Gelungene Reisen sind aber auch mit Anstrengungen verbunden, doch werden diese meistens akzeptiert und – durch positive Erfahrungen honoriert. Eine Ästhetik des Reisens wurde uns vorgelebt und detailliert beschrieben, z.B. von August Macke, Paul Klee, Louis Moilliet (Tunisreise), Delacroix (Marokkoreise), Max Slevogt (Ägyptenreise). Sie zeigten uns neue, eigene Formen, Motive und Ausdrucksarten. In der Ästhetik des Reisens zählt nicht nur die Flucht vor etwas oder die Suche nach dem Anderen. Im Mittelpunkt steht ein Unterwegssein, das gewissermaßen als Rundreise um die Erde zum Ausgangspunkt zurückführt, um dann wieder von vorne zu beginnen. Dabei ist jede Reise anders, jede hat ihre eigene Geschichte. Kunstreisen als Alternativen zum Massentourismus führen zu einer ästhetischen Zuspitzung des Unterwegsseins. Aufgeschlossene Studierende werden zu Seismografen für einen kulturellen Wandel im kulturellen Selbstverständnis einer neuen Globalkultur. So können wir unsere Reisen sehen als einen Versuch, andere Wehen im eigenen Leben zu konstruieren und damit einen Beitrag zum innovativen Kulturschaffen zu leisten. Das zeigt sich insbesondere in den Nachbereitungen unserer Kunstreisen, die sich stets mit einer multimedialen Ausstellung präsentiert haben in der Hochschule uns auch außerhalb.