Drei Fragen an ... Prof. Dr. Tegtmeier

Prof. Dr. Lars Tegtmeier
27.05.2020, Wirtschaftswissenschaften und Informationswissenschaften

Die aktuelle Situation stellt die Hochschule Merseburg, ihre Lehrenden, Mitarbeiter und Studierende vor völlig neue Herausforderungen. Wir haben mit Prof. Dr. Tegtmeier darüber gesprochen, wie er persönlich mit der aktuellen Situation umgeht und welche Herausforderungen sich für ihn aktuell auftun und wie er diese angehen und Lösungen gestalten möchte.

 

 

Wie haben Sie sich auf die aktuelle Situation im Sommersemester eingestellt?

„Man konnte sich so gut wie gar nicht auf diese außergewöhnliche Situation einstellen. Mitte März kam die Information, dass sich der Start der Präsenzlehre auf den 20. April verschiebt. Dies war grundsätzlich noch kein Problem. Als Anfang April die Information kam, dass die Lehre im Sommersemester primär online erfolgen soll, war dies für mich ein großes Problem. Es war für mich eine riesige Herausforderung, mich in der kurzen Zeit mit den Tools und Methoden des E-Learnings halbwegs vertraut zu machen, um die Präsenzlehre ins Netz verlagern zu können. In Anbetracht dieser außergewöhnlichen Situation hat die Hochschule aber sehr schnell reagiert. Es wurden verschiedene Tools bereitgestellt. Darüber hinaus gab es auch diverse Schulungsangebote zu den einzelnen Tools.“

 

 

Wie führen Sie aktuell Ihre Lehre durch und welche Maßnahmen für Ihre Seminare haben Sie geplant?

„Alle meine Lehrveranstaltungen basieren auf Standardlehrbüchern, die sich sehr gut für das Selbststudium eignen. Daher habe ich auf dieser Grundlage Lese- bzw. Studienanleitungen verfasst. Darüber hinaus nutze ich das Tool „BigBlueButton“ für Web-Seminare. Dort werden die Lösungen zu den Übungsaufgaben der einzelnen Kapitel ausführlich präsentiert und besprochen. Weiterhin können in diesem Rahmen Fragen gestellt bzw. geklärt werden. Kolloquien und mündliche Prüfungen wie bspw. im Rahmen des Seminars zum Studienschwerpunkt können ebenfalls mit BigBlueButton online abgehalten werden. In Bezug auf Seminar- und Abschlussarbeiten biete ich Online- und Telefonsprechstunden an.“

 

 

Welchen Tipp haben Sie für die Studierenden in dieser besonderen Situation?

„Die Studierenden müssen deutlich mehr Eigenverantwortung übernehmen. In der aktuellen Situation müssen sich die Studierenden die Lehrinhalte verstärkt selbst erarbeiten. Dies erfordert ein hohes Maß an Selbstdisziplin. Ich rate den Studierenden dringend, dies auch zu tun. Darüber hinaus empfehle ich den Studierenden bei Verständnisproblemen Fragen zu stellen. Das kostet sicherlich etwas Überwindung, ist aus meiner Sicht aber sehr wichtig. Online-Lehre kann keine Präsenzlehre ersetzten. Durch den fehlenden persönlichen Kontakt zu den Studierenden hat man es als Lehrender deutlich schwerer, Defizite oder Verständnisprobleme zu erkennen. Hier ist man wesentlich stärker auf das Feedback (insbesondere auf Verständnisfragen) von den Studierenden angewiesen.“

 

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