Hallo, mein Name ist Leana. Ich studiere an der Hochschule Merseburg den Studiengang Wirtschaftsinformatik und bin Mitglied des Fachschaftsrats für den Fachbereich WIW.
Am Ende meiner Semesterferien wollte ich mich gern für Geflüchtete engagieren und habe mich dafür bereits in Merseburg umgeschaut. Die Hochschule hatte zu dieser Zeit eine ukrainische Familie aufgenommen und nach Unterstützern gesucht. Da ich unbedingt helfen wollte, habe ich direkt geschrieben, dass ich gern mit dabei wäre. Mit Unterstützung von Frau Dr. Meister vom International Office / Language Centre haben wir einen Termin gefunden, an dem wir etwas mit Mutter und ihren zwei Kindern unternehmen konnten.
Da wir uns bewusst waren, dass die Familie viel durchgemacht haben muss, wollten wir ihnen mit einem Ausflug eine Ablenkung bieten. Wir haben versucht, uns auf Englisch mit ihnen zu unterhalten, denn zum Glück konnten das alle drei ein wenig. Als Ausflugsziele hatte sich die Familie die historischen Gebäude in Merseburg gewünscht. Daraufhin haben wir zu Fuß gemeinsam den Markt, das Krumme Tor, sowie den Dom und das Schloss als Highlight angesehen. Besonders begeistert waren die drei, als wir zum Rabenkäfig kamen und wir ihnen von der Merseburger Rabensage erzählt haben.
Da ich es schön fand, endlich etwas tun zu können, habe ich auch in meinem Bekanntenkreis davon erzählt. Meine Nachbarin, die einen kleinen Hund hat, wollte sich auch einbringen. Also habe ich Frau Dr. Meister kontaktiert und ihr sowohl von dem Hund als auch von meinem Pferd berichtet. So haben wir mit einer neuen Familie, die in der Zwischenzeit ankam, aber auch der Familie, mit der ich bereits etwas unternommen habe, weitere Ausflüge geplant.
Insgesamt bin ich fünf Mal mit den beiden ukrainischen Familien unterwegs gewesen. Zweimal waren meine Nachbarin und ihr kleiner Hund dabei. Beim ersten Mal haben wir uns den Südpark angeschaut, beim zweiten Mal haben wir auf einen Spielplatz am Gotthardteich besucht, ein absolutes Highlight für die Kinder. Wir haben noch Kaffee, Tee und Kuchen als Verpflegung mitgenommen und so einen richtig schönen Nachmittag gehabt.
Der allerschönste gemeinsame Ausflug war für mich aber der Besuch bei meinem Pferd. Wir haben viel miteinander geredet, während wir mein Pferd putzten und spazieren waren.
Dabei kamen wir auch auf Tiere zu sprechen. Die ukrainische Familie mit den zwei Kindern hat mir von ihren drei Haustieren erzählt. Es hat mich sehr traurig gemacht, als sie mir von ihrem Labrador erzählt haben, den sie bei ihren Großeltern zurücklassen mussten. Ich habe selbst einen älteren Labrador. Trotzdem war es schön, so eine persönliche Geschichte von der Familie zu erfahren.
Ich kann nur jedem empfehlen, der gerne helfen würde und sich dabei unsicher fühlt, es trotzdem zu versuchen und keine Scheu zu haben! Bei der Sprachbarriere helfen der Google Übersetzer und im Notfall Hände und Füße. Außerdem muss man nichts Großes planen, denn Kindern kann man schon mit einem Spielplatz oder Tieren eine Freude bereiten.