Cannabis (-themen) für die Ohren – Podcast-Reihe: Was Fachleute zum Thema sagen?
Höhenrauschen
Im Jahr 2020 haben Studenten des Studienganges Soziale Arbeit an der Hochschule Merseburg eine Podcast-Reihe produziert, die sich um Cannabis/Hanf rankt. Entstanden ist Hörbares, das auch nach der Teillegalisierung interessant ist.
- Der Hanfverband des Halle-Saalekreises zum drogenpolitischen Umgang mit Cannabis
- Ein junger Mann beschreibt seinen Einstieg in den Cannabiskonsum, wie er bis heute damit umgeht und welche Bilanz er dazu zieht
- Eine Mutter erzählt über die Zeit, als ihre Söhne Cannabis konsumiert haben
- Die Drobs Halle und ihre Angebote bei problematischem Konsum
- Kann Cannabis ein Heilmittel sein?
- Hanf als Nahrungsmittel: Die Hanfbackwaren der Bäckerei Sommerwerk in Mücheln
- Die Möglichkeiten von Hanf als Energiequelle
Hör-Bar: „Drogenkonsum und Kindeswohl“
DiesePodcasts sind in einem Theorie-Praxis-Seminar entstanden, das sich thematisch mit dem Thema „Drogenkonsum und Kindeswohl“ beschäftigt hat. Wenngleich der Konsum von Cannabis dabei nicht direkt ins Auge gefasst wird, ergeben sich doch viele Anregungen, die angesprochenen Themen auch unter dem Gesichtspunkt „Cannabiskonsum und Kinder“ weiterzudenken.
Konsumieren Mütter oder/und Väter legale oder illegale Drogen (auch „psychoaktive Substanzen“ genannt), tritt nicht per se eine Gefährdung des Kindeswohls ein. Inwieweit der Konsum dieser Substanzen Auswirkungen auf das elterliche Sorge- und Erziehungsverhalten hat, ist von vielen Faktoren abhängig. Einfluss nimmt u.a., welche Substanz konsumiert wird, finden Kombinationen mit anderen Substanzen statt, welche Konsummenge und in welcher Häufigkeit konsumiert wird, in welchem sozialen Umfeld lebt die Familie, wie ist deren wirtschaftliche Lage, in welchem Alter sind die Kinder der konsumierenden Eltern, hat die Mutter in der Schwangerschaft konsumiert, wie ist der Gesundheitszustand der einzelnen Familienmitglieder, mit welchen äußeren und inneren Belastungen lebt die Familie u.v.m.
Wie man als Elternteil in einen riskanten Substanzkonsum geraten kann und aus diesem wieder herauskommt und wie es den Kindern der Betroffenen dabei geht, kann in den folgenden Podcasts erfahren werden. Zudem ermöglichen diese Beiträge einen umfassenden Einblick in die Arbeit des Jugendamtes und zeigen auf, welche Unterstützungsmöglichkeiten dieses für betroffene Eltern vorhält und wie die Zusammenarbeit erfolgt.
Gut zu wissen ist zudem, wie eine Drogenberatungsstelle arbeitet, was Substitution ist, wer diese Substitutionsbehandlung verordnet, wie diese abläuft und wer diese überhaupt erhält. Die folgenden Podcasts versuchen Antworten auf all diese Fragen.
Aus der ersten Serie
(Interview Michael Klein)
Studierende sprechen mit Prof. Dr. Michael Klein über seine Forschung zu Kindern von suchtkranken Eltern.
https://open.spotify.com/episode/4HiNRt4y0oiQowLz4b8Cpq?si=CNPAvGnPSoad8_-hgU4KQw
Im Gespräch stellt eine Sozialarbeiterin der Drogenberatungsstelle "drobs" in Halle (Saale) die Aufgaben und vorrangigen Arbeitsthemen der Beratungsstelle vor.
https://open.spotify.com/episode/0d2XcHMvJfG3pxf56PkIvL?si=9f4b21b46f78414d
Sebastians Geschichte: „Wie ein Rabenvater fliegen lernt?“ (Geschichte eines Betroffenen)
Der Student Max befragt Sebastian zu seiner Vergangenheit. Im Gespräch geht es vor allem um die anfänglichen Kontakte mit Drogen, die zu weiterem Substanzkonsum führten, um die familiären Verstrickungen, die Sebastians Konsum später mitverursachte, und schließlich auch um seinen Weg in die selbstgewählte Abstinenz.
https://open.spotify.com/episode/2iD0jYkErN6DTpfi7Qklag?si=oYd0rho9R2GSpZHacLjJ3g
Aus der zweiten Reihe
Im Gespräch erläutert Dr. med. Tobias Wustmann, wie eine Substitutionsbehandlung abläuft, wie lange eine Behandlung durchschnittlich dauert, welche Rolle das soziale Umfeld dabei spielt und vieles mehr. Dr. Wustmann ist Arzt in der traditionsreichen Praxis in Halle-Silberhöhe, die schon viele Jahre Substitutionsbehandlungen bei Opioidabhängigkeit anbietet.
Interview mit einem betroffenen Kind, das auf Grund des Konsums der Mutter in Obhut genommen wurde
Im Mittelpunkt des Gesprächs stehen das Thema Inobhutnahme und die dazu geltenden gesetzlichen Grundlagen. Dabei stellt sich die Frage, wann man überhaupt von Kindeswohlgefährdung sprechen kann. Um diesen Fragen nachzugehen, haben sich die Studierenden mit Jan getroffen. Er verbrachte selbst mehrere Jahre seiner Jugend in einem Kinderheim und berichtet, wie es dazu kam und welchen Herausforderungen er in seinem Alltag gegenüberstand.
Interview mit einer ASD-Mitarbeiterin zum Umgang mit suchterkrankten Eltern
Im Gespräch mit einer Mitarbeiterin des ASDs wird thematisiert, wann und wie der ASD überhaupt aktiv wird bei Themen, die sich aus dem Zusammenhang von Drogenkonsum und Kindeswohl ableiten, wie Hilfen für betroffene Eltern und Erziehungsberechtige aussehen können und wie es Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen geht, die in diesem Bereich arbeiten.
Interview mit ASD-Mitarbeiterin zur rechtlichen Lage
Die Studierenden der Hochschule Merseburg sprechen mit Katrin Simon aus dem Jugendamt Köthen. Sie arbeitet schon seit längerer Zeit im Fachdienst für Jugend, Soziales und Familie und hat sich die Zeit genommen, einige Fragen zum Thema Drogenkonsum, Kindeswohl und Substitution zu beantworten. Beantwortet werden Fragen, wie die rechtliche Situation ist, wenn Eltern psychoaktive Substanzen konsumieren; inwiefern der Konsum psychoaktiver Substanzen für das Jugendamt zu einem Hinweis auf eine Gefährdung des Kindes wird und ob das Jugendamt Unterstützung auch für weiterhin konsumierende Eltern anbietet.
Interview mit der Tochter des „Rabenvaters Sebastian“
Im Mittelpunkt steht die Tochter von Sebastian (Folge 6, „Wie ein Rabenvater fliegen lernte“) und ihre Perspektive auf das Familiengeschehen: Ob und wie hat sie die Sucht ihres Vaters wahrgenommen? Welche Spuren hat das in ihrem Aufwachsen hinterlassen? Und welchen Einfluss haben diese Erfahrungen auf ihre eigene Einstellung zum Substanzkonsum?
Auswahl von Anlaufstellen für betroffene Kinder in der Region
Überregionale Projekte, die sich direkt mit Kindern aus abhängigkeitsbelasteten Familien und deren Problemlagen beschäftigen:
- Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V
- Kidkit, ein Kooperationsprojekt der Drogenhilfe Köln e.V. und KOALA e.V.
- NACOA Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien e.V., Berlin
- Flaschenkinder Iserlohn | Telefon 02371 797 80 90
- Nummer gegen Kummer | 116 111
- Weitere Anlaufstellen sind: Kinderschutzbund, Kinderschutzzentren, Drogenberatungsstellen, Jugendamt