Auslandssemester

Studieren im Ausland

Velkommen til Nord Universitet i Norge!

Das war einer der ersten Sätze, den ich bei meiner Ankunft in Bodø in Norwegen gehört habe.

Schon lange war es ein Traum von mir, irgendwann Norwegen zu bereisen, die Kultur kennenzulernen und die unglaubliche Natur, von der ich schon so viel gehört hatte, mit eigenen Augen zu sehen. Als ich durch Zufall gelesen habe, dass unsere Hochschule eine ERASMUS-Partneruniversität in Bodø hat, die auch für meinen Studiengang Kultur- und Medienpädagogik passende Kurse anbietet, dachte ich mir: Wenn nicht jetzt, wann dann? – und habe mich direkt für mein viertes Semester von Januar bis Juni 2023 in Norwegen beworben. Und schon nach etwa einem Monat Wartezeit war klar: Anfang Januar geht es nach Norwegen!

 

 

Anreise

Nach kurzem Überlegen habe ich mich dazu entschieden, aus Deutschland mit dem Zug nach Bodø zu fahren. Auf diese Art konnte ich Stück für Stück in meinem neuen Zuhause auf Zeit ankommen, aus dem Zugfenster die unterschiedlichsten Landschaften beobachten und die ersten Einblicke in die norwegische Kultur bekommen. Nach etwa 38 Stunden, einer Übernachtung in Oslo, einer Nacht und zwei kompletten Tagen im Zug, bin ich völlig erschöpft, aber total glücklich Anfang Januar im kalten und verschneiten Bodø angekommen.

Die ersten Tage an der Nord University waren vollgepackt mit Aktionen und Angeboten der verschiedenen Studierendeninitiativen. Von kostenlosem Waffelessen über verschiedene Sportangebote, gemeinsames Spielespielen und Partys am Wochenende war alles dabei. Von Anfang an hat sich die Nord University große Mühe

 

 

gegeben, dass sich alle internationalen Studierenden wohl fühlen, und ich habe durch die Angebote schnell andere Studierende kennengelernt und Freundschaften geschlossen. Im Allgemeinen legt die Uni einen großen Wert auf die (psychische) Gesundheit der Studierenden, was sich durch die vielen Beratungsangebote und Initiativen zeigt.

 

Freizeit

Bodø liegt umgeben von Meer und Bergen nah bei den Lofoten, einer großen und wegen seiner unglaublich schönen Natur bekannten Inselgruppe. In der Kleinstadt selbst findet man alles, was man braucht, und ich habe meine Zeit dort oft in einem der schönen Cafés, am kleinen Hafen oder der schwimmenden PUST-Sauna verbracht. Zum Lernen ist die moderne Bibliothek mit einem tollen Blick auf das Meer ein Highlight und am Stricken eines echten Norwegerpullis kam ich auch nicht vorbei.

Am allerliebsten bin ich in meiner Freizeit aber in die Natur gegangen. In und um Bodø gibt es tolle Wanderwege, fünf Minuten vor meiner Haustür fing im Winter die Ski-Langlauf-Loipe an und direkt neben dem Wohnheim gab es eine kleine Eisfläche zum Schlittschuhlaufen. Alles an Outdoor-Equipment kann man sich als Student*in kostenlos in der Stadt ausleihen, was einiges an Geld spart und viele Möglichkeiten bietet. Direkt neben der Uni gibt es auch eine große Kletter- und Boulderhalle, wo sich die dunklen Wintertage gut aushalten lassen.

Wenn ich etwas mehr Zeit hatte, bin ich mit Freund*innen mit der Fähre nach Moskenes auf die Lofoten gefahren, wo wir wandern waren oder durch die kleinen typischen Fischerdörfer mit ihren roten Holzhütten gelaufen sind. Auch andere Hütten in der Umgebung konnte man an den Wochenenden gut und unkompliziert besuchen und die Natur und die Einfachheit des Lebens ohne Strom und fließend Wasser genießen. Auch ein Roadtrip weiter in den Norden, nach Tromsø, auf die Insel Senja und in den Rago-Nationalpark stand auf dem Programm. Durch das „Allemannsretten“, auf Deutsch „Jedermannsrecht“, ließen sich mit dem Zelten in der Natur viel Geld sparen und gleichzeitig tolle Erfahrungen sammeln.

Für meinen Rückweg nach Deutschland plane ich eine Zugreise durch den südlicheren Teil Norwegens, auf dem ich mir auf jeden Fall noch Trondheim, Bergen, Oslo sowie Wasserfälle und andere Naturspektakel anschauen möchte.

 

 

Studienprogramm

In Bodø konnte ich verschiedene Kursprogramme der Fakultät Education and Arts wählen und habe mich letztendlich für Extreme Environments in Kombination mit einem Norwegischkurs entschieden. Das Semesterpaket Extreme Environments lief etwas anders ab als der klassische Unialltag, den viele andere internationale Studierende hier hatten. Im Januar und Februar hatte ich vor allem Onlineseminare mit kleineren Zwischenabgaben und im März einen Monat voller Aktivitäten, Präsenzlehre und Exkursionen. Dieser Monat war besonders, und ich hatte die Möglichkeit, viel Neues über Norwegen und dessen Kultur, das Leben in der Kälte, den Einfluss extremer Umweltbedingungen auf unsere Psyche und unseren Körper und auch meine persönlichen Grenzen zu lernen. Wir waren unter anderem eisklettern an einem Wasserfall, tauchen und eisbaden im Meer, skilanglauffahren, haben verschiedene Wanderungen gemacht und eine Nacht in einer einfachen Holzhütte im Wald geschlafen. Unsere Dozentin, die selbst schon viele Erfahrungen in extremen Sportaktivitäten hat, konnte uns vieles weitergeben und verschiedene Gastdozierende haben spezifische Bereiche vertieft.

Die Erlebnisse und Erfahrungen, die ich besonders im März durch diesen Kurs mitnehmen konnte, werden mir noch lange im Gedächtnis bleiben, und ich bin trotz anfänglicher Unsicherheiten unglaublich froh und dankbar, dieses Seminar belegt zu haben.

Zweimal in der Woche hatte ich zudem meinen Norwegischkurs, in dem ich vor allem viele Grundlagen, Grammatik und Vokabeln gelernt habe und meine neuen Kenntnisse direkt in Gesprächen mit meinen norwegischen Mitbewohner*innen und beim Kaffee bestellen in der Stadt anwenden konnte.

 

 

 

Wohnen

Allen ERASMUS-Studierenden wurde für ihren Aufenthalt in Bodø ein Wohnheimzimmer über Studentinord angeboten, welches ich gerne angenommen habe. Aktuell wohne ich also mit ca. 30 Norweger*innen auf einem Flur und teile mir mit zehn von ihnen eine große Küche. Die Wohnheime sind ca. zehn Minuten zu Fuß von der Uni entfernt und da eigentlich alle internationalen Studierenden in den sogenannten „Blocks“ wohnen, kann man sich nachmittags gut gegenseitig besuchen und die Aufenthaltsräume für Film- oder Spielabende nutzen.

Mir persönlich gefällt es sehr gut, mit so vielen Norweger*innen zusammenzuwohnen, da die Studienprogramme fast ausschließlich mit anderen ERASMUS-Studierenden stattfinden und ich so weitere Einblicke in die norwegische Kultur und die Lebensweise hier bekommen konnte und ein paar norwegische Kontakte geknüpft habe.

 

Fazit

Norwegen hat es mir mit seiner unglaublichen Natur, der Mentalität und Lebenseinstellung der Menschen wirklich angetan. Wenn du gerne in der Natur bist, Outdoor-Aktivitäten magst und dir Wind und Kälte nichts ausmachen, solltest du Norwegen auf jeden Fall einmal besuchen!

Der Sommer und damit die wohl schönsten Monate hier stehen mir jetzt noch bevor, und so langsam kann ich den Schnee auch nicht mehr sehen. Aber die Sonne und die ersten Blumen lassen auf den Frühling hoffen und die mittlerweile wirklich langen Tage sind wunderschön.

In Nordnorwegen habe ich das Tageslicht nochmal ganz neu wertschätzen gelernt. Als ich im Januar hier ankam, waren die Tage nach nur drei Stunden Licht schon wieder vorbei, und die dunkle Zeit machte es mir anfangs schwer, gut aus dem Bett zu kommen. Doch schon nach ein paar Wochen wurden die Tage deutlich heller und schon bald überholte die Tageslänge hier die in Deutschland. Nun wurden die Nächte kürzer, schon um halb 3 ging die Sonne wieder auf und um halb 11 konnte man die schönsten Sonnenuntergänge über dem Meer betrachten.

Hier in Norwegen spielt die Natur eine andere Rolle als in Deutschland. Die Menschen leben mit ihr, passen sich an ihre Begebenheiten an. Egal, ob totale Dunkelheit, meterhoher Schnee oder starker Wind – die Norweger*innen bleiben positiv und machen jede Situation zu einer hyggeligen.

 

 

 

Schon vor meinem Aufenthalt habe ich viel darüber gehört, wie beeindruckend dieses Land mit seiner Natur sein soll, und ich konnte es kaum erwarten, mir einen eigenen Eindruck davon zu machen. Jetzt ist mir auf jeden Fall klar: Ich komme wieder! Vielleicht schon im nächsten Jahr, denn Bodø wurde zu Europas Kulturhauptstadt 2024 gewählt.

Beitrag von: Antonia Düchting

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