Die Arbeitsgruppe um Professor Klaus-Vitold Jenderka hilft mit einer konstruktiven, technischen Lösung, den täglichen Umgang mit der Corona-Situation zu erleichtern: Man nehme einen CO2-Sensor, einen Mikrocontroller, farbige LEDs und ein Display – dazu noch ein paar Zeilen Programmcode und fertig ist ein in diesen Zeiten vielgefragtes Instrument zur Ermittlung des CO2-Gehaltes in der Raumluft und damit zur Warnung, dass der nächste Luftaustausch dringend erforderlich ist. Ein erster Praxistest im Hörsaal 5 hat ergeben, dass die Zufuhr frischer Luft, d. h. Luft mit ca. 0,04 % bzw. 400 ppm CO2-Gehalt, über das Belüftungssystem perfekt funktioniert: die grüne LED leuchtet. Steigt der CO2-Gehalt auf Grund des zunehmenden Anteils an ausgeatmeter Luft, diese enthält ca. 4 % CO2, an, dann leuchtet zunächst die gelbe und bei zu hohem CO2-Gehalt die rote LED.
Es sollen noch weitere Tests in kleineren Seminar- und Lehrräumen der Hochschule Merseburg folgen, die über kein Belüftungssystem verfügen. Hier bedeutet dann die rote LED: höchste Zeit zum Durchlüften! Parallel laufen Überlegungen, das kleine Messgerät auch noch chic zu verpacken – vielleicht mittels 3D-Druck?
WIE FUNKTIONIERT DER SENSOR?
Im Prinzip handelt es sich um ein minimalisiertes IR-Spektrometer, das nur bei zwei Wellenlängen arbeitet, ein sogenannter nichtdispersiver Infrarotsensor, kurz NDIR-Sensor: Dabei wird die Eigenschaft von CO2 genutzt, dass es die IR-Strahlung der Wellenlänge 4,3 µm besonders stark absorbiert. Vergleicht man die Intensität einer IR-Strahlungsquelle, beispielweise einer Glühlampe, bei dieser Wellenlänge mit der Intensität bei einer Referenzwellenlänge, z. B. 4,0 µm, lässt sich die CO2-Konzentration in der Luft bestimmen.
In der professionellen Ausführung sind solche IR-Spektrometer an der Hochschule Merseburg in den Laboren der Fachgruppe Chemie zu finden, wobei es sich natürlich um ein rein physikalisches (;-) Messprinzip handelt.