Die polnische bildende Kunst als Brücke zwischen Ost- und Westeuropa
Am Mittwoch, dem 29. Juni 2016 um 13.00 Uhr wird im Gartenhaus die Ausstellung zur diesjährigen Kunstreise des Studiengangs Kultur- und Medienpädagogik eröffnet. Es werden nicht nur Bilder gezeigt, präsentiert werden alle Arbeitsergebnisse der Arbeits- und Workshop-Gruppen, vom Videofilm über Kunstobjekte bis hin zu Audiostücken und Texten.
Eine Kunstreise mit Studierenden als Bestandteil des Studiums macht u.a.a. die Einzigartigkeit des Studiengangs Kultur- und Medienpädagogik aus. Bekannte Reisen von Künstlern, Wirkungsstätten und Motive sind Ziele der Kunstreisen.
Diesmal richten wir unseren Blick zu unserem östlichen Nachbarn, nach Polen. Dort waren nicht die touristischen Zentren, wie z.B. Krakau oder Breslau, unsere Ziele.
Unser Ziel war Polens Hauptstadt Warschau, Schmelztiegel des Umbruchs, Zentrum des modernen Polens, das den Wechsel vom Sozialismus zur modernen Demokratie deutlich erkennen lässt, gleichzeitig traditionell und hypermodern. Polen ist das erste Land Europas mit einer schriftlich fixierten Verfassung, die 1791 verabschiedet wurde. Bis heute spürt man die demokratische Grundüberzeugung der Polen, die sicherlich auch von der sogenannten Adelsdemokratie in Polen, der frühneuzeitlichen Adelsrepublik Polen-Litauen stammt.
Unter dem Thema „Die polnische bildende Kunst als Brücke zwischen Ost- und Westeuropa“ lernten wir die Kultur Polens und viele polnische Künstlerpersönlichkeiten kennen, wie z.B. Ferdynand Ruszczyc, Henryk Berlewi.
Unser Kunstreiseprogramm spiegelt diese Ambivalenz zwischen Modernität und Traditionsbewusstsein wieder: Eine Führung durch die historischen Prunkräume des von Stalin Polen geschenkten Kulturpalastes, die Führung durch das Nationalmuseum stehen im Kontrast zur Street-Art-Führung durch den Stadtteil Praga.
Im Nationalmuseum, dass aus dem 1862 eröffneten Museum der schönen Künste hervorging, 1916 in Muzeum Narodowe umbenannt wurde und 1938 in dem interessanten 1920-Jahre Bau offiziell eingeweiht wurde, erhielten wir eine exzellente kunsthistorische Führung durch die bildende Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts,
die immer den Kontext zur westeuropäischen Kunst an ausgestellten Beispielen herstellte.
Spannend ist dort die Abteilung für die Kunst vom Ende des 20. und des beginnenden 21. Jahrhunderts, die z.T. hochpolitisch ist.
Street-Art Führung
Große Betroffenheit löste der Besuch des Polin-Museums aus, in dem die Geschichte der jüdischen Bevölkerung Warschaus und Polens interaktiv nacherlebt werden kann.
Zwischen den Besuchen und Führungen blieb immer Zeit zum Sammeln von Eindrücken, die zum künstlerischen Arbeiten anregten. Es entstanden viele unterschiedliche Reiseskizzen, Reisefotografien, Video- und Audioaufnahmen, die sich zu einem gelungenen Porträt der Stadt Warschau in der Präsentation und Ausstellung zusammenfügen.