Frau Prof. Dr. Doreén Pick, Professorin am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften und Informationswissenschaften (WIW) hat während der Global Marketing Conference (GMC) in Tokyo im Juli 2018 zwei ihrer Forschungsprojekte vorgestellt. Ihren Bericht zur Konferenz könnt Ihr hier nachlesen.
Die alle zwei Jahre stattfindende Konferenz wird von verschiedenen Einrichtungen der internationalen Marketing Community wie der European Marketing Association (EMAC), American Marketing Association (AM) und den Korean Scholars of Marketing Science (KSMS) ausgerichtet. Die Universität Keio (Tokyo) war die ausrichtende Universität. 2018 stand die Konferenz unter dem Motto “Bridging Asia and the World: Searching for Academic Excellence and Best Practice in Marketing and Management”. An dem Kongress nahmen mehr als 1.500 MarketingforscherInnen aus mehr als 55 Ländern teil.
Frau Prof. Dr. Pick hat zwei ihrer aktuellen Forschungsprojekte dort vorgestellt. Die Inhalte dieser Forschungsstudien werden in ihren Lehrveranstaltungen, wie z.B. „Marketing Principles“ eingebunden. Die Konsum- und Produkttrends sowie kulturellen Unterschiede zwischen Europa und asiatischen Ländern finden vor allem Eingang in die Lehrveranstaltungen „International Business“ und „Internationale Markenführung“, die in jedem Sommersemester stattfinden.
Im ersten Vortrag zu “Regain management in professional service firms: status quo and challenges“ (Projekt mit dem Doktoranden und Inhaber eines Marktforschungsunternehmens, Rene Schleus) ging es um die Frage, welche Maßnahmen Unternehmen planen und implementieren, um ihre gefährdeten bzw. abgewanderten B2B-Kunden zurückzugewinnen. Hierzu wurden 30 Interviews mit Managern von v.a. Anwaltskanzleien und Steuerberatungen geführt und inhaltsanalytisch ausgewertet. Zentraler Befund ist, dass die befragten Unternehmen in allen fünf Stufen des Regain Management durchaus noch Potenzial zur Verbesserung haben. Vor allem sollte eine Art Fehlerkultur eingerichtet werden, damit die Mitarbeiter aktiv auf ihre gefährdeten Klienten zugehen können. Im zweiten Vortrag („The myth of the social consumer – Impact of individualism on price increase fairness“; Projekt mit Prof. Stephan Zielke von der Universität Wuppertal) hat Frau Prof. Pick Ergebnisse einer Befragung von mehr als 400 Probanden vorgestellt, bei denen erhoben wurde, wie fair sie bestimmte Preiserhöhungsgründe wahrnehmen. Dieses Forschungsprojekt soll in Kürze für eine Publikation in einem internationalen Fachmagazin eingereicht werden.
Während der Konferenz hat Marketingprofessor Christian Homburg (Universität Mannheim) eine Keynote-Speech zu den Herausforderungen in der Marketingforschung gehalten. In seinem Vortrag „Anything Going Wrong in Marketing Research“ sprach er sich verstärkt für mehr „Relevance“, d.h. praxisrelevante Themen in der Marketingforschung aus. Seiner Ansicht nach konzentrierten sich zu viele Forscher auf „Rigor“, d.h. den Einsatz neuester statistischer Methoden und verlören dabei die eigentlichen Inhalte und Praxisrelevanz der Forschung aus den Augen.
Neben der Vorstellung aktueller Forschungsprojekte hat Frau Prof. Pick neue Kontakte zu internationalen Marketingkollegen geknüpft und Marktforschung zu aktuellen Konsum- und Produkttrends durchgeführt. Tokyo als eines der Zentren innovativer Produkte und der Einführung neuester Trends, z.B. bei Lebensmitteln und Kosmetik, eignet sich hierfür besonders.