Nach pandemie-bedingter Verzögerung kann der interaktive Chatguide im Chemiemuseum Merseburg nun so richtig durchstarten. Mehr als ein Jahr lang wurde gebrainstormt, geplant, es wurden Anbieter gesucht, Konzepte entwickelt und diese schließlich umgesetzt. So kann nun ein weiteres transferrelevantes Bildungsangebot an den Start gehen. Der multimediale Chatguide wurde vom TransInno_LSA Teilprojekt Erlebniswelt Chemie, dessen Ziel es ist, innovative museumspädagogische Konzepte für das Deutsche Chemiemuseum in Merseburg zu entwickeln, realisiert.
Aufgrund der Auswirkungen von SARS-CoV-2 und der damit verbundenen Schließung des Chemiemuseums konnten in den vergangenen Jahren kaum bzw. keine Präsenzveranstaltungen, wie z.B. Ausstellungen, Workshops, Projekttage etc. durchgeführt werden, sodass das Projektteam Erlebniswelt Chemie sich verstärkt auf digitale Angebote konzentriert hat - vor diesem Hintergrund entstand auch ein multimedialer, interaktiver Chatguide mit Inhalten rund um das Museum sowie das Thema Chemie sowie weiteren interessanten Inhalten aus angrenzenden Themengebieten.
Nun ist das Museum zwar wieder geöffnet (Mo-Do 10-15 Uhr), dennoch nimmt der Chatguide eine besondere Rolle ein. Er ist interaktiv konzipiert - es findet also eine Kommunikation zwischen Mensch und Maschine statt. Dies funktioniert mit Hilfe einer vorgefertigten Datenbank, in der Wissensbasen mit Antworten und Erkennungsmustern hinterlegt sind - eine Art Chatbot. Mit Helloguide konnte ein Anbieter gefunden werden, welcher sich auf die Umsetzung eines Chatbots für Museen spezialisiert hat.
Testen Sie gern unseren Chatbot, den Sie hier finden https://www.deutsches-chemie-museum.de/de/webchat.html.
Um mit dem Guide zu kommunizieren, wird zunächst das Wort „Start“ eingegeben und dann kann es auch schon losgehen. Der Chatguide ist browserbasiert konzipiert und somit nicht an den Aufenthalt im Museum selbst gebunden. Er kann von jedem Standort und zu jeder Zeit genutzt werden. Damit kann der Wirkungskreis des Projektes nachhaltig erweitert und mehr Nutzer*innen berücksichtigt werden. Ein weiterer Vorteil einer browserbasierten Lösung ist ihre Niederschwelligkeit. Es muss keine App auf das Smartphone geladen werden, was insbesondere für eine weniger technikaffine Zielgruppe relevant ist.
Thematisch ist der Chatguide darüber hinaus nicht nur an das Thema Chemie, chemische Prozesse oder Formeln gebunden. Das Projektteam hat einen ganzheitlichen Blick auf die Düngemittelherstellung entworfen: Neben der Ammoniaksynthese gibt es auch Informationen zur Geschichte der Düngung und der damit verbundenen Bevölkerungsentwicklung, zu wirtschaftlichen Aspekten sowie Ressourcenverteilung sowie zu den Themen Nachhaltigkeit und Umwelt.
Der Chatbot vereint verschiedenste Medien, wie Fotos, Videos, Schriftgut oder Audiodateien und unterstützt somit den virtuellen Dialog zwischen den Nutzer*innen und den Vermittlungsinhalten.
Die Konzeption und Umsetzung des Chatguides wurde durch Studierende der Studiengänge „Kultur- und Medienpädagogik“ sowie „Angewandte Medien- und Kulturwissenschaft“ unterstützt. Insbesondere die Zuarbeit des Medienmaterials, die mediale Begleitung des Chatguides in Form eines Erklärvideos sowie die Testphase sind wichtige Teilarbeiten, an denen die Studierenden ihr eigenes Wissen und Können einbringen sowie erweitern konnten.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Kontakt
Anja Krause
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
03461 46 2186
Ivonne Reichmann
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
03461 46 2196