1. Wie beschreiben Sie sich in Ihrer Position im Unternehmen mit drei Worten?
Koordinator, Technologe, Visionär
2. Wie ist die Geschäftsidee entstanden? Was war der Auslöser?
Seit vielen Jahren schon forscht eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ* und an der HTWK Leipzig daran, Lösungskonzepte für verschiedenste Probleme und Fragestellungen etwa im Bereich der Bodensanierung, oder der Mauerwerktrocknung auf Basis der Radiowellen-Technologie zu erarbeiten. Dabei sind mehr und mehr die Problemeigener mit ihren Herausforderungen auf uns zugekommen, was auch beim Asphalt-Thema der Fall war. Trotz all unserer Lösungskonzepte, die wir erfolgreich bis in den Feldmaßstab demonstrieren konnten, gab es fast immer eine Lücke hin zu den potentiellen Anwendern, die ein fertiges Produkt benötigten, um die Lösung in der Praxis sofort anwenden zu können. Da lag der Schluss nahe, eine Firma zu gründen, die diese Lücke schließen kann.
*Ausgründung am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ. Unser Kooperationspartner im Rahmen des Projektes Gründercampus HoMe an der Hochschule Merseburg.
3. Was ist der beste Rat, den Sie je erhalten haben und welchen können Sie mit gutem Gewissen an Neugründer*innen weitergeben?
Die Frage ist tatsächlich schwer zu beantworten, da jeder Ratschlag zur Situation passen muss. Wenn ich darüber nachdenke, dann stammt der beste allgemeine unternehmerische Rat vielleicht von einem alten Gärtner, der mir als Kind einst folgendes mit auf den Weg gab: Das „wie“ ist vergebens, wenn Du das „wann“ nicht bedenkst.
Das ist vielleicht etwas philosophisch und eigentlich für den Gartenbau gedacht, ist mir aber auch im Geschäftsleben immer wieder ein wichtiger Grundsatzgedanke, der mir hilft, nicht nur Dinge anzugehen, sondern auch einmal abzuwarten, auch wenn es schwerfällt.
4. Welches Werteversprechen steht hinter Ihrem Unternehmen?
Wir wollen nicht nur irgendein Produkt verkaufen. Wir wollen vor allem Lösungen etablieren, die nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch und sozial sinnvoll sind. Das ist natürlich nicht immer einfach, sollte aber aus unserer Sicht das Ziel allen Fortschritts sein, da er nur so gesellschaftlich akzeptiert wird, nachhaltig ist und unternehmerisch umgesetzt werden kann.
5. Wie würden Sie Ihr Teamgefüge beschreiben?
Unser Team ist gleichermaßen von Interdisziplinarität sowie von einer langjährigen Zusammenarbeit geprägt. Angefangen von Physikern, Chemikern, Verfahrenstechnikern, Maschinenbauern bis hin zur Industriekauffrau arbeiten wir teilweise schon über 15 Jahren vertrauensvoll miteinander. Beides ist für eine Ausgründung von großem Wert, da man zum einen viele Bereiche abdecken und sich zum anderen immer wieder blind auf das Miteinander verlassen können muss.
6. Wie lautet Ihr bisheriges Zwischenfazit zum Thema Gründung?
Wer glaubt, dass man in Deutschland keine Abenteuer mehr erleben kann, dem empfehle ich, eine Firma zu gründen. Vielleicht sind dabei Hut und Peitsche nicht die Ausrüstungsgegenstände der Wahl, jedoch bringt jeder Tag neue Herausforderungen mit sich, deren Lösungen einen wachsen lassen und den Horizont erweitern. Ich weiß nicht, ob unsere Firma wirtschaftlich gesehen Erfolg haben wird, doch persönlich gelohnt, hat es sich jetzt schon.
7. Was sind die Unternehmensziele für die Zukunft?
An erster Stelle steht natürlich die wirtschaftliche Konsolidierung der Firma. Langfristig gesehen wollen wir sowohl unsere Visionen in der Straßensanierung als auch Schritt für Schritt die anderen Themengebiete angehen, um die Welt für alle Stück für Stück lebenswerter zu gestallten.
Mehr Infos unter: https://rwinnotec.de/ oder https://www.ufz.de/index.php?de=46917