Wasserstoff – Energieträger der Zukunft

24.10.2023, Zentraler Beitrag

Beim Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft gilt Sachsen-Anhalt als Vorreiter. Im Mai 2021 verabschiedete die Landesregierung eine Wasserstoffstrategie mit dem Ziel, bis zum Jahr 2030 eine Elektrolysekapazität von 1.000 Megawatt zur Herstellung von grünem Wasserstoff aufzubauen. Damit das gelingt, sind vor allem der Transfer von Wissen aus der Forschung in die Wirtschaft sowie die Aus- und Weiterbildung von qualifizierten Fachkräften unerlässlich. Dafür bedarf es passgenauer und zeitgemäßer Bildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten zu den Themen der Wasserstoff-Wertschöpfungskette. Den Transfer zwischen der Praxis und der Wissenschaft treibt die Hochschule Merseburg gemeinsam mit der Otto-von-Guericke-Universität, der Hochschule Anhalt und dem Fraunhofer-Institut IWES durch das Projekt „H2 Hub in Sachsen-Anhalt“ voran. Dieses Verbundprojekt wird seit Ende 2022 mit 2,5 Mio. € aus den Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) der Förderrichtlinie zur Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerksstandorten (STARK) unterstützt.
 

Schwerpunktthemen der Hochschule Merseburg

Innerhalb des Netzwerkes konzentriert sich die Hochschule Merseburg auf folgende Schwerpunkte:

  • Entwicklung eines Demonstrator-Konzepts: virtueller Nachbau einer Elektrolyseanlage und deren Funktionsweise, um Fachkräfte zu schulen, weiterzubilden und mit der Anlage vertraut zu machen
  • Konzeptentwicklung eines VR-Serious Games: es soll beispielsweise Studierenden dabei helfen, die Bedeutung, die Funktionsweise und die Einsatzmöglichkeiten von Wasserstoff insgesamt zu verstehen und im größeren Kontext einordnen zu können
  • Entwicklung von Weiterbildungs- und Qualifizierungsangeboten: angepasst an die verschiedenen Zielgruppen werden Weiterbildungs- und Qualifizierungs-angebote entwickelt
     

Alle drei Schwerpunktthemen werden aktuell vorangetrieben, um kurz- bis mittelfristig mit der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften starten zu können und den Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft in Sachsen-Anhalt mit Know-how zu unterstützen und vonseiten der Hochschule flankieren zu können.

Um der Allgemeinheit das Thema Wasserstoff näherzubringen und konkrete Inhalte sowie Herausforderungen zu besprechen, findet an der Hochschule Merseburg die Vortragsreihe Wissen Wasserstoff statt. Expertinnen und Experten informieren zu verschiedenen Themen der Wasserstoff-Wertschöpfungskette und nehmen Bezug auf aktuelle Trends, Forschungsergebnisse und Herausforderungen. Die Vorträge finden hybrid (Präsenz und online) statt. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Alle Infos finden Sie unter: www.hs-merseburg.de/wissen-wasserstoff

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Statements der wissenschaftlichen Leitung an der HoMe

Prof. Dr. Stefan Meißner, Professor für Medien- und Kulturwissenschaften, freut sich, „dass wir als Hochschule Merseburg mit dem Projekt den Strukturwandel in der Region mitgestalten und einen Beitrag zur Bekämpfung des weltweiten Klimawandels leisten können. Unter anderem durch den virtuellen Nachbau von Elektrolyseanlagen ist eine zeitgemäße Weiterbildung im Bereich der Wasserstoff-Brückentechnologie möglich“.

Prof. Dr. Mathias Seitz,Professor für Verfahrenstechnik/Technische Reaktionsführung, ergänzt, „dass viele Wasserstoffthemen komplexe Zusammenhänge widerspiegeln und reale Labore und Produktionsanlagen für Wasserstofftechnologie erst aufgebaut werden müssen. Werkzeuge, wie VR, AR, Serious Games oder die geplante Demonstrator-Anlage kompensieren durch virtuelle, erlebbare Welten dieses Defizit. Neben Sachkompetenz können die Fachkräfte damit auch praktisch an virtuellen Objekten weitergebildet werden, sodass sie nach der baulichen Umsetzung der Anlagen bereits an diesen geschult sind und im Umgang mit Wasserstoff sicher, kompetent und eigenverantwortlich agieren können. Ein Pilotkonzept zum Thema Wasserelektrolyse soll bis zum Sommer 2024 vorzeigbar und erprobt sein“.

Prof. Dr. Marco Zeugner, Professor für Multimediale Sachkommunikation, betont, dass „VR-Simulationen im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung sowie in der akademischen Lehre zunehmend an Bedeutung gewinnen. Denn durch die virtuellen Trainings- und Schulungsszenarien können Kosten, Aufwand und z.T. gesundheitliche Risiken in der Ausbildung reduziert werden. Im Kontext unseres Projekts spielt ein weiterer Aspekt eine wesentliche Rolle: realistische, immersive und motivierende VR-Serious Games können Schulungs- und Ausbildungsszenarien darstellen, die in der Realität noch nicht existieren. Die industriellen Prozesse und Techniken im Bereich der Wasserstoffwirtschaft sind hierfür ein sehr gutes Beispiel und daher ein hochinteressantes und wichtiges Anwendungsfeld für unser Vorhaben“.

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