Gleichstellungskonzept (2024-2028) verabschiedet

03.01.2024, Familie Chancengerechtigkeit

„Die größte Gefahr für die Gleichberechtigung ist der Mythos, wir hätten sie schon.“ G. Nestor, Autorin & Journalistin

 

Bedeutung des Gleichstellungskonzepts

Im Sinne dieses Zitats bildet das neue Gleichstellungskonzept die strategische und operative Grundlage für die weitere Verwirklichung von Geschlechtergerechtigkeit für eine diskriminierungsarme und chancengleiche Hochschule für alle. Dafür werden im aktuellen Konzept - ausgehend von umfangreichen Evaluationsergebnissen, vielfältigen Workshops mit Hochschulakteur*innen und aktuellen Gender-Daten -  Entwicklungen nachgezeichnet, Situationsanalysen vollzogen und strukturelle Veränderungen skizziert und daraus ableitend vielfältige Ziele und Maßnahmen formuliert – für verschiedene Bereiche, Zielgruppen und Hochschulprozesse und -strukturen. Zentral ist dabei die nachhaltige Gestaltung von Veränderungsprozessen und die fortlaufende Weiterentwicklung.

Die Bedeutung des Gleichstellungskonzepts zeigt sich außerdem darin, dass dieses Konzept eine elementare Voraussetzung für die Bewerbung beim Professorinnenprogramm, ebenso für jegliche EU-Drittmittelanträge und weitere Fördermittelgeber*innen, wie z.B. die DFG ist. Außerdem ist es für die (Re-)Akkreditierung der Studiengänge unerlässlich.

 

Novellierungsprozess

Die Novellierung wurde notwendig, da das Gleichstellungskonzept in regelmäßigen Abständen überarbeitet werden muss, um aktuellen Entwicklungen gerecht zu werden und das vorherige Konzept zum Ende des Jahres 2023 auslief. Das aktuell vorliegende Gleichstellungskonzept wurde in einem mehrjährigen partizipativen Prozess novelliert und konnte - nach einstimmigen Beschluss im Senat - zum 1. Januar 2024 in Kraft treten.

Auf der Grundlage der Daten aus dem Gender-Controlling, den Ergebnissen aus den geführten Interviews mit ausgewählten Hochschulangehörigen und vertiefenden Recherchen sowie Workshops mit verantwortlichen Akteur*innen aus allen Hochschulbereichen und Statusgruppen wurde von der AG Gleichstellungskonzept ein Konzept erarbeitet. Dieser Entwurf wurde intensiv im Rektorat, in den Fachbereichsräten, in den Dezernaten und bei Interessenvertretungen präsentiert und diskutiert sowie gemeinsam finalisiert. Die breite Beteiligung und die damit verbundene Perspektivenvielfalt, Akzeptanz und Motivation für die Umsetzung des Konzepts konnte dadurch erreicht werden.

 

Aktuelle Ziele und Maßnahmen

Positive Entwicklungen im Kontext der Geschlechtergerechtigkeit, die sich u.a. in der Arbeit der Gleichstellungskommission, der Verstetigung des Familienbüros, der Verabschiedung der Anti-Diskriminierungsordnung, der Einrichtung der Vertrauensstelle sowie der Neugestaltung der Berufungsprozesse zeigen, werden im aktuellen Gleichstellungskonzept erneut aufgegriffen und weiterentwickelt.

Weiterhin bestehende ungleiche Geschlechterverhältnisse, die sich beispielsweise im geringen Frauenanteil in Gremien und Kommissionen, in Führungspositionen und bei Professuren zeigen, werden mit zahlreichen neuen Maßnahmen sukzessive verändert. Darüber hinaus werden im aktuellen Konzept diversitäts- und familienpolitische Themen adressiert und intersektionale Betrachtungsweisen gestärkt. Ein weiterer Punkt, der stärker fokussiert wird, ist die nachhaltige und dauerhaft verankerte Gleichstellungsarbeit. Insgesamt wurden im novellierten Gleichstellungskonzept vier Themenfelder mit 9 Zielen formuliert:

1. Strukturen und Prozesse: Weiterentwicklung der Chancengleichheitsstrategie l Stärkung der nebenamtlichen Interessenvertretungen 

2.  Ziel- und Statusgruppen: Gewinnung und nachhaltige Bindung von MINT-Student*innen l Geschlechtersensible Personalpolitik l Erfolgreiches Promovieren 

3.  Gender- und diskriminierungssensible Hochschule: Gendersensibles und diskriminierungsarmes Forschen und Lehren l Diskriminierungssensible Hochschule 

4.  Familie und Diversität: Familiengerechte Hochschule l Diversität 

 

Ausblick und nächste Schritte

Das aktuelle Gleichstellungskonzept wurde druckfertig layoutet, ist online bereits verfügbar und zeitnah auch in einer gedruckten Version für alle zugänglich.

Derzeitig wird eine Auftaktveranstaltung für das erste Quartal 2024 mit allen (Haupt-) Verantwortlichen für die jeweiligen Ziele und Maßnahmen vorbereitet. Dies wird durch die Gründung einer Koordinationsrunde mit ausgewählten hauptverantwortlichen Akteur*innen ergänzt. Zentrale Punkte für die Auftaktveranstaltung sind die konkrete Abstimmung und Benennung der Verantwortlichkeiten sowie die Konkretisierung der nächsten Umsetzungsschritte. Die Koordinationsrunde ist für die nachhaltige Gestaltung und die jährlichen Zwischenevaluationen und die damit verbundenen Fortführungen bzw. Anpassungen der aktuellen Maßnahmen verantwortlich.

 

Ansprechpersonen und weiterführende Informationen

Zentrale Gleichstellungsbeauftragte Kathrin Stritzel: kathrin.stritzel@hs-merseburg.de l Tel.: - 46 2176

Dezentrale Gleichstellungsbeauftragte: Kontakte

Webpräsenz Chancengerechtigkeit 

 

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