struktur-Funktionsdynamik der Skelettmuskulatur mit keinem klinisch-diagnostischen Gerät möglich. Mit der Erfassung der Ermüdung und Leistungsbereitschaft des Muskelgewebes erhofft man sich Verletzungen besser zu erkennen und einer weiteren Chronifizierung der Verletzungen des Muskel-Skelett-Systems vorbeugen zu können. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund weit verbreiteter Sportverletzungen oder chronischer Rückenschmerzen individuell, wie gesellschaftlich von großer Relevanz.

Nachdem ich die Verfahren in die vorhandene Ultraschall-Hardware implementiert habe, führe ich zunächst Testmessungen an gewebeähnlichen Phantomen durch. Dabei müssen zusätzlich einerseits die Schallfelder für die benutzen Scansequenzen charakterisiert, und andererseits die Algorithmen zur Datenanalyse geschrieben und iterativ optimiert werden. Zur Eliminierung von Störsignalen und Minimierung der Messunsicherheit werde ich hierbei auch neuartige KI-gestützte Ansätze der Datenauswertung entwickeln und testen. Abschließend wird das ganze System in einer Machbarkeitsstudie an der Oberschenkelmuskulatur von gesunden Probanden erprobt und analysiert.


Eva Kubitza


"Die digitale Informationslandschaft zum Schwangerschaftsabbruch in Deutschland: Anbieter, Inhalte und ihre Qualität"

Betreuer*in an der HoMe: Prof. Dr. Maika Böhm

Promotionsbeginn: 22.09.2023

 

Eva Kubitza

Obwohl der Schwangerschaftsabbruch eine Gesundheitsleistung darstellt, wird der Zugang dazu in Deutschland im Strafgesetzbuch geregelt und ist sowohl gesellschaftlich als auch politisch stark umkämpft. Das Internet ist für Rat- und Informationssuchende häufig die zentrale Informationsquelle zu diesem kontrovers diskutierten Thema, jedoch wurde bisher noch nicht systematisch erforscht, welche Informationen zu Schwangerschaftsabbrüchen im Internet verfügbar sind und inwiefern Ratsuchende auch mit Fehlinformationen und tendenziösen Inhalten konfrontiert sind. Das Promotionsvorhaben zielt daher darauf ab, herauszufinden, welche Online-Informationen ungewollt Schwangere in unterschiedlichen digitalen Quellen finden, wenn sie sich über einen Schwangerschaftsabbruch in Deutschland informieren möchten.

Die Gesundheitskommunikation zu sexuellen und reproduktiven Rechten in Zusammenhang mit dem Schwangerschaftsabbruch wird erstmalig für den deutschsprachigen digitalen Raum untersucht. Das Vorhaben geht nicht nur der Frage nach, welche Informationen zu Schwangerschaftsabbrüchen online zu finden sind, sondern auch, wie die Qualität dieser Gesundheitsinformationen einzuschätzen ist und welche politischen Positionierungen und moralischen Botschaften ggf. mittransportiert werden.

Die Erkenntnisse leisten einen Beitrag zum Verständnis der Rolle der Gesundheitskommunikation im Kontext von sexueller und reproduktiver Selbstbestimmung und sensibilisieren für die Notwendigkeit der Bereitstellung sachlich korrekter und neutraler Informationen zum Schwangerschaftsabbruch. Darüber hinaus können die Ergebnisse zur Entwicklung von Gesundheitskommunikation-Richtlinien für sexuelle und reproduktive Themen beitragen.
Fachkräfte aus Beratungskontexten oder medizinischen Einrichtungen, also die zentralen Akteur*innen, die mit ungewollt Schwangeren arbeiten, können durch die Ergebnisse ggf. gezielter auf potenzielle Informationslücken und Fehlinformationen eingehen.       

Um die digitale Informationslandschaft zu Schwangerschaftsabbrüchen wissenschaftlich zu erschließen, ist ein Mixed-Methods-Design von sechs Teilstudien geplant. Bei den Teilstudien handelt es sich zum einen um quantitative Medieninhaltsanalysen und zum anderen um qualitative Inhaltsanalysen. Das Vorhaben basiert zum Teil auf Sekundäranalysen von Daten, die im Rahmen der ELSA-Studie (Erfahrungen und Lebenslagen ungewollt Schwangerer - Angebote der Beratung und Versorgung) erhoben wurden.


Raphaela Reitenberger


"Kundenloyalitätsanalyse der Generation Y in der Hotellerie"

Betreuer*in an der HoMe: Prof. Dr. Doreén Pick

Promotionsbeginn: 28.04.2023

 

Raphaela Reitenberger

Obwohl einige Studien Absichten und Verhalten der Generation Y bereits erforscht haben, bleibt die Frage, wie die Kundenloyalität bei der Generation Y in der Hotellerie nachhaltig entwickelt und beeinflusst werden kann, weiterhin unbeantwortet.

Ziel meiner kumulativen Dissertation ist es, Erkenntnisse im Hinblick auf die Bildung von Kundenloyalität der Generation Y zu gewinnen. Dabei gilt es das Konstrukt der Kundenloyalität gesamthaft zu erfassen. Entsprechend wird die Kundenloyalität beginnend mit der Akquise der Generation Y über die Einflussfaktoren auf die Entstehung bis hin zur Entwicklung im zeitlichen Kontext, untersucht. Die Strukturierung der wissenschaftlichen Manuskripte versucht eine bestmögliche gesamthafte Erfassung der Kundenloyalität zu gewährleisten. Mit Hilfe einer Metaanalyse sollen in einem ersten Schritt die bestehenden literarischen Erkenntnisse zu den Einflussgrößen von Kundenloyalität in der Hotellerie statistisch zusammengefasst werden. Die Identifikation dieser relevanten Variablen bildet die Grundlage für die geplante Quer- sowie Längsschnittstudie in den darauffolgenden Studien zur Erforschung der Einflussgrößen auf die Bildung und Entwicklung der Kundenloyalität der Generation Y in der Hotellerie.

Die Besonderheit meines Promotionsvorhabens liegt in der Kooperation mit der Steigenberger Hotels GmbH. Im Fokus steht dabei die transferorientierte Forschung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.

Das Portfolio der Steigenberger Hotels GmbH umfasst aktuell acht Hotelmarken mit über 160 Hotels weltweit. Der Shareholder H World betreibt über 8000 Hotels, verteilt auf 20 Hotelmarken in 17 Ländern. Eine Befragung über die Markensegmente Luxury, Upscale, Midscale und Economy ermöglicht die Erfassung heterogener Kundengruppen, deren Einschätzungen sowie Verhaltensabsichten. Die Berücksichtigung verschiedener Markensegmente und deren Kunden in den Studien der Dissertation erlaubt zudem, potenzielle geographische, verhaltenspsychologische wie auch sozioökonomischen Unterschiede in der Gesellschaft und deren Wirkungen zu identifizieren. Die Stichprobe der Befragungen bildet sich aus dem gemeinsamen Kundenbonusprogramm H Rewards, welches international aktuell über fünf Millionen Mitglieder verzeichnet.

Die Erkenntnisse über die Bildung und Entwicklung der Kundenloyalität sind wirtschaftlich von weitreichender Bedeutung, besonders für Unternehmen mit einer von Babyboomern und Generation X dominierten Kundenbasis. Die Generation Y nachhaltig als loyaler Kunden zu gewinnen, sichert dem Unternehmen einen langfristigen Wettbewerbsvorteil auf dem Markt.

Untersuchungsobjekt ist die Kundengruppe der Steigenberger Hotels GmbH, bei der eine Querschnittstudie sowie eine Längsschnittstudie mit drei Befragungsintervallen mittels standardisierter Fragebögen durchgeführt wird. Die Befragungsergebnisse werden darüber hinaus durch die Einbeziehung von Transaktionsdaten validiert. Die Einbindung vorhandener Transaktionsdaten des Unternehmens ist wissenschaftlich von großer Bedeutung.


Til Julian Becker


"Strategies for cancer treatment - organotin compounds and mesoporous silica nanoparticles"

Betreuer*in an der HoMe: Prof. Dr. Dr. h.c. Goran Kaluđerović

Promotionsbeginn: 05.05.2022

 

Til Becker

With nearly 10 million deaths in 2020, cancer is one of the leading causes of death worldwide. That means, one out of six deaths is linked to cancer diseases. Due to its increasing incidence in aging societies, the battle of cancer is an important challenge. To face this issue, forms of treatments established, namely radiation therapy, surgery and chemotherapy with latter as the most common form. Nevertheless, chemotherapy leads to several side effects which can range from so called chemo brain, loss of hair to insufficiency of kidney, spleen, liver or even heart due to its systemic interaction. Further, some cancer tissues exhibit drug resistance to common chemotherapeutic agents. To overcome these drawbacks, novel metal based drugs are developed to improve cytotoxic interaction, where this project takes its place. It focuses on the synthesis of organotin(IV) compounds and their further immobilisation into mesoporous silica nanoparticles. The nanoparticles can enhance cytotoxic effects and prevent encapsuled compounds to reach healthy tissues.

This project focuses on two perspectives: first organotin(IV) compounds and second on the use of mesoporous silica nanoparticles (MSN). Organotin(IV) compounds provide high cytotoxicity but aren’t used as medical agents because of their hydrophobic and toxic behaviour. In addition, their mechanism of action is partly still unknown and can be modulated with different ligands. MSN are highly biocompatible and can be used as drug delivery systems if tin compounds are entrapped. Since tumour cells engulf larger particles but healthy cells don’t, tin loaded MSN accumulate only inside of tumour cells and release the cytotoxic agent on a local way. Two different species of MSN and different ligands with various substitution patterns bound to tin moiety are then tested against different tumour cell lines, allowing an understanding of the mechanism of interaction for the compounds and following a better drug design, leading to highly cytotoxic organotin(IV) compounds in nontoxic concentrations on a local way due to MSN.

With knowledge of mechanism of interaction, influence on activity through the ligand substitution pattern and different behaviour for both species of silica nanoparticles, the fundamentals for tin based cancer specific treatment are laid. The usage of MSN as drug delivery systems will give organotin(IV) compounds attention as highly active anticancer agents since there are not considered nowadays due to there low bioavailability. This can help to provide lesser side effects for patients during and after chemotherapy.

Organotin(IV) compounds refer to tetraaryltin(IV) compounds featuring various ligands and substitution patterns. Mono-substituted as well as di-substituted variants are the primary focus of this research. silica nanoparticles are synthesised from ionic surfactants templates for the silica precursor.

The success of synthesises is monitored and evaluated with spectroscopic, microscopic and further well established methods. The evaluation of cytotoxicity and mechanism of interaction is performed with biological activity studies.


Sharmin Akter

"Influence of additives and modified bio-plasticizer on formulation, mechanical, aging and degradation behavior of plasticized PHB biopolymer"

Betreuer*in an der HoMe: Prof. Dr.-Ing. Beate Langer

Kooperierende Hochschule: Martin-Luther-University Halle-Wittenberg

Betreuer*in der kooperierenden Hochschule: Prof. Dr.-Ing. René Androsch

Promotionsbeginn: 01.04.2022

 

Sharmin Akter

Bioplastics are bio-based polymers that are partially or fully produced from renewable sources. Because of their environmentally friendly, non-toxic, and compostable behavior, biopolymers draw massive attention from consumers to manufacturers. Among biopolymers, the simplest and most abundant is poly-hydroxybutyrate(PHB) from the Polyhydroxy alkanoate (PHAs) group. PHB is synthesized as a storage granule in more than 300 microorganisms. With its versatility and wide range of uses, PHB offers diverse applications in the medical sector, modern pharmacology, drug delivery, and so on. This polymer is getting much attention because of its biodegradability and biocompatibility features in a sustainable manner. The sustained development of biodegradable PHB will emerge as an attractive, environmentally friendly candidate and highly efficient in a wide range of applications. But it shows high crystallinity and brittleness, so PHB needs a plasticizer to tailor its properties and additives to increase toughness. Nowadays, researchers have focused on bio-plasticizers because they have advantages over commercial plasticizers like bio-plasticizer are renewable, non-toxic, eco-friendly, etc. This study aims to find out the good compatibility between bio-PHB with modified bio-based plasticizers and additives.

The production of petroleum-based plastic increases CO2 emissions in the atmosphere, produces toxic fumes when it burns, harms aquatic life when dumped into the water body, and harms humans. Nowadays, the primary challenge is to replace conventional plastic with biodegradable bioplastic. Poly-hydroxy butyrate (PHB) is characterized by interesting features (eco-friendly, biodegradable, and biocompatible) that draw attention to commercial applications.     

This work attempt to achieve a new formulation of PHB biopolymer with a wider application range. The obtained materials will be natural, renewable, and biocompatible. This biodegradable biopolymer will open up a new era with the elimination of plastic pollution and positively impact the natural cycle of biological systems.

This innovation of green solutions uses renewable feedstocks such as biomass to achieve sustainable development due to diminishing fossil fuel reserves and rising environmental concerns. This PHB biopolymer should have excellent results in diverse materials applications (such as food packaging films, medical devices, etc.) and render an eco-friendly alternative for the solution to global environmental pollution.

Firstly need to do some lab work to make a new PHB with different modified plasticizers and additives to enhance mechanical performance. The Tensile test, Charpy impact test, and Hardness test can be done to know mechanical behavior. How well materials can go long run applications that need an aging test. Now the question is the obtained materials really degradable? Under some aerobic and anaerobic environments, how well material degrades into low molar mass and the degradation percentage will also be measured.

For investigation, mechanical analysis needs a testing device with a software facility. Need to make the artificial environment for aging analysis, such as Hot oven and weathering devices. For biodegradation, need to make also some artificial environments such as a variety of soil, water (River or sea), compost (household compost, food waste), and so on.


Anja Jonas


"Psychosoziale Versorgung von minderjährigen Schwangeren und minderjährigen Eltern in Sachsen"

Betreuer*in an der HoMe: Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß

Promotionsbeginn: 01.04.2022

 

Abstract Jonas

Minderjährige Elternschaft erfordert intensive Begleitung und Betreuung durch etablierte Netzwerke, um die Anforderungen der verschiedenen Entwicklungsabschnitte aus elterlicher und kindlicher Perspektive zu erfüllen. Beginnend mit Angeboten der Gesundheitsvorsorge bei Feststellung einer Schwangerschaft bis hin zur Professionalisierung durch das Netzwerk Frühe Hilfen und Angebote der vollstationären Betreuung, existieren in Sachsen umfassende Hilfsangebote der psychosozialen Versorgung. Die angestrebte Forschung soll Hintergründe und Wirkmechanismen der Inanspruchnahme von medizinischen und sozialarbeiterischen Unterstützungsangeboten durch minderjährige Schwangere und minderjährige Mütter und Väter untersuchen.

Die Lebenssituationen minderjähriger Eltern erfahren seit vielen Jahren ein hohes Medieninteresse, wobei deren Lebenssituationen eher sensationsorientiert darstellt werden. Professionelle psychosoziale Unterstützungsangebote werden dabei nur randständig thematisiert. Einen besonderen Fokus wird die Forschungsarbeit auf die Rolle der Väter als Unterstützungspotential legen, da es dazu bisher nur wenige Forschungsergebnisse gibt.

Durch das Wissen zur Inanspruchnahme und zu möglichen Konflikten, können frühzeitig Netzwerke mit geeigneten, professionellen Fachkräften angeboten werden. Im Fokus stehen dabei die Unterstützungen durch die bundesweit installierten Netzwerke Kinderschutz und Frühe Hilfen, die Rollen von Familienhebammen und die Angebote der Schwangerschaftsberatungsstellen. Es soll der Bedarf an Unterstützung und die Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten im psychosozialen Bereich als auch in der medizinischen Versorgung vor, während und nach der Geburt eines Kindes zu erfasst werden. Die Ergebnisse der Forschungen sollten dazu beitragen, die Angebote der professionellen Fachkräfte noch zielgruppenspezifischer zu gestalten und weitere Ansprechpartner zu identifizieren (z.B. Schulsozialarbeiter, Lehrer, Streetworker). Die Ergebnisse könnten anschließend auch zielgerichtet in die Ausbildung der Fachkräfte einfließen.

Als empirische Forschungsmethode wurde ein qualitatives Forschungselement gewählt. Aufgrund der kleinen, stark heterogenen Gruppe der minderjährigen Schwangeren, Mütter und Väter (Bildungsstand, sozio-ökonomischer Hintergrund) wird eine qualitative Erhebungs- und Auswertungsmethode notwendig. Mittels teilstrukturierter, leitfadengestützter Interviews soll die vulnerable Zielgruppe als Querschnittserhebung befragt werden. Damit wird den Interviewten die Möglichkeit zu narrativen Erzählsequenzen gegeben und bei fehlenden Gesprächsimpulsen kann der Leitfaden das Interview strukturieren. In die Untersuchungen werden Eltern aus vollstationären Einrichtungen eingebunden und Eltern, welche in der Herkunftsfamilie verblieben sind. Die Auswertung der Daten soll mittels der Methode der Grounded Theory erfolgen.


Sonam

"Drug-Conjugated Ruthenacarboranes: Toward Hybrid Pharmaceuticals with a Dual Mode of Action"

Betreuer*in an der HoMe: Prof. Dr. Dr. h.c. Goran Kaluđerović

Kooperierende Hochschule: Universität Leipzig

Betreuer*in der kooperierenden Hochschule: Prof. Dr. Dr. h.c. Evamarie Hey-Hawkins

Promotionsbeginn: 15.03.2022

 

Sonam

Nowadays, cancer is still one of the diseases with the highest mortality rate worldwide. According to World Health Organization, Cancer was the second leading cause of death, after heart disease, in the United States in 2020. Cancer statistics shows the number of new cases in 2012, 2018 and 2022 are 14.1, 18.1 and 19.3 million. It’s expected to be raise up to 28.4 million in 2024. One of the main treatments, chemotherapy, is often accompanied by strong side effects of the used drugs like loss of hair, infertility and sex, loss of appetite, oral hygiene, etc.  and resistance of tumors to chemotherapeutic agents is a further challenge. Thus, the search for new anticancer drugs as well as novel therapeutic methods is still extremely important. Chemotherapy can be improved by different approaches, including searching for new targets and for drugs with novel modes of action. This research project aims at the synthesis noval metal based drugs to improve cancer treatment. The main research focus will be on the design and the synthesis of metal-based cytostatics suitable for conjugation with COX inhibitors, the development of carborane-containing COX-2-selective inhibitors and especially the synthesis of conjugates of chemotherapeutic agents with COX inhibitors.

The cancer treatments are frequently based on chemotherapy, often with strong side effects. As the targeting tool is highly important for selective treatment of cancer, the idea in this project is to develop a linker system which facilitates the release of a potent drug from toxin-masking conjugates in order to reduce side effects. Thus, normal cells can be protected from high biological activity of drugs during treatment. The drugs consist of a toxic warhead, a targeting moiety and a tethering cleavable linker system. For instance, the pH value of tumour cells is in the range of 4.0 to 6.5 whereas the pH value of blood and normal cells is between 7.3 and 7.5. This pH value difference between tumour and normal tissue enables cleavage of an acid-sensitive compound and linkers containing acetals, hydrazones or esters, thus providing sufficient stability under physiological conditions, but degrading in an acidic environment. This way of building new chemotherapeutic drugs can actually help in protecting the normal cells from harmful chemicals and providing a better life to patience after treatment.

Synthesis of a drugs with metallacarborane conjugation with COX inhibitors through Acid-labile linkers has a huge practical application in improving cancer treatment. Synthesized drugs avoid many side effects by saving normal cell from harmful biological activity of drugs during treatment. This project helps in providing a safe cancer treatment by reduce side effects and a better life to the patience after treatment.    

Only a limited number of metallacarborane derivatives has been studied for biological application. This research project aims at the synthesis, characterisation and biological evaluation of a series of organometallic ruthenium(II) complexes employing the 11-vertex nido-carborate cluster and derivatives as ligand.

In this project nido-carborate ligands will be combined with ruthenium(II) arene and other complex fragments, known for their antitumour activity, including also the possibility for conjugation with known organic pharmaceuticals employed as anticancer agents throught some Acid-labile linkers like ester, hydrazine; reduction-sensitive, disulfide, azo; enzymatically cleavable, Val-Cit, carbamate. The target molecules can be categorised as half-sandwich metallacarborane complexes. The synthesised ruthenacarborane−drug conjugates will be characterized via various spectroscopic methods, as well as electrochemical analyses. The evaluation of the cytotoxicity and mechanism of action for the most promising candidates will be performed.


Natalie Klyk

"Moderne Anerkennungskämpfe - Die BDSM-Szene aus anerkennungspolitischer Sicht."

Betreuer*in an der HoMe: Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß

Kooperierende Hochschule: Europa-Universität Viadrina (Frankfurt Oder)

Betreuer*in der kooperierenden Hochschule: Prof. Dr. Kira Kosnick

Promotionsbeginn: März 2021

 

Abstract Klyk

Die Promotion ist in den Kulturwissenschaften verortet und beforscht die BDSM-Szene als kulturelles und gesellschaftspolitisches Phänomen.

Die BDSM-Szene unter anerkennungstheoretischen Aspekten zu betrachten ist ein neuer und wichtiger Ansatz, denn sexualpolitische Bewegungen beeinflussen in entscheidender Weise, was unter Sexualität verstanden und gesellschaftlich lebbar wird.

Die meisten bisherigen BDSM-Feldstudien betrachten die Szene weitestgehend isoliert, ohne einen gesamtgesellschaftlichen Bezug herzustellen oder intersektionale Aspekte zu untersuchen. Auffällig ist, dass gerade dieser Szene in der wissenschaftlichen Literatur wenig politische Relevanz und Gestaltungswillen zugesprochen wird.

Der in dieser Arbeit angestrebte Ansatz der anerkennungpolitischen Betrachtung, schließt eine Lücke in der Forschung.

Die Ergebnisse dieser Arbeit sollen zum Einen ein besseres Verständnis der BDSM-Szene fördern, zum Anderen aber auch einen Ausblick geben, wie Anerkennungsdebatten sozialer/ sexueller Minderheiten in einer pluralistischen Gesellschaft ausgehandelt werden.

Stärke des Promotionsprojekts ist das umfangreiche und auf zwei sich ergänzende Methoden aufbauende Sample. Die Teilnehmende Beobachtung zeichnet sich durch eine persönliche Teilnahme der Forschenden im Feld aus. Ergänzt wurde die Teilnehmende Beobachtung durch qualitative Interviews. Es wurden insgesamt 52 Interviews geführt.


Natalie Sontopski

"Build a better idol. Strategien der Spekulation als kritisches Instrument eines feministischen Forschungsprogramm zu Künstlicher Intelligenz"

Betreuer*in an der HoMe: Prof. Dr. Stefan Meißner

Kooperierende Hochschule: TU Dresden

Betreuer*in der kooperierenden Hochschule: Prof. Dr. Susanne Wagenknecht

Promotionsbeginn: 15.04.2020

 

Abstract Sontopski

Die Diskussion rund um digitale Technologien, inbesondere die um künstliche Intelligenz, ist von Spekulation geprägt, da noch niemand sagen kann, wie nachhaltig sie unsere Gesellschaft transformieren werden. Was jedoch fehlt ist ein ein feministischer Blickwinkel auf die Chancen, die sich durch spekulatives Denken als kritisches Instrument im Feld der künstlichen Intelligenz eröffnen. Dieses ethnografische Forschungsprogramm möchte spekulatives Denken und Arbeiten als Methode vorstellen, um Limitierungen aktueller Diskurs-Strategien über technologische Potenziale und soziale Ungleichheit zu analysieren. Dadurch kann schlussendlich dazu beigetragen werden, zukünftig "bessere" technologische Artefakte zu entwickeln.

Bislang konzentriert spielt sich ein Großteil der KI-Forschung  in der Informatik ab. Im sozialwissenschaftlichen Feld hat sich zwar besonders die STS-Community des Themas angenommen, jedoch wird das Thema dort vorrangig aus Methoden-Perspektive (wie lässt sich maschinelles Lernen bei der Auswertung von Big Data für sozialwissenschaftliche Arbeiten nutzen?) oder unter Gesichtspunkte von Arbeit oder Ethik untersucht (Was bedeutet KI für Arbeit? Wie könnte eine Algorithmen-Ethik aussehen?) Alle diese Arbeiten gehen vom Ist-Zustand aus. Was insbesondere im deutschsprachigen Raum fehlt ist zukunftsweisende Forschung, die den status quo aktueller KI-Technologien anzweifelt, Problemfelder identifiziert und versucht Lösungen zu erarbeiten. Genau aus diesem Grund habe ich mein Promotionsvorhaben in dieser Nische angesiedelt - ich begleite im Rahmen meiner Dissertation ein interdisziplinäres Kollektiv bei ihrer Erarbeitung eines kritischen Umgangs mit KI und leite daraus Hypthesen für spekulatives Arbeiten ab. Damit legt mein Promotionsvorhaben das empirische Fundament für weitere anwendungsorientierte Forschung.

Die Verknüpfung von spekulativem Design und Soziolgie zu einer Design Soziologie wurde erst 2018 von Deborah Lupton in ihrem Aufsatz „Towards Design Soziologe“ vorgestellt. Dadurch gibt im Moment noch keine relevanten Arbeiten oder Studien in diesem Bereich. Mein Promotionsvorhaben wird eine der ersten Arbeiten sein, die sich einigen der von Lupton aufgeworfenen Fragen annimmt und versucht ihren Ansatz im deutschsprachigen Raum zu etablieren. Dadurch ergibt sich die wissenschaftliche Innovation, cutting-edge Technologien wie künstliche Intelligenz mit neuem methodischem Handwerkszeug interdisziplinär zu erforschen und zukünftige Entwicklungen auf dem Gebiet determinieren zu können. 

Praktischer Nutzen meines Promotionsvorhabens soll die Vorstellung eines kritischen Instruments im Umgang mit künstlicher Intelligenz sein. Mein Vorhaben will ausdrücklich dazu ermuntern, die Zukunft anders zu denken und durch handfeste Forschung im Feld belegen, wie das aussehen kann. So soll ein Umdenken in Bezug auf KI-Technologien und ihr Design angestoßen werden und versucht werden Antworten auf die folgenden Fragen zu finden: Braucht es wirklich humanoid gestaltete virtuelle Assistent*innen? Welche Probleme stellen gesellschaftliche inhärente Bias bei der Entwicklung von KI darf? Besteht die Gefahr, dass wir alte Stereotype durch KI in einem neuen Gewand reproduzieren? Wie kann spekulatives Denken im Umgang mit Bias und sozialer Ungleichheit helfen?

Durch die Implementierung von spekulativem Design in ein soziologisches Forschungsvorhaben und die Forschung im Feld sollen nachvollziehbare Ergebnisse über das Verhältnis von künstlicher Intelligenz und sozialer Ungleichheit präsentiert werden. Dazu nutze ich einen Methoden-Mix aus autoethnografischer Forschung, Experteninterviews, Gruppendiskussionen und Artefaktanalyse, um ein differenziertes Bild spekulativen Arbeitens im Feld von KI aus soziologischer Perspektive zu zeichnen.


Tim Köhler

"Essays on the Evaluation of Macroeconomic Forecasts in Germany"

Betreuer*in an der HoMe: Prof. Dr. Jörg Döpke

Kooperierende Hochschule: Universität Hamburg

Betreuer*in der kooperierenden Hochschule: Prof. Dr. Ulrich Fritsche

Promotionsbeginn: 01.10.2019
 

 

Abstract Köhler

Ich evaluiere deutsche Wirtschaftsprognosen. Als Datengrundlage verwende ich die im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramm 1859: „Macroeconomic Forecasting in Great Crisis“ konzipierte Prognosedatenbank.

Wissenschaftliche Innovation: Ein besseres Verständnis über die Qualität von Wirtschafts-Prognosen.

Im besten Fall einen Beitrag zur Verbesserung der Prognosegenauigkeit für Wirtschaftsprognosen.

Ich verwende empirische Methoden zur Evaluation von Prognosen.


Lukas Boehnke

"Theorie und Praxis politischer Erwachsenenbildung zum Rechtspopulismus im internationalen Vergleich: Eine qualitative Untersuchung von Beispielen aus Deutschland und dem vereinten Königreich"

Betreuer*in an der HoMe: Prof. Dr. Malte Thran

Kooperierende Hochschule: Leibnitz Universität Hannover

Betreuer*in der kooperierenden Hochschule: Prof. Dr. Oliver Decker

Promotionsbeginn: Sommer 2019

 

Abstract Boehnke

Dieses Forschungsprojekt leistet einen Beitrag zur Analyse und Entwicklung politischer Erwachsenenbildung zum Rechtspopulismus in liberal und demokratisch verfassten Gesellschaften. Dazu werden in einer qualitativen sozialwissenschaftlichen Framing-Analyse Verhältnisse von Theorie und Praxis in der politischen Erwachsenenbildung untersucht und Perspektiven, Ansätze, Institutionen und Bildner/innen im Kräftefeld verglichen, die Rechtspopulismus explizit zum Thema machen; es also wird gefragt, was im Bereich politischer Erwachsenenbildung mit dem politischen und wissenschaftlichen Begriff „Rechtspopulismus“ praktisch gemacht wird.

Empirisch unterfüttert und fortgeführt wird die Framing-Analyse von Theorien und Materialien durch virtuelle Fokusgruppendiskussionen mit politischen Erwachsenenbildner/innen, um herauszufinden, wie diese Akteure ihre Arbeit zum Rechtspopulismus untereinander diskutieren, reflektieren und bewerten, welche Bildungsansätze und -formate sich in der Praxis warum (nicht) bewährt haben und welche Maßstäbe, Probleme, Lösungsansätze, Motivationen und Wirkungserfahrungen die Interaktion mit dem Publikum bestimmen.

Mit dem Vergleich werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowohl von Populismus, als auch von politischer Erwachsenenbildung in verschiedenen liberalen Demokratien herausgearbeitet. Aus sozial- und bildungswissenschaftlicher Sicht wird untersucht, wie politische Erwachsenenbildung typischerweise auf Rechtspopulismus reagiert oder antwortet und welche Rolle dabei die gesellschaftliche Einbindung der Bildungsarbeit spielt. Die internationale Perspektive erweitert den normativen Horizont und fördert wissenschaftliche Bezüge und ein professionelles Selbstverständnis/Orientierungswissen der Bildner/innen; die Interpretation der Ergebnisse öffnet Perspektiven auf möglichst universelle Ansätze politischer Erwachsenenbildung im Umgang mit Rechtspopulismus in liberalen Demokratien, während gleichzeitig eine Sensibilität für bestimmte nationale und regionale Besonderheiten gestärkt und gefördert wird. Im Resultat werden Maßstäbe einer politisch orientierten Sozialwissenschaft konstruiert und Kernelemente einer gesellschafts- und ideologietheoretisch/sozialpsychologisch begründeten politischen Erwachsenenbildung für demokratische Resilienz und gegen antidemokratische rechte und populistische Anrufungen skizziert.

Es geht um eine international vergleichende Untersuchung der Verhältnisse von wissenschaftlicher und politischer Theorie und Praxis in der politischen Erwachsenenbildung und um die Entwicklung von demokratisch weiterführenden Perspektiven.

Das Thema ist noch weitgehend unerforscht und der Gegenstand selbst in der Entwicklung begriffen; ferner ist die virtuelle Fokusgruppenarbeit zur Datenerhebung innovativ. Eine leicht verständliche und damit praxistaugliche Präsentation der Ergebnisse ist selbst Teil der Arbeit.

Weiterentwicklung von politischer Erwachsenenbildung zum/gegen Rechtspopulismus.

International vergleichende Framing-Analyse von Materialien und themenbezogener Interaktion/Diskussion (Fokusgruppen), es wird vorwiegend qualitativ gearbeitet.



Katja Labow

"Interesse und Desinteresse für Naturwissenschaften und Technik - Einflüsse und Impulse in Mädchenbiographien mit Beachtung von außerschulischen Lernorten"

Kooperierende Hochschule: Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Betreuer*in der kooperierenden Hochschule: Prof. Dr. Johannes Fromme

Promotionsbeginn: 2010 (mit berufsbedingten Unterbrechungen)

 

Abstract Labow

Ausgehend von den Diagnosen eines im Geschlechtervergleich geringeren Interesses von Mädchen und jungen Frauen für Naturwissenschaften und Technik (bei vergleichbaren Kompetenzen) sowie eines Nachwuchsdefizits in diesem Bereich werden vor dem Hintergrund von Sozialisations- und Geschlechter-Theorien folgende Forschungsfragen bearbeitet:

  1. Wie fördern oder hemmen verschiedene Sozialisationsinstanzen und -kontexte die naturwissenschaftlich-technischen Interessenentwicklungen bei Mädchen?
  2. Welche Interessen liegen vor und wie (unterschiedlich) artikulieren sich naturwissenschaftlich-technische (Des-) Interessen?
  3. Welche Rolle spielt die eigene Geschlechtsidentität bei der naturwissenschaftlich-technischen (Des-) Interessenentwicklung sowie bei der Studien- und Berufsorientierung?

In einer qualitativ angelegten empirischen Studie wurden themenzentrierte Leitfaden-Interviews mit Schülerinnen im Alter zwischen 15 und 18 Jahren durchgeführt mit dem Ziel, die Prozesse der (Des-) Interessenentwicklungen, mit Beachtung von außerschulischen Lernorten (z. B. Museen und Science Center), im biographischen Verlauf zu rekonstruieren. Die Auswertung dieser Interviews erfolgte in Anlehnung an die Dokumentarische Methode (nach Nohl). Dabei stehen die impliziten Wissensbestände der Informantinnen und die damit verbundenen Erkenntnisse zur Individualität und Kollektivität im Zusammenspiel mit gesellschaftlichen Strukturen im Mittelpunkt der Interpretation. Die bisherigen Untersuchungsergebnisse (20 Fallporträts) zeigen, dass individuelle Interessenentwicklungen durch vielfältige Impulse und Einflüsse geprägt werden. Besonders bedeutsam sind die naturwissenschaftlich-technische Affinität der Väter und Großväter sowie die kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Geschlechtsidentität und das individuelle Rollenverständnis. Schule und Medien werden als weniger relevant kommuniziert, und auch außerschulische Lernorte, denen z.T. das Potenzial zugeschrieben wird, positive Schlüsselerlebnisse zu generieren bzw. Interessen zu fördern, spielen nur eine sehr marginale Rolle. Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung eines komplexen Modells zur Erklärung von MINT-Interessen- und -Desinteressenentwicklungen.

Entwicklung eines theoretischen Modells zur Erklärung von Interessenentwicklungen sowie zur Studien-/Berufsorientierung im naturwissenschaftlich-technischen Bereich vor dem Hintergrund von Sozialisationsinstanzen und -kontexten als Weiterentwicklung zu bestehenden Erklärungsmodellen.

Wissenschaftliche Innovation: Interdisziplinäres Modell zur Erklärung von Interessenentwicklungen sowie zur Studien- und Berufsorientierung im naturwissenschaftlich-technischen Bereich.

Handlungsempfehlungen und Ansätze zur Förderung von Mädchen und jungen Frauen im naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Dazu gehören u.a. Angebote zur Studien- und Berufsorientierung.

Qualitative Methoden der empirischen Sozialforschung.


Center of Advanced Scientific Education (CASE) gefördert von

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