Das Professorinnenprogramm ist seit 2008 das wichtigste Instrument von Bund und Ländern zur Förderung der Gleichstellung an Hochschulen.
Seit 2023 läuft mit dem Professorinnenprogramm 2030 bereits die vierte Förderphase. Dies ist mit einigen Aktualisierungen, u.a. der Bewerbung mit dem Gleichstellungskonzept für Parität an der Hochschule, die stärkere Beachtung von Gender Controlling und Berufungsmanagement sowie das Prädikat „Gleichstellungsstarke Hochschule“ verbunden. Seit Beginn des Förderprogramms konnten bereits 845 Professuren bundesweit gefördert werden.
Ziele des gesamten Programms sind:
- den Frauenanteil bei Professuren, in wissenschaftlichen Spitzenfunktionen und auf Leitungsebenen an deutschen Hochschulen zu erhöhen
- die Gerechtigkeitslücke zwischen Frauen und Männern zu schließen, um so Karriere- und Personalentwicklung für Wissenschaftlerinnen zu fördern und planbar zu machen
- die Repräsentanz von Frauen auf allen Qualifikationsstufen - insbesondere in Fächern, in denen sie noch unterrepräsentiert sind, zu erhöhen und
- den Kulturwandel hin zu gleichstellungsfördernden und geschlechtergerechten Strukturen auf zentraler und dezentraler Ebene an deutschen Hochschulen zu stärken.
Kernelemente im Professorinnenprogramm sind die Würdigung und Sichtbarmachung von Professorinnen und die damit verbundene 50%-Finanzierung der neu berufenen Professorinnen im besagten Förderzeitraum. Die dadurch freiwerdenden Mittel stehen für gleichstellungsfördernde Aktivitäten zur Verfügung.
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Die Bewerbung der Hochschule Merseburg
2019 hat sich die HoMe im Professorinnenprogramm lll mit dem Gleichstellungskonzept beworben und wurden vom Projektträger positiv evaluiert. Die notwendige Berufung einer Professorin erfolgte im Jahr 2021 im FB WIW, so dass ein Konzept für gleichstellungsfördernden Maßnahmen eingereicht werden konnte. Aufgrund zahlreicher Bewerbungen kam unser Antrag zunächst auf einen Warteplatz.
Im August 2023 bekamen der Rektor und die Gleichstellungsbeauftrage eine positive Nachricht vom Projektträger, dass rückwirkend noch Projektmittel zur Verfügung stehen und wir unsere Bewerbung aktualisieren können, um die entsprechende Finanzierung für die Professur und die gleichstellungsfördernden Maßnahmen zu erhalten. Diese Überarbeitung konnte mit verschiedenen Akteur*innen realisiert werden und im November 2023 erfolgte der Zuwendungsbescheid vom Projektträger.
Damit haben wir nun bis 2026 die Möglichkeit durch zahlreiche Maßnahmen, aufbauend auf den bestehenden Aktivitäten der Gleichstellungsarbeit und der familiengerechten Hochschule, umzusetzen: u.a. kostenfreie Kinderbetreuung bei Tagungen, verschiedene Veranstaltungsformate zu Vielfalt und Chancengerechtigkeit, Entlastungssysteme für Gremienarbeit sowie Stipendien und Preise zur Würdigung im Kontext von Vereinbarkeit und Chancengerechtigkeit.
Weiterführende Informationen: Professorinnenprogramm