Die Open Space Veranstaltung, die vom 20. bis 21. April 2023 für und mit Studierenden des 6. Semesters des Bachelorstudiengangs Kultur- und Medienpädagogik im Seminargebäude der Hochschule stattfand, bot durch das explizit offene und auf Austausch angelegte Format eine tolle und einmalige Gelegenheit zum strukturierten Wissens- und Ideenaustausch: Die Studierenden haben selbst ihre Themen und virulenten Fragestellungen mitgebracht und so die Veranstaltung maßgeblich mitgestaltet. Rund 70 Studierende kamen zusammen, um sich in selbstorganisierten und moderierten Workshops, Vorträgen und Diskussionsrunden auszutauschen. Die Veranstaltung schlug dabei eine Brücke zwischen theoretischem Wissen, der Reflexion von Erfahrungen, bspw. aus dem Praktikum und dem bisherigen Studium sowie Überlegungen für den zukünftigen Beruf. Wohin soll es nach dem Bachelorstudium gehen, welche Themen und Herausforderungen sind derzeit in der Gesellschaft am drängendsten und wie kann ich (meine) Zukunft gestalten, waren Fragestellungen, mit denen sich die Studierenden an beiden Tagen auseinandergesetzt haben.
Die Bandbreite der Themen insgesamt war groß: In den Bereichen Kunst & Design, Bildung & Vermittlung, Gesellschaft & Diskurs sowie Wissenschaft & Forschung gab es zunächst Anregungen und Materialien, die zu weiteren Recherchen einluden. Um mit dem Format des Open Space vertraut zu werden, boten am ersten Tag Lehrende der Hochschule und geladene Gäste verschiedene Inputs an. So stellte der Gründerservice der Hochschule „Wege in die Selbstständigkeit“ vor, Joana Brauhardt (Volontärin Grassi Museum für Angewandte Kunst in Leipzig) sprach gemeinsam mit Prof. Daniela Döring (Professorin für Kulturgeschichte) über Zugänge, Aufgaben und aktuelle Herausforderungen von Museen, Prof. Nana Eger (Professorin für Kulturelle Bildung) informierte und diskutierte über Tätigkeitsfelder, Berufsbilder und Weiterbildungen für das Feld der Kultur- und Medienpädagogik und Tania Kolbe (Leipzig postkolonial) präsentierte das Projekt „Colonial Memory: ReTelling DOOA“, das die „Deutsch-Ostafrikanische Ausstellung“ von 1897 kritisch aufarbeitete – um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Am zweiten Tag standen die Sessions der Studierenden im Zentrum, die sich Themen wie „Möglichkeiten medienpädagogischer Arbeit in Grundschulen“, „Nachhaltigkeitsformen im Kulturbetrieb“, „kulturelle Aneignung“, „KI in wissenschaftlichen Publikationen“ oder auch „kollegialer Fallberatungen“ widmeten. Das Format bot die Gelegenheit, interessengeleitet vorzugehen und in thematisch verschiedenen Sessions aktiv zu werden. An beiden Tagen konnten die Studierenden dieses Jahrganges, die sich aufgrund der Pandemie selten in Präsenz getroffen hatten, endlich intensiv miteinander in Kontakt treten und sich über ihre gesammelten Erfahrungen und relevanten Fragen austauschen oder sich für ihre zukünftige berufliche Laufbahn vernetzen.
Besonders geschätzt wurden von den Studierenden die Themenauswahl, die fachlichen Inputs der Gäste, das neue und offene Konzept und das Networking vor Ort. Das vor allem positive Feedback der Studierenden äußerte sich beispielsweise im Wunsch, das Format in jedem Semester anzubieten – vielleicht sogar jahrgangs- oder studiengangsübergreifend!