Der IT-Dienstleister GISA und Studierende der Hochschule Merseburg haben mittels Robotic Process Automation (RPA) den hochschuleigenen Verwaltungsprozess „Verbuchung von studentischen Rückmeldungen“ automatisiert nachgebildet. Hierbei werden Semesterbeitragszahlungen an die Hochschule, die Studierende für die standardisierte Rückmeldung tätigen, durch einen RPA-Bot verarbeitet. Mittels RPA können beispielsweise Datenübertragungen, die normalerweise personelle Kapazitäten binden und zeitintensiv sind, durch den Einsatz einer Software automatisiert werden.
An der inhaltlichen Umsetzung waren Prof. Dr. Lutz Klimpel, Professor für Allgemeine Betriebswirtschaft und Wirtschaftsinformatik, und Studierende des Bachelor- und Masterstudiengangs Wirtschaftsinformatik maßgeblich beteiligt. Das studentische Projektteam hat seit dem Projektauftakt im Oktober 2020 den Rückmeldeprozess bis in seine Einzelheiten aufgenommen, dokumentiert, analysiert und das Prozess-Design zum automatisierten Abarbeiten des Zielprozesses durch den RPA-Bot erstellt. Daran anschließend wurde mit Hilfe der RPA Software UiPath von den Studierenden ein Prototyp erfolgreich umgesetzt.
Das Vorgehen, die einzelnen Arbeitsschritte bis hin zum fertigen Prototyp und die Ergebnisse des Semesterprojektes wurden abschließend von den Studierenden im Rahmen einer Semesterarbeit festgehalten.
„Die Zusammenarbeit mit der Hochschule Merseburg und den Studierenden war sehr erfolgreich“, so Sabine Prätsch, Consultant und RPA-Projektmanagerin bei GISA. „Durch die enge Zusammenarbeit und die Vorarbeit der Studierenden konnte das Pilotprojekt optimal umgesetzt werden.“
Prof. Klimpel ist überzeugt, „dass das Potential automatisierter Prozesse offensichtlich geworden ist. Für unsere Studierenden sind Praxisprojekte immer ein besonderes Highlight und ein elementarer Teil des Studiums“. Denn das theoretisch angeeignete Wissen in der Praxis anzuwenden und zu übertragen, bringt einen unglaublichen Wissensschub mit sich und macht Ergebnisse sicht- und greifbar.
Als „Hochschule für angewandte Wissenschaften wird seit jeher anwendungsorientiert und in enger Kooperation mit der regionalen und überregionalen Wirtschaft zusammengearbeitet. Davon profitieren beide Seiten, die Studierenden und die Unternehmen“, so Prof. Klimpel weiter.
Die Verbuchung von studentischen Rückmeldungen in Zukunft automatisiert zu gestalten, könnte für die Mitarbeitenden der Hochschulverwaltung besonders in den rückmeldeintensiven Phasen eine deutliche Entlastung darstellen. Das Pilotprojekt hat gezeigt, dass eine Automatisierung bestimmter Bereiche möglich ist und sinnvoll sein kann. Die Einführung oder Umsetzung einer Automatisierung wird jetzt durch die Hochschule geprüft.