Aufbau des Umweltinformationszentrums in Merseburg

Foto: Peggy Deutsch
27.08.2021, Zentraler Beitrag

Mit dem Ziel, die Zusammenarbeit aller Akteure zu intensivieren und mögliche Synergieeffekte zwischen Wissenschaft und Verwaltung sowie zwischen Region, Land und Bund auszuloten, hat am Donnerstag, 26. August, an der Hochschule Merseburg ein Arbeitsgespräch stattgefunden. Bund, Land und Region haben dabei eine enge Zusammenarbeit beim Aufbau des Nationalen Zentrums für Umwelt- und Naturschutzinformationen (umwelt.info) vereinbart. Das ist das Ergebnis der Zusammenkunft in Merseburg, an dem das Bundesumweltministerium, das Umweltbundesamt, die Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt, die Hochschule Merseburg, die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Saalekreis, die Stadt Merseburg sowie Vertreter*innen der Landesverwaltung aus den Bereichen Wissenschaft und Umwelt teilnahmen.

Prof. Dr. Jörg Kirbs, Rektor der Hochschule Merseburg, zeigte sich erfreut: „Ich bin mit der gestrigen Veranstaltung sehr zufrieden. Die Vertreter*innen des Umweltbundesamtes und des Bundesumweltministeriums zeigten großes Interesse, beim Aufbau des Nationalen Zentrums für Umwelt- und Naturschutzinformationen in Merseburg, sehr eng mit der Hochschule Merseburg und anderen regionalen Akteuren zusammenzuarbeiten. Auf dem Weg dorthin wurden nun die ersten Schritte abgesprochen. Mit dem Aufbau des Zentrums haben wir eine große Chance, zu einer Modellregion für die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung zu werden“.

Dirk Meyer, Abteilungsleiter im Bundesumweltministerium: „Das Nationale Zentrum für Umwelt- und Naturschutzinformationen ist aus unserer Sicht eines der wichtigsten Projekte in der Datenstrategie der Bundesregierung. Davon profitieren Bürger*innen, Wissenschaft und Forschung, Unternehmen und Industrie in der Region und deutschlandweit – und am Ende unsere Umwelt, die Natur und das Klima“.

Wolfgang Scheremet, Leiter des Zentralbereichs im Umweltbundesamt ergänzte Wir werden ein modernes und technisch innovatives Portal aufbauen. Bei der Auswertung dieser Daten werden beispielsweise auch Verfahren der Künstlichen Intelligenz zum Einsatz kommen. Wir werden in Merseburg attraktive Arbeitsplätze im Bereich Digitalisierung schaffen und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der Region sowie allen beteiligten Akteur*innen.“

Im Rahmen des Strukturwandels Kohleregionen beschlossen Bund und das Land Sachsen-Anhalt im Juni 2021 die Realisierung des „Nationalen Zentrums für Umwelt- und Naturschutzinformationen (umwelt.info)“ in Merseburg.

Aktuell werden mögliche Liegenschaften in Merseburg besichtigt und bewertet. Mit dem heutigen Arbeitsgespräch wurde zudem der Auftakt für eine enge inhaltliche Zusammenarbeit zwischen Bund, Land und Region gesetzt.

 

Hintergrund:

Alle deutschen Umweltinformationen und -daten über eine Plattform erreichen – das ist das Ziel des neuen Nationalen Umweltinformationszentrums, welches das Bundesumweltministerium in Merseburg aufbauen wird. In den nächsten Jahren sollen 85 Millionen Euro investiert werden, um einen nationalen Umweltinformationszugang aufzubauen, der alle bundesweit verfügbaren Informationen zu umweltbezogenen Themen an einem Ort bündelt. Die Informationen und Daten sollen zielgruppengerecht aufbereitet und für alle Bürgerinnen und Bürger, Wissenschaft und Forschung, Unternehmen und Industrie sowie der Verwaltung zur Verfügung stehen. Die Zusammenarbeit von Bund und Ländern bildet hierfür eine wesentliche Voraussetzung.

Mit dem Portal werden Voraussetzungen geschaffen, dass Umweltinformationen besser gefunden, gut zugänglich, offen bereitgestellt und auch langfristig verfügbar werden. Künftig werden Bürgerinnen und Bürger, Wissenschaft und Forschung, Unternehmen und Industrie unter ‚umwelt.info‘ ein Informations- und Dienstleistungsangebot mit echtem Mehrwert finden. Das neue Datenzentrum wird wir auch mit dem im Aufbau befindlichen ‚Laboratorium künstliche Intelligenz (KI) für Nachhaltigkeitslösungen‘ vernetzt, das mit KI-Methoden Umweltdaten auswertet und Umweltpolitik so noch besser unterstützen kann.

Wissenschaft, Forschung, Umweltverbände und andere Nichtregierungsorganisationen sollen über das Portal die passenden Angebote an Datensätzen und Informationen finden, mit denen sich zukunftsweisende Fragen beantworten lassen. Unternehmen sollen neue Geschäftsmodelle entwickeln können, die Umwelt- und Naturschutz befördern. Sie sollen es einfacher haben, Umwelt- und nachhaltigkeitsrelevante Aspekte in ihre Angebote zu integrieren, umweltrechtliche Vorschriften einzuhalten und Informationen für Genehmigungen zu finden. Zudem bilden Daten die Grundlage für die Nutzung digitaler Technologien und innovativer Anwendungen zum Schutz von Umwelt, Klima und Ressourcen.

 

Nach oben