Kommt die Normalität zurück? Einblick ins bevorstehende Wintersemester 2021/22

23.09.2021, Zentraler Beitrag

Das Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung hat mit seinem Erlass vom 5. August 2021 die Voraussetzungen für einen Präsenzbetrieb an den Hochschulen und Universitäten des Landes Sachsen-Anhalt verabschiedet. 
„Für das Wintersemester 2021/2022 ist der Präsenzbetrieb soweit wie möglich als Regelfall zu sichern. Einschränkende Maßnahmen sind nur als ultima ratio in Betracht zu ziehen“, steht klar formuliert im Dokument.

Daran orientiert sich auch die Hochschule Merseburg und plant zum Wintersemester 2021/22 die Rückkehr zum Präsenzstudium unter der Berücksichtigung der geltenden Hygiene- und Verhaltensregelungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Über den Ablauf des Wintersemesters und die Bedeutung des Präsenzstudiums für Lehrende und besonders für Studierende hat Prof. Dr. Ulf Schubert, Prorektor für Studium und Lehre, Auskunft gegeben.

Herr Prof. Schubert, was plant die Hochschule ab Oktober: Präsenz-, Hybrid- oder Onlinelehre?

Das Semester wird aus heutiger Sicht überwiegend als Präsenzstudium durchgeführt. Ausnahmen sind große Veranstaltungen mit mehr als 60 Teilnehmenden, die weiter in Online-Formaten stattfinden werden. Auch haben einige Lehrende sehr gute Erfahrungen mit Online-Einheiten gemacht, sodass auch hier vereinzelt noch Online-Angebote aus methodischen und didaktischen Gründen durchgeführt werden. Wie in den vergangenen Semestern, hat die Stundenplanung darauf geachtet, dass möglichst ganze Präsenztage und ganze Online-Tage stattfinden und so die Studierenden an einem Tag entweder an der Hochschule Präsenzlehre oder eben vereinzelt ganze Tage Online-Lehre genießen können.

Was bedeutet das für die Studierenden: Zurück nach Merseburg auf den Campus, in die Labore, Hörsäle und künstlerischen Werkstätten?

In den zurückliegenden drei Semestern haben viele Studierende die Hochschule größtenteils virtuell erlebt. Die Präsenz auf dem Campus war auf ein Minimum reduziert. Das studentische Leben (Studieren, Forschen, Wohlfühlen) kam an der Hochschule, aber auch in der Stadt Merseburg zum Erliegen. Das ändert sich mit diesem präsenzlastigen Semester. Wir haben gelernt, mit dem Virus umzugehen, Hygienemaßnahmen sind in Fleisch und Blut übergegangen. Mit der hohen Impfquote ist die Möglichkeit gegeben, den Campus wieder aus dem Corona-Schlaf zu wecken. Seminarräume, Hörsäle, Labore und Werkstätten werden wieder mit Leben erfüllt sein. Es wird gelernt, diskutiert, geforscht, gelacht, gefeiert - so mein Wunsch. Und jede*r Hochschulangehörige kann mit einer Impfung dazu beitragen.

Welche Bedeutung hat das Präsenzstudium insgesamt?

Die Online-Lehre hat in Summe gut funktioniert. Alle Beteiligten haben mit größtem Engagement zum Gelingen beigetragen. Dennoch sind und bleiben wir eine Präsenzhochschule, die im Idealfall die Präsenzlehre methodisch und didaktisch mit e-Lehre anreichert, die eben auch Online-Anteile beinhalten kann. In den vergangenen drei Semestern mussten wir ungewollt ein Großexperiment durchführen und haben empirisch festgestellt, dass wir Menschen als soziale Wesen auch in Studium und Lehre die Gespräche zwischen den reinen Lehrveranstaltungen brauchen - einerseits für die Kompetenzvermittlung und andererseits für die Pflege sozialer Kontakte und letztlich auch für unser Seelenheil.

Was geben Sie den künftigen Erstis und den Studierenden insgesamt für das Wintersemester 2021/22 mit auf den Weg?

Herzlich willkommen an der Hochschule Merseburg! Gemeinsam haben wir die letzten Semester gemeistert und werden auch das kommende Semester mit großer Freude und mit größtem Engagement mit Ihnen gemeinsam endlich wieder in Präsenzform gestalten. Wir sehen uns, ich freue mich drauf! Der Krisenstab der Hochschule hat sich am 14. September, ausführlich dem Wintersemester gewidmet.

Was ist in Bezug auf Raumbelegung, Kapazitäten, Maskenpflicht, Veranstaltungen, 3G-Regel etc. festgelegt worden? Was gilt es für Studierende zu beachten und worauf müssen sie sich einstellen?

Die Infektionszahlen stagnieren, die Impfquote an der Hochschule ist hoch und der Erlass des Ministeriums sind drei Voraussetzungen, dass wir die Präsenzlehre durchführen können. Mit der Umsetzung der 3G-Regel können wir wieder Räume stärker belegen und die Maskenpflicht in belüfteten Räumen lockern - Details werden zeitnah bekannt gegeben. Der erweiterte Krisenstab hat bereits Vorarbeit geleistet und die operative Durchführung des Semesters im Detail abgestimmt (z. B. Umsetzung der 3G-Regel). Selbst an Eskalationsstufen ist gedacht. Falls sich die Zahlen doch in eine unerfreuliche Richtung entwickeln, kann mit Einzelmaßnahmen gegengesteuert werden – bis hin zum reinen Online-Semester. Wir sind uns aber einig: Das sollte die letzte Maßnahme sein!

Ich wünsche ein erfolgreiches, präsenzlastiges Semester! Lassen Sie uns gemeinsam die Hochschule aus der Pandemie zurückholen, es ist unsere HoMe!

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