Eine Kunstreise als Lehrveranstaltung mit Studierenden als integrativer Bestandteil des Studiums macht u.a.a. die Einzigartigkeit des Studiengangs Kultur- und Medienpädagogik aus. Bekannte Reisen und von Künstlern, Wirkungsstätten und Motive sind Ziele der Kunstreisen.
Südfrankreich ist seit jeher Sehnsuchtsort vieler Künstler. Französische, aber auch Künstler anderer Länder, sehnten sich nach dem Licht und der Landschaft Südfrankreichs. Vielleicht war es auch der Einfluss des aus Aix en Provence stammenden Paul Cezannes, der auch als Vater der modernen Kunstauffassung gilt, welcher die Sehnsucht nach dieser Landschaft hervorrief. Für viele deutsche und österreichische Künstler wurde die Region um Nizza zum Zufluchtsort während der Nazidiktatur in diese Gegend, die richtungweisend für die europäische Kunst- und Kulturszene in der Mitte des 20. Jh. wurde.
Exemplarisch haben wir die Künstler Henri Matisse, Paul Cezanne und Vincent van Gogh ausgewählt und die Orte ihres Schaffens in Südfrankreich besucht: Nizza, Aix en Provence und Arles. Mit den Werken und den Orten der drei bekannten Maler haben sich die Studierenden künstlerisch auseinandergesetzt. Entstanden sind beeindruckende Arbeiten: Malereien, Zeichnungen und Fotografien, die die künstlerische Sicht auf Südfrankreich neu interpretieren, sowie ein Filme und ein Audio-Features zur Kunstreise.
Nizza und Matisse
„Ich träume von einer Kunst des Gleichgewichts, der Reinheit, der Ruhe, ohne beunruhigende und sich aufdrängende Gegenstände, von einer Kunst, die für jeden Geistesarbeiter, für den Geschäftsmann so gut wie für den Literaten, ein Beruhigungsmittel ist, eine Erholung für das Gehirn, so etwas wie ein guter Lehnstuhl, in dem man sich von physischen Anstrengungen erholen kann"
Auch heute noch atmet man in Nizza die Luft der mediterranen und mondänen Großstadt mit beschwingtem Charakter. Henri Matisse kam 1916 zwar auf ärztliches Anraten nach Nizza, doch blieb er Nizza bis zum Ende seines Lebens treu. Von 1916 bis 1954 lebte Henri Matisse immer wieder in Nizza. Er wohnte am östlichen Ende des Cours Saleya, einem Platz, auf dem auch heute noch der traditionelle Blumenmarkt stattfindet, mit Blick auf das Meer.
Mehrere Bilder zeigen den Blick vom Atelierbalkon aus zur Standpromenade. Er malt das helle Licht und die reinen hellen Farben Südfrankreichs. Im Musée Matisse auf den Hügeln des Stadtviertel Cimiez wird dem Betrachter die Wandlung der künstlerischen Weltsicht vom Naturalistisch-Impressionistischen hin zur Abstraktion deutlich. Auf dem lichtdurchfluteten Friedhof des benachbarten Franziskaner-Klosters von Cimiez liegt Henri Matisse begraben.
Kunstreise in Nizza 2015
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