In guter Tradition fand am Mittwoch, 26. April zum 14. Mal die vom Cluster IT Mitteldeutschland und dem Wirtschaftsrat getragene Reihe der Digitalisierungskonferenzen statt, diesmal als Drei-Länder-Veranstaltung. Gastgeber war in diesem Jahr die Hochschule Merseburg.
Auf der diesjährigen Konferenz wurde die digitale Transformation erstmalig länderübergreifend betrachtet und diskutiert. Wesentliche gemeinsame Treiber der Entwicklung sind der Kohleausstieg und der damit verbundene Strukturwandel in der Region – aber auch neue Großansiedlungen sowie die Digitalisierung der Verwaltung. Neben Keynotes aus der Politik und Podiumsdiskussionen mit Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft wurden in drei parallelen Sessions die Themen ‚Innovationen in der Wirtschaft‘, ‚Bürokratieabbau, Strukturwandel und Digitalisierung‘ und ‚Innovation in der Wissenschaft‘ beleuchtet.
„Die Mitteldeutsche Digitalisierungskonferenz war mit über 100 Teilnehmern ein großer Erfolg und hat gezeigt, dass Wirtschaft, Wissenschaft und Politik gemeinsam alle Möglichkeiten haben, die Herausforderungen durch Strukturwandel und digitale Transformation aktiv und positiv zu gestalten und, dass es in Mitteldeutschland sehr viele engagierte Akteure gibt“, so Sirko Scheffler, Landesvorstandsmitglied & Vorsitzender der LFK Internet und Digitale Wirtschaft im Wirtschaftsrat Sachsen-Anhalt, Vorstandsmitglied des Clusters IT-Mitteldeutschland e.V. und Geschäftsführer brain-SCC GmbH, Merseburg. „Eine besonders große Herausforderung ist die Digitalisierung der Verwaltung. Hier besteht seit Jahren in Deutschland ein großer Nachholbedarf. KI, Smart City, Großansiedlungen und Strukturwandel brauchen eine funktionierende Digitale Verwaltung, um die ambitionierten Ziele in den nächsten Jahren erreichen zu können. Das Cluster IT Mitteldeutschland und der Wirtschaftsrat werden die Themen bei kommenden Digitalisierungskonferenzen und darüber hinaus intensiv verfolgen.“
Dr. Jürgen Ude, Staatssekretär für Strukturwandel und individuelle Großprojekte in der Staatskanzlei und Ministerium für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt: „Digitalisierung ist eine Querschnittsaufgabe im Strukturwandel. Dies zeigen bereits die vielfältigen Digitalisierungsprojekte über die verschiedenen Handlungsfelder hinweg: Von der Digitalisierung der pflanzlichen Wertschöpfungsketten und der Innovationsregion für digitale Transformation von Pflege und Gesundheitsversorgung im Handlungsfeld ‚Wirtschaft & Innovation‘, über das Kompetenzzentrum für Energieeffizienz durch Digitalisierung in Industrie und Gebäuden Halle und dem Umwelt- und Naturschutzdatenzentrum Merseburg im Bereich ‚Energie & Umwelt‘, bis zum Gemeinschaftsprojekt ‚5G-Campusnetz‘ zwischen Hochschule Merseburg und Total-Raffinerie und dem Digitalisierungszentrum Zeitz im Handlungsfeld ‚Attraktivität des Reviers‘. Im Ergebnis treibt eine hervorragende digitale Infrastruktur unternehmerisches Handeln voran und bietet beste Bedingungen für Arbeits- und Lebenswelten im ländlichen Raum – von Homeoffice bis Smart Farming.“
Prof. Dr. Markus Krabbes, Rektor der Hochschule Merseburg: „Wir freuen uns, dass die Mitteldeutsche Digitalisierungskonferenz in diesem Jahr bei uns an der Hochschule stattgefunden hat. Gerade beim diesjährigen Thema ‚Mitteldeutschland im digitalen Strukturwandel - Stand und Perspektiven der digitalen Transformation von Wirtschaft und Verwaltung‘ konnten wir die Profilierung unseres interdisziplinären Forschungsschwerpunkts ‚Digitaler Wandel‘ – vorantreiben, uns weiter vernetzen und mit regionalen Partnern über den Ist-Stand und Perspektiven der digitalen Transformation diskutieren. Die digitale Transformation erfasst nahezu jeden Aspekt unseres Alltags. Zukunftsfähige und nachhaltige Lösungen und Strukturen müssen entwickelt werden, die von allen Akteuren von Bildung und Wissenschaft über Wirtschaft und Zivilgesellschaft bis hin zu Verwaltung und Politik mitgetragen werden können. Auch die Hochschulen befinden sich im Rahmen der digitalen Transformation in einem äußerst vielschichtigen Wandlungsprozess, der neben technologischen Entwicklungen in Lehre und Forschung u.a. auch die Strukturen der Organisation, Methoden der Wissensvermittlung, die Qualifikation der Mitarbeitenden, ethische Dimensionen und hochschulpolitische Rahmenbedingungen einschließt. Die Bedeutung und Dynamik der Informationstechnologien, aber auch die Relevanz eines Netzwerks, wurden im Rahmen der Digitalisierungskonferenz noch einmal deutlich. Das zeigt uns, wie folgerichtig und gewinnbringend der Beitritt der Hochschule Merseburg zum Cluster IT Mitteldeutschland war.“
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Zum Cluster IT Mitteldeutschland e.V.
Der Cluster IT Mitteldeutschland ist das Branchennetzwerk der IT-Wirtschaft in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit der Zielsetzung, die Aktivitäten der Branche zu koordinieren und sichtbar zu machen. Gegründet wurde der Verein im Jahr 2009. Mittlerweile besitzt er mehr als 70 Mitglieder aus allen Anwendungsbereichen der IT in Mitteldeutschland. Zusammen erzielen diese Unternehmen rund 3,8 Milliarden Euro Umsatz und beschäftigen knapp 6.000 Mitarbeiter in der Region.
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Die Hochschule Merseburg ist mit rund 3.000 Studierenden das Zentrum für anwendungsorientierte Lehre und Forschung im Süden Sachsen-Anhalts. Sie bietet auf einem zentralen, grünen Campus beste Voraussetzungen für ein erfolgreiches und praxisgerechtes Studium. Inmitten einer traditionsreichen Industrie- und Kulturregion gelegen versteht sich die Hochschule Merseburg als anwendungsorientierte Einrichtung, deren Lehr-, Forschungs- und Transfer-Aktivitäten im Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ökologie sowie zwischen Technik und Kultur liegen.