Glasgow, Schottland, Großbritannien. Bei dieser geografischen Einordnung denken die meisten sicherlich zunächst einmal an schlechtes Wetter, den Brexit oder Fish and Chips - aber die Insel hat deutlich mehr zu bieten. Landschaftliche sowie kulturelle Vielfalt und mit der Glasgow Caledonian University eine moderne Austauschuniversität, welche mit rund 16.000 Studierenden zu einer der größten Universitäten in Schottland zählt.
Von alle dem durfte sich Felix Stundzig, Betriebswirtschaftsstudent im fünften Fachsemester am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften und Informationswissenschaften der Hochschule Merseburg, selbst überzeugen als er sein Auslandssemesters in Glasgow absolvierte.
Der Auswahlprozess
Nach Abschluss des zweiten Semesters keimte in Felix die Idee auf, ein Auslandssemester zu absolvieren. Die Hochschule Merseburg bietet hierfür einige Anlaufstellen und Ansprechpartner, welche über die diversen Möglichkeiten und Partneruniversitäten berichten können.
Zu Beginn der Überlegungen hatte er Cardiff im Visier. Doch ein kurzes Gespräch mit Professor Dr. Kaehler, dem Auslandsbeauftragten des Fachbereiches Wirtschaftswissenschaften und Informationswissenschaften, führte schlussendlich dazu, dass er sich intensiver mit der Glasgow Caledonian University auseinandersetze.
Ein weiterer Grund für Felix, sich näher über genau diese Uni in Glasgow zu informieren war Professor Dr. Rachfall, welcher im zweiten Semester die Kurse Unternehmensrechnung und Controlling übernahm und Absolvent der Glasgow Caledonian University ist. Somit hatte er einen direkten Ansprechpartner, welcher die Gegebenheiten vor Ort gut kennt und somit mit Rat und Tat zu Seite stehen konnte.
Der Organisationsprozess
Nach ersten Gesprächen mit Herrn Professor Dr. Rachfall und Frau Lorenz vom Auslandsamt begann die Organisation des geplanten Aufenthalts. In der Zwischenzeit entschied sich eine weitere Kommilitonin von Felix für ein Auslandssemester in Glasgow und so konnten sie den Organisationsprozess, der nun folgen sollte, gemeinsam bewältigen. Eine der wohl größten Hürden dieses Prozesses war, dass die Kooperation mit der Glasgow Caledonian University bisher noch gar nicht bestand. Somit mussten erst einmal einige Anträge geschrieben, Formulare ausgefüllt und Gespräche geführt werden.
Als endlich richtig Bewegung in den ganzen Prozess kam, war Felix bereits im vierten Semester. Nun ging es darum, in Englisch das Sprachlevel B2 nachzuweisen und die Anforderungen für ERASMUS+ zu erfüllen, d.h. ein kurzes Motivationsschreiben zu verfassen und das Learning Agreement zu erfüllen.
Felix erinnert sich noch gut an den Tag, an dem er die Zusage der Glasgow Caledonian University im Postfach hatte – „Es war ein grauer und regnerischer letzter Tag vor der Prüfungsphase in Merseburg. Ich hatte gerade die Klausur für Englisch B2 geschrieben und den dazugehörigen Vortrag erfolgreich absolviert.“
Willkommen in Glasgow
Am 12. September 2019 stand Felix dann auf dem verregneten Rollfeld des Flughafens von Glasgow. Um 14:00 Uhr Ortszeit konnte er sein Wohnheimzimmer beziehen und direkt im Anschluss zum ersten Mal seine künftige Universität besichtigen. Diese lag gerade einmal eine Fahrtstrecke von 10 Minuten von seinem neuen „Zuhause“ entfernt.
Die Glasgow Caledonian University ist mit knapp 16.000 Studierenden deutlich größer als die HoMe. Sie besteht aus drei Fachbereichen der School of Health and Life Sciences, der School of Computing and Building Environments sowie der Glasgow School for Business and Society. Felix studierte von September bis Dezember 2019 am letztgenannten Fachbereich.
Er beschreibt die Universität als sehr hübsch, eindrucksvoll und modern – so gibt es beispielsweise viele Lounges mit Sofas und Sitzmöglichkeiten in den Universitätsgebäuden, eine große Bibliothek und gepolsterte Sitzmöglichkeiten in den Seminarräumen und Hörsälen.
Er hat in seiner Zeit vor Ort insgesamt drei Module ( je 10 ETCS) belegt. Zwei im Bereich Marketing - International Marketing Strategy sowie Consumer Buying Behaviour - und eines im Bereich Volkswirtschaftslehre - European Economics: Policies and Problems. Die Module waren vom Schwierigkeitsgrad her machbar und das Englisch der Dozenten war trotz der Dialekte, welche es in Schottland in ebenso ausgeprägter Form gibt wie in Deutschland, verständlich.
Wohnen auf dem Caledonian Court – von Feueralarmübungen und Pizza
Ähnlich wie in Merseburg auch, wohnen viele der Studierenden in Studentenwohnheim gleich gegenüber der Universität. Das Wohnheim auf dem Caledonian Court besteht aus 8er-WGs und bietet rund 650 Studierenden platz. Felix wohnte mit weiteren Austauschstudenten aus Frankreiche, Schweden, Amerika und der Türkei zusammen.
Das Zusammenleben auf dem Campus und in der WG war angenehm und ruhig. In der großen Küche wurde sich zum gemeinsam kochen, Pizza essen oder einfach dem gemeinsamen Zusammensein getroffen.
Ein interessantes Detail zum Campusleben – an jedem Freitagmorgen wurde der Feueralarm überprüft. Es war zwar nicht nötig, das Haus zu verlassen, jedoch war die Lautstärke der Meldeanlage kaum zu überhören und vor allem, wenn man am Abend vorher ausgegangen ist – wofür Glasgow übrigens zahlreiche Möglichkeiten bietet – weniger angenehm.
Schottland hat so viel zu bieten ...
Glasgow bietet sehr viele Möglichkeiten, seine Freizeit zu gestalten. Seien es lange Ausdauerläufe am Clyde-Forth-Canal, ein Besuch in einem der zahlreichen Pubs und Clubs oder ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt - und das ist schon ab Anfang November möglich. Es gibt zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Museen und auch landschaftlich eine Menge zu erkunden.
Aber auch über die Stadtgrenzen hinaus kann man Schottland erleben, denn es besteht eine Kooperation zwischen der Universität und einer ortsansässigen Reiseagentur, sodass Felix mehrere unvergessliche Ausflüge erleben durfte.
Zwei von diesen Ausflügen gingen in die schottische Hauptstadt, nach Edinburgh. Allerdings muss man sich auch hier wieder entsprechend auf das, hin und wieder nicht ganz so freundliche schottisches Wetter einrichten. Der erste Ausflug umfasste eine spannende Sightseeing-Tour durch die Stadt.
Beim zweiten Mal erkundete die Reisegruppe die Inspirationen für Joanne K. Rowlings Meisterwerk „Harry Potter“ und besuchte den Weihnachtsmarkt in Edinburgh.
Schottland bietet seinen Besuchern eine unheimlich schöne Landschaft, unzählige Sehenswürdigkeiten, Mythen und Naturschauspiele. Ein weiter Ausflug, welcher Felix auch am besten gefiel, hatte die Südwestküste, mit Portpatrick und Ayr zum Ziel. Seine Worte zu diesem Trip: „Das war tatsächlich ein atemberaubender Ausflug mit unbeschreiblichen Eindrücken.“
Weitere Ziele waren u.a. Stirling, Inverness, Broughty Ferry, St. Andrews, Dumfries sowie Loch Ness.
Ein Semester im Ausland - vielseitige Chancen & Perspektiven
Das Fazit seines Auslandssemesters fällt kurz und knapp aus – auf einer Skala von 1 bis 10, wobei 10 für sehr gut steht, wählt er 15! Er sagt selbst, es war ein Traum in Glasgow sein zu dürfen. Die Universität ist aus seiner Sicht auf jeden Fall für Auslandssemester zu empfehlen. Er hat viele neue Kontakte knüpfen, persönliche Erfolge feiern und außergewöhnliche und beeindruckende Momente erleben können. Weiterhin richtet er sich abschließend mit einem Satz an seine Kommilitonen: „Den größten Fehler, den man mit der Chance ins Ausland zu gehen machen kann, ist diese Chance nicht zu nutzen.“
Alle Eindrücke seines Auslandsaufenthaltes hat Felix auch in einem Blog zusammengefasst. Wer also noch mehr erfahren möchte, klickt hier
https://gcuauslandssemester.wordpress.com/ (externer Link).
Weiterführende Informationen zum Studium im Ausland
Ansprechpartner am Fachbereich Wirschaftswissenschaften und Informationswissenschaften
International Office der Hochschule Merseburg
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