Die Hochschule Merseburg kooperiert seit 2017 mit dem privaten, staatlich anerkannten Studienkolleg Halle-Merseburg, kurz SKHM. Eine neue Anerkennungsordnung für private Studienkollegs (Studienkolleg-anerkennungsverordnung – StudKAnerkVO) von 2021 fordert eine intensive Zusammenarbeit der Kooperationspartner mit dem Ziel, die Qualität zur Vorbereitung der Kollegiat*innen auf ein Studium an einer deutschen Hochschule abzusichern und zu steigern. Nicht jede*r internationale Abiturient*in hat allerdings eine Berechtigung, an einer deutschen Hochschule zu studieren. Die Niveaus international sind dazu zu unterschiedlich. Nach der Bewerbung für einen Studienplatz, z. B. an der HoMe, erhalten solche Studieninteressierenden eine bedingte Zulassung. Die Bedingungen sind der Besuch eines 1-jährigen Studienkollegs sowie das Ablegen einer Feststellungsprüfung (zentrale Prüfung LSA, Abiturniveau).
Die Studienkollegs fungieren dabei als „Brücke“, die den Bewerber*innen auf einen Studienplatz dabei helfen soll, aus der akademischen Kultur ihres Heimatlandes in die deutsche akademische Kultur zu gelangen und schaffen die Voraussetzungen für die erfolgreiche Aufnahme eines Studiums in Deutschland. Dafür bieten sie den Studienfächern entsprechende Vorbereitungskurse an. Ein*e Studieninteressierte*r der Ingenieurwissenschaften absolviert z.B. den T-Kurs, wie Technik (inkl. Naturwissenschaften) und ein Studieninteressierter der Wirtschaftswissenschaften den W-Kurs, wie Wirtschaft (inkl. Sozialwissenschaften). Daneben sind noch M-Kurse, wie Medizin (inkl. Biologie) sowie S/G-Kurse für Sprach- und Geisteswissenschaften möglich.
Das SKHM ist eines der größten privaten Einrichtungen dieser Art in Deutschland. Etwa 250 Kollegiate werden hier auf ein Studium vorbereitet. Die Kapazität ist auf 500 Kollegiate ausgelegt, sodass ein Wachstum weiter möglich und angestrebt ist. „Wir als Hochschule Merseburg haben bereits sehr gute Erfahrungen mit den Absolvent*innen des SKHM gemacht, die hervorragende mathematische und sprachliche Kenntnisse mitbringen und aus vielen Ländern der Welt stammen, also eine bereichernde Mischung sämtlicher Nationalitäten aufweisen“, betont Prof. Ulf Schubert, Professor für Verfahrenstechnik / Apparate und Anlagen und Studienkollegsbeauftragter der Hochschule Merseburg.
Im neuen Kooperationsvertrag ist eine verstärkte Zusammenarbeit bei der Gewinnung von Studieninteressierten angestrebt. Zudem soll der „Klebeeffekt“ erhöht werden, sodass nach einer bedingten Zulassung für die HoMe und nach einer erfolgreichen Feststellungsprüfung sich die Studierwilligen auch tatsächlich in Merseburg immatrikulieren. Dazu gehören Kennenlernveranstaltungen, Lehrvideos von Merseburger Professor*innen, Praktika in den Laboren der Hochschule sowie Infoveranstaltungen über die Studiengänge in Merseburg. Außerdem soll eine gemeinsame Entwicklungsstrategie mit entsprechenden Maßnahmen entwickelt werden, um die hochgesteckten Ziele zu erreichen.
„Als Hochschule Merseburg freuen wir uns auf diese intensive Kooperation und den damit verbundenen Ausbau unserer Zusammenarbeit. Das Potenzial an Studieninteressierten für die Hochschule Merseburg kann mithilfe der Kooperation mit dem staatlich anerkannten Studienkolleg Halle-Merseburg stark erhöht werden. Somit haben wir die Chance ergriffen und arbeiten jetzt an der erfolgreichen Umsetzung“, so Prof. Schubert weiter.