Die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung gehört zu den zentralen Zukunftsthemen. Das Studium mit Ausbildung oder Praxisanteilen verbinden – eine Ausbildungsform, die immer höhere Zuwachsraten verzeichnet. Die Gründe dafür liegen klar auf der Hand. Unternehmen und Behörden können dabei notwendige Fach- und Führungskräfte entwickeln und akademisches Wissen in die Praxis transferieren. Hochschulen können mit neuen attraktiven Angeboten Studierende gewinnen, die im Anschluss an das Studium regional berufliche Perspektiven haben. Studierende haben die Chance ein spezifisches Kompetenzprofil auszubilden, das sie zu attraktiven Mitstreiter*innen auf dem Arbeitsmarkt macht. Für kleine Bundesländer, wie Sachsen-Anhalt, liegt die besondere Herausforderung darin, ein Gleichgewicht zwischen dem wachsenden Interesse auf der einen und der kleinteiligen Wirtschaftsstruktur auf der anderen Seite zu schaffen. Nur so lassen sich langfristig erfolgreiche Modelle etablieren.
Auch an der Hochschule Merseburg wurden die Zeichen der Zeit erkannt und mit den dualen Studienvarianten bzw. dem Verbundmodell ein solches Format entwickelt. Diese Modelle verknüpfen ein Bachelor-Vollzeitstudium mit längeren Praxisphasen in einem Betrieb oder einer Behörde.
Wachsende Vielfalt und Diversifizierung dualer Studienangebote darf nicht ohne die Einhaltung von Qualitätsstandards geschehen. Dabei stellt die Verknüpfung von akademischer und beruflicher Qualifizierung durch die Integration mindestens zweier Lernorte das zentrale Struktur- und Qualitätsmerkmal des dualen Studiums dar. Die Qualität des Studienformats kann daran gemessen werden, wie gut Theorie und Praxis miteinander verzahnt sind.
Steckbrief und Co
Vor dem Hintergrund der beschriebenen Anforderungen wurden an der Hochschule Harz bestehende Bedarfe und mögliche Herausforderungen im Kontext der Lernortkooperation identifiziert und in einem agilen, kreativen Arbeitsprozess in Maßnahmen zur Stärkung der Theorie-Praxis-Verzahnung übersetzt. Die innerhalb des Projektteams entwickelten inhaltlichen und technischen Ideen wurden im Rahmen von Erfahrungsaustauschen, Workshops und Befragungen an zentrale Zielgruppen herangetragen und intensiv hinsichtlich ihrer Anforderungen und Bedarfe analysiert. So gewonnene Informationen wurden schließlich erneut in den Entwicklungsprozess eingespeist, wodurch im Ergebnis eine Reihe bedarfsgerechter Verzahnungselemente - Das Learning Agreement Websystem (LAWS) - entwickelt werden konnten.
Das Learning Agreement Websystem (LAWS) soll für das duale Studium eingesetzt werden. Es schafft Transparenz und verbindet relevante Akteure wie Hochschule, Unternehmen / Behörden und den Studierenden. Durch das Websystem wird zudem die Kommunikation zwischen den Parteien erleichtert. Studierende, Unternehmen / Behörden und Hochschule sollen im Websystem alle studienrelevanten Informationen finden wie z. B. Ansprechpersonen sowie Ablauf- und Zeitpläne. Das Benutzerhandbuch enthält im ersten Teil Informationen zur generellen Systemeinführung. Im zweiten Teil finden Sie Beschreibungen, wie einzelne Aspekte des Systems verwaltet und bearbeitet werden, damit das System genutzt und gepflegt werden kann Fachkräftegewinnung von morgen.
Kurztitel: Learning Agreement Websystem (LAWS)
Förderzeitraum: 07/2022 – 06/2025
Gegenstand: Einführung des LAWS an den Hochschulen in Sachsen-Anhalt als ressourcenschonender, zukunftsfähiger und neuartiger Ansatz zur Verbesserung der Lernortkooperation im dualen Studium, zur Unterstützung einer systematischen inhaltlichen organisatorischen und vertraglichen Verzahnung von Theorie und Praxis, zur Förderung eines transparenten Informationsaustausches zwischen den Lernorten, zur Institutionalisierung der Verzahnung am praktischen Lernort sowie damit insgesamt zur Qualitätserhöhung und –sicherung im dualen Studium.
Förderung durch: Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt
Sandra Commichau
Mitarbeiterin im Projekt Learning Agreement Websystem (LAWS)
E-Mail: sandra.commichau@hs-merseburg.de
Telefon: +49 3461 46- 2702