Die Beschäftigung mit sexuellen Themen und zwischenmenschlichen Beziehungen prägt das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen. Diese Themen nehmen im schulischen Alltag einen wichtigen Platz ein. Zugleich ist die Schule rechtlich den Eltern im Hinblick auf die Sexualerziehung gleichgestellt – sie hat den Auftrag, Kinder und Jugendliche zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Liebe, Sexualität und Beziehungen zu befähigen. Auch im Hinblick auf Grenzachtung und den Schutz vor sexualisierter Gewalt. Lehrer*innen und auch andere pädagogische Fachkräfte sollten daher qualifizierte Vertrauenspersonen für Schüler*innen sein, sind jedoch oftmals nicht ausreichend qualifiziert oder haben persönliche Hemmnisse, das Thema Sexualität im schulischen Kontext professionell aufzugreifen. Eigene Prägungen, Haltungen und Erlebnisse beeinflussen die pädagogische Handlungskompetenz. Das Curriculum „Sexuelle Bildung für das Lehramt 2.0 – Lieben lernen | Lieben lehren“ füllt die Lücke.
Möglich wurde das Curriculum durch die Kooperation von Reckitt und der Hochschule Merseburg. Reckitt ist ein international tätiges Unternehmen mit einem weltweiten Jahresumsatz von rund 17 Mrd. Euro, unter anderem durch die Marke DUREX bekannt. Die Hochschule Merseburg ist in Deutschland ein zentraler sexualwissenschaftlicher Standort, der sozialwissenschaftliche und medizinische Perspektiven verbindet und den einzigen kostenfreien konsekutiven sexualwissenschaftlichen Studiengang im deutschsprachigen Raum anbietet. In der Entwicklung von Curricula zur Sexuellen Bildung hat sich die Hochschule einen anerkannten Namen gemacht. Durch das gemeinsame Interesse, geschlechtliche und sexuelle Selbstbestimmung zu befördern, kamen Reckitt und die Hochschule Merseburg zusammen – und Reckitt hat sich für die Förderung der Entwicklung des Curriculums „Sexuelle Bildung für das Lehramt 2.0 – Lieben lernen | Lieben lehren“ entschlossen.
Prof. Dr. Markus Krabbes, Rektor der Hochschule Merseburg, freut sich über die wachsende Kooperation: „Für uns als Hochschule ist es eine besondere Anerkennung unserer Forschungsleistung, wenn ein international agierendes Unternehmen wie Reckitt auf uns aufmerksam wird und unsere Arbeit fördert. Für mich persönlich ist der interdisziplinäre Gehalt der Kooperation mit Reckitt besonders bedeutend: Von Angewandter Chemie bis Sexualwissenschaft ist unsere Hochschule regionaler Magnet. Wir sind Kooperationspartnerin der Mitteldeutschen Chemie-Region und bieten zugleich den einzigen kostenfreien sexualwissenschaftlichen Studiengang an. In beiden Bereichen sind wir für praxisgerechte Bildung Schrittmacher“.
Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß, Projektleiter*in von „Sexuelle Bildung für das Lehramt 2.0 – Lieben lernen | Lieben lehren“ (SeBiLe 2.0), fügt hinzu: „Als Hochschule Merseburg stehen wir für Vielfalt und sind stolz auf unser innovatives Studienangebot, das von Automatisierungstechnik bis Sexualwissenschaft reicht. In einem Vorgängerprojekt von SeBiLe 2.0 haben wir ermittelt, dass rund 80 % der Lehrkräfte im Studium nichts von Sexueller Bildung gehört haben, 92 % hatten keine Inhalte zur Prävention sexualisierter Gewalt. Auch bei den Wenigen, die entsprechende Inhalte hatten, sind die Inhalte meist nicht ausreichend für Handlungsfähigkeit in konkreten Situationen. Das versuchen wir bundesweit zu ändern. Das neu entwickelte Curriculum SeBiLe 2.0 zielt darauf, dass Kinder und Jugendliche ihrem Alter angemessen auch im Hinblick auf ihre sexuelle und geschlechtliche Entwicklung und Selbstbestimmung ernst genommen werden. Die Schule hat in der Bundesrepublik seit den 1960ern, in der DDR seit den 1950ern den Auftrag, Kinder und Jugendliche altersangemessen über körperliche Entwicklung, Geschlecht und Sexualität aufzuklären – das Curriculum SeBiLe 2.0 zielt nun darauf, dass Lehramtsstudierende zur Erfüllung dieses Auftrags fit gemacht werden".
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Weiterführende Informationen zum Curriculum