Astrid Ribbeck belegte im Zukunftspreises 2022 den 5. Platz ! In unserem Interview hat sie uns einige Fragen zu ihrer Idee beantwortet.
1. Erzähl doch mal. Wer bist du und was machst du?
Ich heiße Astrid und studiere an der Hochschule Merseburg Soziale Arbeit. Außerdem bin ich in politischen Gruppen, wie beispielsweise FridaysForFuture aktiv. Ich fand es schon immer toll, Dinge selber zu machen und in meiner Freizeit nähe ich zum Beispiel auch oder repariere Fahrräder, meistens, ohne irgendwas dafür zu kaufen :)
2. Was ist deine Idee?
Meine Idee ist ein großes Second-Hand-Warenhaus mit integrierten Reparatur- und Upcycling-Werkstätten, in denen mensch alles bekommt, was es so für den täglichen Bedarf braucht. Dadurch kann der Konsum von neu produzierten Waren deutlich reduziert und somit die Umwelt und das Klima geschont werden.
3. Wie bist du auf deine Idee gekommen?
Ich gehe oft in Merseburg spazieren und sehe da an manchen Stellen wirklich bergeweise Müll rumliegen. Manche Dinge davon waren noch gut zu gebrauchen, die habe ich dann mitgenommen und benutze sie jetzt. Ich frage mich: Was bringt Menschen dazu, ihren Müll einfach in die Natur zu kippen? Gibt es hier keine günstigen und einfacheren Möglichkeiten? Außerdem erlebe ich in meinem Umfeld, wie eben diese Dinge, die ich draußen auf der Straße finde, immer wieder neu gekauft werden. Es tut mir weh, wenn ich dann daran denke, wie viel Schaden und Zerstörung die meisten Produkte auf ihrem Weg von der Rohstoffgewinnung bis hin zur Ladentheke verursachen. Deshalb möchte ich, dass wir anfangen, anders zu wirt-schaften und das, was sowieso schon da ist, sinnvoll nutzen.
4.Was kann deine Idee zur Gestaltung der Zukunft beitragen?
Meine Idee bringt Menschen in Merseburg zusammen und trägt, wie schon gesagt, zum Schutz von Klima und Umwelt bei. Damit sich jedoch wirklich etwas ändert, bräuchte es mehr als ein Second-Hand-Warenhaus, dafür bräuchte es die Abschaffung des Kapitalismus. Denn der Kapitalismus kann ja gar nicht anders, als immer mehr und immer wieder neu zu produzieren. Und egal wie umweltfreundlich ein Produkt sein mag, egal wie ethisch verantwortlich eine Firma handeln möchte- sie ist trotzdem auf Profit und Wachstum angewiesen - und auf einem begrenzten Planet kann es kein unendliches Wachstum geben. Dadurch, dass meine Idee auch die hinter dem Kapitalismus liegende Logik hinterfragt (es gibt keine festen Preise, die Kosten des Hauses werden solidarisch getragen) trägt sie auch dazu bei, dass eine andere Welt, die auf einem gemeinschaftlichen Miteinander anstatt auf Konkurrenz und Geldzwang basiert, für mehr Menschen vorstellbar wird.
5. Wie geht es jetzt für dich weiter?
Weiter widerständig bleiben :)