Alter: 36 Jahre
Studium: Betriebswirtschaft berufsbegleitend/ Abschluss 2014
Beruf: Leiter Abrechnungsdienstleistungen in der IT-Consult Halle GmbH, einer Tochter der Stadtwerke Halle GmbH
Mein Weg nach Merseburg ...
Ich hatte vom beruflichen Werdegang her zuerst eine Ausbildung gewählt, anstatt eines Studiums und hatte dann in meinem jungen Berufsleben für mich entschieden, noch mehr machen zu wollen und wollte definitiv meinen Arbeitsplatz nicht aufgeben. Dementsprechend habe ich etwas Berufsbegleitendes gesucht, das A) in der Nähe ist und B) wollte ich es auch unabhängig von meinem Arbeitgeber machen. Von daher war es naheliegend mich in Merseburg zu bewerben.
Die Hochschule Merseburg ist für mich...
der Slogan „HoMe“. Ich glaube der Slogan ist sehr griffig und prägnant. Ich habe mich, auch v.a. im Kreise meiner Kommilitonen*innen, immer sehr wohl an der Hochschule gefühlt, auch wenn wir immer bis Freitagabend oder samstags hier waren. Für mich hat das sehr gut gepasst.
Mein beruflicher Werdegang…
Nach dem Abitur habe ich mich zunächst bewusst gegen ein Studium entschieden. Einfach weil ich nicht so der Theoretiker und Lernmensch bin. Dementsprechend war eine Ausbildung naheliegend. Wie es so vielen geht, wusste ich noch nicht genau, was ich konkret machen möchte. Ich habe mich damals für eine Ausbildung zum Bürokaufmann entschieden, die es heute in der Form nicht mehr so gibt. Dieser Ausbildungsberuf war sehr vielfältig, hat mir viele Wege offengehalten, v.a. im Hinblick meiner Ausbildung bei den Stadtwerken Halle (Saale), welche ich in der Zeit von 2005 bis 2008 absolviert habe.
Hiernach wurde ich als Sachbearbeiter im Forderungsmanagement bei der EVH GmbH übernommen. In meinem ersten Jahr (nach der Ausbildung) habe ich dann für mich den Entschluss gefasst, dass ich mich noch weiterentwickeln möchte, ohne meinen sicheren Job aufgeben zu wollen. 2009 begann ich das berufsbegleitende Studium in Merseburg, welches ich im Jahr 2014 erfolgreich abgeschlossen habe. Fortan habe ich vermehrt versucht, mein Aufgabengebiet weiter zu gestalten und anschließend in die angrenzenden Themenfelder Einblicke zu gewinnen. Innerhalb dieses Zeitraums bin ich durch Outsourcing meines Fachbereichs zur IT-Consult Halle GmbH gekommen.
Meine erste Führungserfahrung konnte ich von 2012 bis 2014 als Leiter des Vorgerichtlichen Forderungsmanagements sammeln. Im Rahmen einer Elternzeitvertretung konnte ich fast anschließend weitere Erfahrungen als Abteilungsleiter für das gesamte Forderungsmanagement gewinnen. Im Anschluss ging es für mich nochmal ein Schritt zurück in die Sachbearbeitung, wo ich mich in der Stabsstelle der Abrechnungsdienstleistungen auch den weiteren Themenfeldern neben dem Forderungsmanagement (wie z.B. der Abrechnung) widmen und mein Breitenwissen erweitern konnte. Rückblickend war dies kein Schritt zurück, sondern darauf aufbauend, erhielt ich im Jahr 2018 die Chance mich als Bereichsleiter für die gesamten Abrechnungsdienstleistungen zu etablieren. Bis zum heutigen Tage fülle ich diesen Posten mit viel Freude an der Arbeit aus.
Herausforderungen und Anforderungen in meinem Berufsfeld….
Grundsätzlich hatte ich, wie bereits beschrieben, eine intrinsische Motivation ein Studium aufnehmen zu wollen. Neben dem ist es für eine Laufbahn als Führungskraft bei den Stadtwerken Halle (Saale) Voraussetzung. Dementsprechend hatte ich so zwei Trigger die mich zum Studium geführt haben. Betriebswirtschaft war für mich naheliegend, da ich in einem kaufmännischen Beruf tätig bin. Zudem bin ich ein Zahlenmensch, was auch mein Schwerpunkt Buchhaltung und Controlling erklärt. Ein Vorteil des berufsbegleitenden Studiums war v.a. die Möglichkeit des Wissentransfers in den Berufsalltag, wo ich mir einiges direkt mitnehmen konnte.
Zukünftige Absolventen und Absolventinnen sollten definitiv Veränderungsbereitschaft mitbringen. In der heutigen Zeit wird es immer schnelllebiger. Eine Veränderung folgt auf die Nächste. Die Digitalisierung ist hier nur ein Schlagwort. Folglich entwickeln sich Themen- und Aufgabengebiete stetig weiter. Hier ist man gefragt, den Anschluss nicht zu verlieren. Wenn man zudem von Hause aus auch persönliche Grundtugenden, wie eine gute Selbstreflexion oder den Willen sich und seine Aufgaben stetig weiterentwickeln zu wollen, mitbringt, ist dies eine gute Basis für beruflichen Erfolg.
Die Studienzeit ist die beste Zeit des Lebens…
Grundlegend kann man glaube ich festhalten, dass ein berufsbegleitendes Studium, v.a. im Hinblick auf die Freizeitgestaltung, nicht ganz so viele Vorteile wie ein Präsenzstudium mit sich bringt. Es war bei mir sehr strikt getaktet. Am Ende der Arbeitswoche begann nahtlos der Studienalltag und dieser i. d. R. bis Samstagnachmittag. Meistens war ich froh, einfach mal zuhause zu sein. Dennoch denke ich gerne zurück an gewonnene Freundschaften, gute Menschen, aufgebaute Netzwerke und an viele lustige Momente mit den Dozenten.
Meine Kontakte zu den Kommiliton*innen…
versuche ich im engsten Kreis regelmäßig zu pflegen. Wir waren eine eingeschworene Gruppe von 10, 12 Leuten. Insgesamt begannen den Studiengang ca. 50 Studierende und nach dem ersten Semester waren wir nur noch ca. 30. Da haben wir uns schnell gefunden. Noch heute versuchen wir uns mindestens einmal jährlich bei einer altbekannten Gartenparty zu treffen.
Mein Ratschlag an Studierende….
Grundsätzlich würde ich sagen, man muss immer dranbleiben. Man darf sich von Rückschlägen nicht entmutigen lassen, gerade auch wenn es berufsbegleitend ist. Wir hatten viele andere Themen im Kopf, viele andere Sachen noch zu bewältigen und nicht wenige hatten bereits eine Familie. Man muss es einfach durchziehen und darf auch gerne die Regelstudienzeit ausnutzen, welche berufsbegleitend länger als bei Präsenz ist. Jeder sollte seinen Weg gehen, sein Ziel verfolgen, immer erstmal auf sich selbst schauen und versuchen sich stetig weiterzuentwickeln. Studierende sollten versuchen sich ihre Stärken vor Augen zu führen und diese gezielt einzuschätzen. Natürlich sollten sie auch ihre Entwicklungsfelder herausarbeiten und sich trauen, diese anzugehen.
Kontakt zu Christian Gast
Wir danken Christian Gast für das Interview, welches im Rahmen der Alumni & Karriere Talks zur Firmenkontaktmesse am 11. November 2021 erfolgte.