Sachsen-anhaltische Hochschulen werben Fördermittel von bis zu 10 Mio. Euro für Gewinnung neuer Professor*innen ein

09.11.2020, Zentraler Beitrag

Wie in den verschiedensten Branchen deutschlandweit, so stehen auch die Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) in Sachsen-Anhalt vor der Herausforderung, hoch qualifiziertes Personal für ihre zu besetzenden Professorenstellen zu finden. Damit Fachhochschulen/HAW auch zukünftig ihre wichtige Arbeit an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Anwendung leisten können, sind sie auf hochqualifiziertes professorales Personal mit Erfahrung in Wissenschaft und Praxis angewiesen. 

Bund und Länder fördern im Rahmen ihres gemeinsamen Programmes „FH-Personal“ die Gewinnung und Qualifizierung professoralen Personals an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW). Nach einem Auswahlverfahren stehen die 64 zu fördernden Hochschulen der ersten von zwei Bewilligungsrunden fest. Die vier HAW Sachsen-Anhalts zählen mit ihrem Verbundantrag zu den Gewinnern.

Von 2021 an erhalten die Hochschulen Anhalt, Harz, Magdeburg-Stendal und Merseburg über sechs Jahre insgesamt rund zehn Millionen Euro.

Mit der Förderung werden die Hochschulen Anhalt, Harz, Magdeburg-Stendal und Merseburg in den nächsten acht Jahren das Center for Advanced Scientific Education (CASE) aufbauen, in dem wissenschaftliche Talente künftig beim Erwerb der notwendigen Voraussetzungen für die Übernahme einer Professur unterstützt und begleitet werden.

Zur effektiveren Qualifizierung und Rekrutierung des professoralen Nachwuchses wollen die vier HAW nun die gemeinsam konzipierte Kooperationsplattform CASE (Center of Advanced Scientific Education) nutzen. In diese sind neben den vier Hochschulen auch die zwei Universitäten in Magdeburg und Halle, die Fraunhofer Gesellschaft sowie Partner aus der Wirtschaft in Sachsen-Anhalt eingebunden. Das Center soll zum einen Promovierende fördern und zum anderen Promovierten die Möglichkeit bieten, die für eine Professur notwendigen Praxiserfahrungen zu sammeln. Ebenso sollen moderne Rekrutierungsinstrumente entwickelt und erprobt sowie das Arbeitgeberbranding ausgebaut werden. Langfristig erhoffen sich die Hochschulen mehr und bessere Bewerbungen auf ausgeschriebene Professuren, insbesondere von Frauen und in den MINT-Fächern.

Das Bund-Länder-Programm hat insgesamt einen Mittelumfang von 431,5 Millionen Euro und läuft bis zum Jahr 2028. Die Förderung wird in zwei Phasen umgesetzt: Die Konzeptphase ist abgeschlossen, die Umsetzungsphase umfasst zwei Bewilligungsrunden. Die zweite Runde beginnt im Jahr 2022. Die Kosten des Programms werden von Bund und Ländern gemeinsam getragen. 

 

Informationen zu den vier Hochschulen für angewandte Wissenschaften

An den HAW in Sachsen-Anhalt studieren derzeit über 18.000 junge Menschen, die von ca. 500 Professorinnen und Professoren unterrichtet werden. Durch ein praxis- und anwendungsorientiertes Studium erhalten die Studierenden die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Berufsstart. Studien haben gezeigt, dass der überwiegende Teil der Absolventinnen und Absolventen nach dem Abschluss ihres Studiums ein Arbeitsverhältnis in Sachsen-Anhalt aufnimmt.
Alle vier Hochschulen befinden sich bei der Einwerbung von Forschungsmittel in der Spitzengruppe der deutschen Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Seit 2018 zählen sie zu den „Innovativen Hochschulen“ in Deutschland, die Bund und Länder beim Transfer von Ergebnissen der Forschung in die regionale Industrie unterstützen.

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