"Hallo, ich bin Max und studiere Angewandte Medien- und Kulturwissenschaften im Master an der HS-Merseburg. Bereits im Bachelor habe ich einen Erasmus-Semester in Athen gemacht, welches eine einmalige unvergessliche Zeit für mich war. Deshalb war für mich klar, dass ich so eine Erfahrung noch einmal im Master erleben möchte und habe mich deshalb dafür entschieden mein 3. Fachsemester an der University of Lapland in Rovaniemi in Finnland zu belegen.
Schon länger hege ich ein Interesse für skandinavische Länder, im Speziellen für Finnland, welches stets im europäischen Vergleich auffällt, beispielsweise durch ein überdurchschnittlich gutes und faires Bildungssystem, eine hohe Geschlechtergerechtigkeit oder eine außergewöhnliche Sozialpolitik, beispielsweise die Anstrengungen Helsinkis Obdachlosigkeit entgegenzuwirken in dem dezentral Wohnungsangebote geschaffen werden. Im Allgemeinen scheint in Skandinavien doch eine progressivere und liberalere Politik gemacht zu werden, nicht umsonst führt Finnland stets den „World Happiness Report“ an.
Dies schlägt sich auch im Modulangebot der Lapland University nieder, die durch moderne sozialwissenschaftliche Angebote im Bereich der Gender Studies oder China Studies der deutschen Bildungslandschaft bereits ein Stück voraus zu sein scheint. Gerade während der verschlechterten Coronasituation in Lappland und dem damit verbundenen Übergang in die Onlinelehre machte sich auch bemerkbar, wie ein gutes digitales Studium aussehen könnte. Kein Wunder allerdings in einem Land, in dem das Digitalisierungsanliegen schon seit Jahrzehnten verfolgt wird und man selbst in einem Gebiet wie Lappland mit 1,8 Einwohner pro km² schnelleres mobiles Internet genießen kann als auf der Zugfahrt von Leipzig nach Merseburg.
Gerade das Corona-Chaos des vergangenen Jahres auf vielen verschiedenen Ebenen hat mich dazu bewogen den Schritt in die dünn besiedelte Landschaft am Polarkreis zu wagen, um wieder zur Ruhe zu kommen und die unberührte Natur genießen zu können. Ich denke die Bilder sagen mehr als tausend Worte. Diese sind teilweise in und um Rovaniemi, Kemi, Inari, Koli und Risiintuntturi entstanden.
Ich kann allen, die nur allein mit dem Gedanken spielen ein Auslandssemester zu machen, empfehlen diesen Schritt zu wagen, da die gewonnen Eindrücke und Erfahrungen sich durch nichts Anderes ersetzen lassen. Weniger aus karrieretechnischen Gründen, um sich im internationalen Konkurrenzkampf besserstellen zu können und die vielbeschworene „interkulturelle Kompetenz“ zu erhöhen, sondern eher um den persönlichen Blickwinkel auf sich und seine Umgebung zu verändern, für mehrere Monate Wege zu finden mit einer doch fremden Lebensumgebung umzugehen und nicht zuletzt über den Austausch mit einheimischen und anderen europäischen Studierenden zu merken, dass trotz vieler Unterschiede eine gemeinsame europäische nationalstaatsübergreifende Identität möglich und vor allem wünschenswert für unser aller Zukunft ist."