Von 2017 bis 2022 erhielten die Studierenden der Hochschule Merseburg eine ganz besondere Möglichkeit, um Kontakte in die regionale Wirtschaft zu knüpfen und erste berufliche Erfahrungen zu sammeln. Mithilfe der Transfergutscheine, die vom Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt (MWU) des Landes Sachsen-Anhalt mit Kofinanzierung aus dem Europäischen Sozialfonds für Deutschland (ESF) zur Verfügung gestellt wurden, konnten Kooperationsprojekte zwischen Studierenden und sachsen-anhaltinischen Unternehmen mit einer Prämie in Höhe von jeweils 400 Euro gefördert werden. Die Förderung war nicht projektbezogen und konnte von den Studierenden frei verwendet werden.
„Der Transfergutschein bestärkte mich darin, meine Bachelorarbeit auf eine Firma bezogen zu schreiben und aktiv auf die Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien GmbH zuzugehen. Meine während des Studiums gewonnenen Erkenntnisse konnten im Unternehmen berücksichtigt werden und für einen selbst bietet der Transfergutschein neben einem Obolus auch ein schönes Gefühl, wenn die gegebene Handlungsempfehlung in der Praxis umgesetzt wird. Das schafft eine Win-win-Situation für alle Beteiligten“, so Juliana Beer, Studentin an der Hochschule Merseburg.
Im Förderzeitraum wurden an der Hochschule Merseburg 265 Transfergutscheine mit einer Gesamtfördersumme von 106.000 Euro vergeben sowie Kooperationen mit insgesamt 122 Partner*innen aus Wirtschaft und Industrie in Sachsen-Anhalt angebahnt und ausgebaut. Dazu zählten z.B. Abellio Mitteldeutschland GmbH, Carl-von-Basedow Klinikum Saalekreis gGmbH, GISA GmbH, Dow Olefinverbund GmbH und MITZ GmbH sowie Vereine und andere Institutionen.
Von der Förderung ihrer Kooperationsprojekte profitierten insgesamt 208 Studierende, wobei Einzelne über den gesamten Zeitraum ihres Studiums auch mehrere Projekte mit Unterstützung der Transfergutscheine realisieren konnten. Dabei waren die Motivationen zur Beantragung der Förderung so vielfältig wie die Studierenden und ihre Projekte selbst:
Für einige bot das Programm die „Schnittstelle, an der ich mein theoretisches Wissen in die Berufspraxis umsetzen konnte. Darüber hinaus gab mir der Transfergutschein die Möglichkeit, mich mit einer Institution in Bitterfeld zu vernetzen und meinen Workshop der LED-Wearables erfolgreich durchzuführen“, erklärte eine Studentin des Fachbereiches Soziale Arbeit.Medien.Kultur.
Während einige mit Hilfe des Transfergutschein-Programms also die Chance nutzten, sich verstärkt auf die Projektarbeit zu konzentrieren, stellte die Unterstützung für andere insbesondere eine finanzielle Entlastung während dieser herausfordernden Projekt- bzw. Studienphase dar.
„Wir haben uns für den Transfergutschein entschieden, damit wir uns voll und ganz auf die Filmproduktion konzentrieren können“, hoben die Studierenden Lea Marie Kröner & Tobias Lehnshack hervor.
Mit dem letzten Transfergutschein der Förderperiode wurde nun das Projekt „My Gender – My Business“ prämiert, bei dem Studierende der Hochschule Merseburg mit dem Lyonel-Feininger-Gymnasium in Halle (Saale) kooperierten. Im Rahmen des Projekts drehte sich für die Jugendlichen einer 6. Klasse eine Woche lang alles um “Genderidentity”. Mit Hilfe theatraler Methodik wurden nicht nur Wissen zu dem Thema vermittelt, sondern die Schüler*innen auch empowered und ihr Blick für die (Geschlechter-) Vielfalt geschult. Die Studierendengruppe um Anna Tippner wurde bei dem Projekt von Skadi Konietzka (Lehrkraft für besondere Aufgaben im Bereich Theaterpraxis und Theatervermittlung) betreut.
Mit der Übergabe dieses letzten Transfergutscheins endet auch das Transfergutschein-Programm. Wir freuen uns, dass wir mit dem Programm so viele studentische Projekte fördern und den Wissenstransfer im Land stärken konnten.
Vielen Dank an Sie, liebe Studierende, dass Sie das Programm so intensiv genutzt haben und vielen Dank auch an Sie, liebe Professor*innen für Ihre Unterstützung und Empfehlungen! Ein besonderer Dank geht an die Unternehmen und Kooperationspartner*innen in Sachsen-Anhalt, durch deren Mitwirkung und Engagement so viele Projekte umgesetzt werden konnten. Natürlich geht der Dank auch noch einmal an die Fördermittelgeber – das Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt und den Europäischen Sozialfonds für Deutschland – die das Programm ermöglicht haben.