Das diesjährige Science Camp vom 08.-11.08.2023 stand jeden Tag unter einem anderen Motto. An vier spannenden und abwechslungsreichen Tagen konnten die Teilnehmerinnen so in die vielfältige Welt der MINT-Bereiche und -Berufe eintauchen:
Insgesamt vierzehn Schülerinnen – und damit voll besetzt – starteten am Dienstag ins Science Camp des Projekts FEMININ quer durchs Land. Der Tag begann im „Schülerlabor“ der Hochschule Merseburg mit Experimenten zum Thema Lebensmittelchemie. Nach einer Belehrung durften die jungen Frauen in Dreier- oder Vierergruppen verschiedene Aufgaben zum Thema „Säuren im Alltag“ durchführen. Bei verschiedenen Alltagsproben (z. B.: Essigreiniger) wiesen sie mit Hilfe von geeigneten Indikatoren den Säure- und Basengehalt verschiedener Stoffe nach. Am Nachmittag bekamen die Teilnehmerinnen einen spannenden Einblick in die Arbeitsweisen eines Lebensmittel-Start-Ups. Während einer „Frische-Olympiade“ entdeckten sie an drei Stationen die einzelnen Produktionsschritte der Firma „DIE FRISCHEMANUFAKTUR“, welche ihr eigenes „Infused Water“ herstellt. Der Abend wurde für gemeinsame Spiele und zur Planung des nächsten Tages genutzt. Um nichts für den am nächsten Tag anstehenden Grillabend zu vergessen, suchten die Schülerinnen Rezeptideen und erstellten eine detaillierte Einkaufsliste.
In den zweiten Tag starteten die jungen Frauen feriengemäß ganz entspannt, da der erste Programmpunkt erst ab dem frühen Nachmittag geplant war. Es wurde für das Abendessen eingekauft, Spieße und Salate vorbereitet und die Kühltruhen gepackt. Damit ging es dann zur Sternwarte nach Schkeuditz. Zu Beginn konnten die Schülerinnen im Planetarium ihre Sternzeichen am Nachthimmel entdecken und anschließend im gesamten Gebäude spannende Rätsel lösen. Diese Rätsel führten zu einzelnen Puzzleteilen, die im Gesamtbild ein zunächst fragwürdiges Bild ergaben: „Schießt mit der Rakete über unser Planetarium“. In der Praxis klärte sich das Mysterium auf: Die Teilnehmerinnen durften eine mit Wasser gefüllte Flasche per Luftpumpe in die Luft schießen.
Durch den zweiten Teil des Workshops führte das Role Model Kristin, die sich als Marsforscherin mit Rovern beschäftigt, welche den fernen Planeten erkunden. Nach einem Einblick in ihren Werdegang und ihr Arbeitsfeld durften die Science-Camp-Teilnehmerinnen Messungen an verschiedenen Mineralien durchführen und bekamen so einen Eindruck darüber, was Spektroskopie bedeutet. Die spannenden Einblicke sorgten auch nach ihrem Input für reges Interesse: Beim gemeinsamen Grillen horchten einige Schülerinnen Kristin zu ihrer spannenden Arbeit weiter aus und die eine oder andere grübelte über eine mögliche Karriere als Astrophysikerin nach. „Ich wusste gar nicht, was man als Physikerin alles machen kann“, erzählte eine Teilnehmerin am Tisch, während sie gespannt zuhörte.
Am dritten Tag des Science Camp, welcher unter dem Motto „IT und Cyber-Sicherheit“ stand, bekamen die Schülerinnen eine umfassende Führung durch die Räume der GISA GmbH in Halle (Saale). In knapp vier Stunden wurden den Teilnehmerinnen nicht nur die verschiedenen Abteilungen der Firma vorgestellt, sondern auch viel Wissenswertes zu den Themen IT-Sicherheit, Projekt- und Client Management vermittelt. Ein besonderes Highlight stellte die Führung durch das Rechenzentrum am Vormittag dar, welches nur einzeln und durch eine Sicherheitsschleuse betreten werden konnte. „Wahnsinn, wieviel Strom so eine Firma verbraucht!“, staunte eine Teilnehmerin, nachdem ein IT-Spezialist erklärte hatte, dass der Unternehmensstandort mit dem Hochleistungsrechenzentrum am Tag so viel Strom verbrauche wie ein Einfamilienhaus im ganzen Jahr.
Als weiterer Höhepunkt stellte sich das Planspiel zum Thema „Agiles Projektmanagement“ am Nachmittag heraus, bei dem die Schülerinnen spielerisch die unterschiedlichen Herangehensweisen bei der Planung und Durchführung von Projekten erlernen konnten. Von der Wasserfallmethode über Kanban bis hin zum Scrum-Modell erprobten die jungen Frauen eigenständig die geeignetste Methode für ihr Gruppenprojekt.
Am Nachmittag wurde das gute Wetter bei einer großen Portion Eis in der Hallenser Innenstadt genossen. Die gemeinsame Freizeit gefiel allen Beteiligten sehr. Die Pause tat gut, bevor es weiter in den Escape Room ging. Hier mussten innerhalb einer Stunde knifflig-technische Rätsel gelöst werden, damit am Ende alle Teilnehmerinnen wieder mit nach draußen durften und niemand zurückgelassen werden musste.
Am letzten Tag kehrte das Science Camp wieder zurück zum Startpunkt – an die Hochschule Merseburg. Im „Inkubator“, einem bunt gestalteten MINT-Raum, testeten die Schülerinnen an drei Stationen VR-Brillen, den Mikrocontroller Calliope Mini sowie eine 3D-Konstruktionssoftware aus. Es wurden kleine Schlüsselanhänger designt, mittels dem Calliope-Board Liebesbotschaften programmiert und in spannende VR-Welten abgetaucht.
Nach einer letzten Pause mit Eis stand als finaler Programmpunkt natürlich noch das Thema Berufsorientierung an. Mit Hilfe eines Mentimeters beschäftigten sich die Teilnehmerinnen gemeinschaftlich mit der Frage, ob und warum es sich in einer Schülerinnengruppe leichter lernen lässt, wie stark sich die Teilnehmerinnen bereits mit ihrer Berufsorientierung beschäftigen, welche Ängste und Sorgen mitspielen und inwieweit das Science Camp dabei helfen konnte. „Ich habe oft das Gefühl, dass ich mich mehr traue meine Meinung zu sagen, wenn ich nur unter Mädchen bin“, war eines der Kommentare, die in der Runde fielen. Ein reger und interessanter Austausch schloss damit das diesjährige Science Camp ab und rundete den vollen Erfolg aller vier Tage perfekt ab.
Das FEMININ-Team sagt DANKE für ein tolles Science Camp!
Besonderer Dank geht an:
Chemie zum Anfassen / Hochschule Merseburg
DIE FRISCHEMANUFAKTUR GmbH mit Frau Müller
Astronomisches Zentrum Schkeuditz mit Frau Silberbach
Role Model Kristin Rammelkamp
GISA GmbH Halle (Saale) mit Herrn Uttich sowie Kolleginnen und Kollegen
und den Ego-Inkubator / Hochschule Merseburg
Hier geht es zum Video-Rückblick!