Prof. Dr. Michael Meng ist der neue Dekan unseres Fachbereichs und hat am 1. Januar diesen Jahres seinen Vorgänger Prof. Dr. Andre Döring im Amt abgelöst. Wir haben Ihn dazu interviewt.
Lieber Herr Prof. Dr. Meng, zuallererst möchten wir Ihnen zur Wahl gratulieren und Ihnen allzeit starke Nerven und gutes Gelingen für Ihre neue Position an unserem FB wünschen!
Seit wann sind Sie der neue Dekan unseres FB und wie ist es dazu gekommen das ein neuer Dekan gewählt wurde?
Prof. Dr. Meng: “Schon seit längerer Zeit hatte der bisherige Dekan, Prof. Döring, an einer Geschäftsidee getüftelt, die es kleinen und mittelständischen Unternehmen ermöglichen soll, den Aufwand für die Umsetzung komplexer Datenschutzanforderungen deutlich zu senken. Im Herbst vergangenen Jahres entschied er sich, diese Idee über ein Startup-Unternehmen in die Praxis umzusetzen und sich in den nächsten zwei bis drei Jahren auf die Entwicklung dieses Unternehmens zu konzentrieren – übrigens ein sehr schönes Beispiel dafür, dass der Transfer von Wissen in die Praxis an dieser Hochschule kein bloßes Schlagwort ist. Da ich bereits seit zwei Jahren als Prodekan an der Seite von Prof. Döring gearbeitet hatte, fragte er mich, ob ich bereit sei, für das Amt des Dekans zu kandidieren. Im Dezember wurde ich vom Fachbereichsrat gewählt, als Dekan im Amt bin ich seit dem 1. Januar 2019.”
Was hat Sie dazu bewegt das Amt des Dekans anzunehmen?
Prof. Dr. Meng: “Die Mitarbeit in der akademischen Selbstverwaltung gehört seit den 60er Jahren neben Lehre und Forschung zu den Pflichten der Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer. Es soll nicht pathetisch klingen, aber: wir tragen alle gemeinsam dafür Verantwortung, Rahmenbedingungen zu schaffen, die gute Lehre und Forschung ermöglichen. Dennoch habe ich einen Moment gezögert, denn ich bin erst seit 2016 Mitglied des Fachbereichs. Ich bin weder Betriebswirt noch Wirtschaftsinformatiker – ich unterrichte im Masterstudiengang „Informationsdesign und Medienmanagement“, z. B. psychologische Grundlagen des multimedialen Lernens, Gestaltung von Anwenderdokumentation und Methoden der Usability-Evaluation. Von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Fachbereichs habe ich aber viel Zuspruch erfahren. Dies hat mich letztlich zur Kandidatur bewogen und mir nach der Wahl durch den Fachbereichsrat die Entscheidung zur Übernahme des Amtes sehr erleichtert. Für dieses Vertrauen bin ich dankbar. Wichtig für die Entscheidung war auch, dass ich mit Prof. Tegtmeier einen Studiendekan und Stellvertreter an meiner Seite habe, der Fächer und Bereiche gut kennt, mit denen ich selber in der Lehre wenig Kontakt habe. Wir ergänzen uns sehr gut, nicht nur in dieser Hinsicht. Und ich kann nicht zuletzt auf die Erfahrung der Mitarbeiterinnen im Dekanat zurückgreifen, Frau Gaudig, Frau Rudolph, Frau Banse, die mich bei der Einarbeitung sehr unterstützen.”
Welche Aufgaben und Verantwortungen bringt dieses Amt zusätzlich, neben Ihrer Lehre am FB, mit sich?
Prof. Dr. Meng: “Die Aufgaben des Amtes sind in der Grundordnung unserer Hochschule geregelt. Der Dekan leitet den Fachbereichsrat und trägt gemeinsam mit seinen Stellvertretern, in meinem Falle Prof. Tegtmeier, dafür Verantwortung, dass die Beschlüsse des Fachbereichsrates umgesetzt werden, z. B. zur inhaltlich-strategischen Ausrichtung des Fachbereichs, zur Gestaltung von Studienordnungen, zur Besetzung von Personalstellen oder zur Nutzung von Haushaltsmitteln. Ich verstehe mich vor allem auch als Seismograph und Moderator: Ich will offen und sensibel für alle Arten von Problemen zu sein, die die vielfältigen Herausforderungen in Lehre und Forschung mit sich bringen, auf Seiten der Studierenden und auf Seiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Dekan muss nicht jedes Problem selber lösen, niemand erwartet das. Wichtig ist, Probleme frühzeitig zu erkennen, an der Suche nach geeigneten Lösungen mitzuarbeiten und die Umsetzung von Lösungsvorschlägen zu begleiten. Neben diesen neuen Aufgaben meinem Anspruch an gute Lehre und relevante Forschung gerecht zu werden, wird wahrscheinlich eine größere Herausforderung, als ich es geahnt habe, aber ich bin bereit, mich dem zu stellen.”
Gibt es besondere Projekte am FB / der HoMe, welchen Sie sich nun als Dekan verstärkt widmen werden?
Prof. Dr. Meng: “Während der Amtszeit von Prof. Döring wurden eine Reihe von Veränderungen angestoßen, die den Fachbereich vorangebracht und auch die Stellung des Fachbereichs an der Hochschule gestärkt haben. Es wurden neue Masterstudiengänge eingeführt, das Marketing für die Studiengänge unseres Fachbereichs wurde von Grund auf neu strukturiert und liegt nun in professionellen Händen, es wurden Maßnahmen eingeleitet, um die Digitalisierung der Lehre voranzutreiben. Ich sehe meine Aufgabe zunächst vor allem darin, diese Initiativen weiterzuentwickeln und nachhaltig erfolgreich werden zu lassen. Sehr hohe Priorität haben dabei die neuen Masterstudiengänge. Wir müssen dafür Sorge tragen, dass wir viele Studieninteressierte für unsere zusätzlichen Angebote gewinnen und dass der Studienbetrieb möglichst reibungslos anläuft. Wichtig ist auch, dass wir weiter engen Kontakt zu Unternehmen in der Region halten und Anforderungen aus der Praxis in unser Studienangebot integrieren – genau darin liegt die Stärke von Fachhochschulen. Digitalisierung und Data Science sind z. B. Themen, auf die wir noch stärker reagieren müssen. Ebenso bedeutend ist aus meiner Sicht, den Stellenwert der Forschung am Fachbereich weiter zu erhöhen. Wir haben exzellente Forscherinnen und Forscher in unseren Reihen – denen gute Rahmenbedingungen zu bieten, sehe ich ebenfalls als wichtige Aufgabe, gerade auch im Sinne der Studierenden.”
Was möchten Sie den Studis zu Ihrem Amtsantritt noch mit auf den Weg geben?
Prof. Dr. Meng: “Die Entscheidung für ein Studium, für ein bestimmtes Studienfach und eine bestimmte Hochschule, das sind Entscheidungen, die zu den sehr wichtigen im Leben gehören. In meiner neuen Rolle als Dekan ergibt sich daraus für mich noch etwas mehr Verantwortung, dessen bin ich mir bewusst. Verantwortung dafür, dass die Zeit an der Hochschule Merseburg für Sie eine gute und erfolgreiche Zeit wird, liegt aber natürlich auch bei Ihnen selbst. In diesem Sinne wünsche ich mir: seien Sie aktiv und mischen Sie sich ein.”