Wissenschaftsminister zieht positive Zwischenbilanz
Willingmann sieht Promotionsverfahren an Hochschulen für angewandte Wissenschaften als Erfolgsgeschichte
In Sachsen-Anhalt können kluge Köpfe den Doktorgrad nicht ausschließlich an Universitäten, sondern auch an fünf Promotionszentren der Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) erwerben. Sachsen-Anhalt gehörte damit im Sommer 2021 zu den Vorreitern in Deutschland; mehrere Bundesländer sind dem Beispiel seitdem gefolgt. Dass dieser Schritt richtig war, zeigt das große Interesse an Dissertationen in den Promotionszentren des Landes: Einer aktuellen Auswertung des Wissenschaftsministeriums zufolge ist die Zahl der laufenden Promotionsverfahren im vergangenen Jahr um 49 auf insgesamt 130 gestiegen. Da Promotionsverfahren in der Regel drei bis vier Jahre dauern, wird auch die Zahl der Abschlüsse absehbar steigen. Bisher wurden vier Promotionen erfolgreich abgeschlossen, zwei weitere abgebrochen.
Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann zieht eine positive Zwischenbilanz: „Die wachsende Zahl der Promotionsverfahren belegt, dass es für kluge Köpfe attraktiv ist, den Doktorgrad an einem der fünf Promotionszentren der Hochschulen für angewandte Wissenschaften zu erwerben. Mit der Einführung des Promotionsrechts haben wir die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit unserer Hochschulen nachhaltig gestärkt, übrigens auch im Ringen um Professorinnen und Professoren. Darüber hinaus leisten die Promotionszentren einen wichtigen Beitrag, hochqualifizierte Fachkräfte weiter zu spezialisieren und die Wirtschaft des Landes zu stärken. Zudem schaffen sie die Chance, akademische Laufbahnen zu eröffnen.“
Die Möglichkeit, den Doktorgrad an Promotionszentren zu erwerben, wurde durch das 2020 grundlegend novellierte Hochschulgesetz des Landes und eine darauf basierende Verordnung des Ministers vom Mai 2021 geschaffen. Seither gibt es landesweit fünf Promotionszentren an vier staatlichen HAW, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entsprechend weiterqualifizieren können.
Promotionszentren in Sachsen-Anhalt
- Life Sciences (Hochschule Anhalt)
- 25 laufende Promotionsverfahren
- Umwelt und Technik (Hochschule Magdeburg-Stendal)
- 16 laufende Promotionsverfahren, ein Abschluss
- Architektur- und Designforschung (Hochschule Anhalt)
- 11 laufende Promotionsverfahren
- Ingenieurwissenschaften und Informationstechnologien (Hochschule Merseburg, Hochschule Anhalt, Hochschule Harz)
- 35 laufende Promotionsverfahren, ein Abschluss
- Sozial-, Gesundheits- und Wirtschaftswissenschaften (Hochschule Magdeburg-Stendal; Hochschule Anhalt, Hochschule Harz, Hochschule Merseburg)
- 43 laufende Promotionsverfahren, zwei Abschlüsse
Um den wissenschaftlichen Austausch grenzüberschreitend weiter zu stärken und akademische Nachwuchskräfte auch aus dem Ausland für Sachsen-Anhalt zu gewinnen, unterstützt das Wissenschaftsministerium die Hochschulen auch beim Aufbau einer Internationalen Graduiertenakademie mit 22 weiteren Promotionsstellen. Sechs Millionen Euro stellt das Ministerium hierfür aus dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) bereit.
Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt
des Landes Sachsen-Anhalt
Leipziger Straße 58
39112 Magdeburg
Sachsen-Anhalt
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