KDK Paper Reihen

Das Komplexlabor Digitale Kultur (KDK) veröffentlicht seit 2021 Working Papers und Research Papers zu aktuellen Forschungen zum Thema digitaler Kultur. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Veröffentlichung und Sichtbarmachung der Arbeiten junger Wissenschaftler*innen und Studierender.

Voraussetzungen für eine Publikation im Rahmen der KDK Paper Reihen:

  • Thema zur digitalen Kultur (z.B. Quantified Self, Gamification, VR-/AR-Anwendungen, Making, Medienpädagogische Konzepte)
  • Publikationswürdigkeit eines eigenständigen, relevanten Beitrags zur aktuellen wissenschaftlichen Debatte
  • Bei Studienarbeiten (Seminararbeiten, Bachelor- oder Master-Theses): Benotung mit »sehr gut« oder Empfehlung der/des Betreuerin/Betreuers
  • Einverständniserklärung zur Veröffentlichung

Die Autor*innen der KDK Paper Reihen stehen jeweils für sich. Die eingereichten Paper werden redaktionell betreut. Alle Beiträge sind »open access« auf dem Publikationsserver des Landes Sachsen-Anhalt verfügbar.

Kontakt: joana.mauer@hs-merseburg.de

 

Research Papers

Die KDK Research Paper Reihe bietet die Möglichkeit, eigenständige relevante Forschungsbeiträge von mit dem KDK verbundenen Forscher*innen zu digitaler Kultur auf schnellem Weg zu veröffentlichen.

 

Aktuelle Beiträge:

Research Papers

Cancel Culture ist ein kontroverses und viel diskutiertes Phänomen, das in den Medien und der öffentlichen Debatte immer präsenter wird. Während die einen sie als Mittel zur Bekämpfung von Diskriminierung und Missständen ansehen, befürchten andere hingegen eine Einschränkung der Meinungsfreiheit und eine Verengung des Meinungskorridors. Diese Arbeit untersucht die Entstehung, den Kontext und die Auswirkungen von Cancel Culture. Sie konzentriert sich hierbei mit zwei Fallbeispielen auf den deutschsprachigen Diskurs und analysiert, wie sich in der digitalen Kultur die politische Öffentlichkeit transformiert und soziale Medien die öffentliche Diskussion beeinflussen. Dabei stellt die Arbeit heraus, dass Cancel Culture als eine Reaktion auf die Verschiebungen gesellschaftlicher Machtverhältnisse und einer Demokratisierung der öffentlichen Debatte sowie als deren Ausdruck verstanden werden kann.

Download Research Paper: 01|2023 Kochtova, Yanina: Cancel Culture. Herausforderung für die politische Öffentlichkeit

Die Arbeit beschäftigt sich mit der Integration immersiver virtueller Realitäten (iVR) in die digitale Hochschullehre. Im Zuge der COVID-19-Pandemie hat sich die Notwendigkeit digitaler Lehrmethoden verdeutlicht, was zunehmend den Fokus auf die Evaluierung und Implementierung innovativer technischer Mittel lenkt. Während sich bisherige Ansätze oft auf einfache Online-Formate beschränken, erforscht der Autor in seiner explorativen Studie an der Hochschule Merseburg die Nutzung von iVR mittels Head-Mounted-Displays in einer Vorlesung auf Mozilla Hubs. Die Ergebnisse der Studie spiegeln sich in fünf Kernkategorien wider: technische Hindernisse, Ablenkungen, soziale Interaktionen, Vorlesungsformat sowie die Einbindung von iVR in die digitale Lehre. Die Studie zeigt, dass iVR in der Hochschullehre ein vielversprechendes Potenzial bietet, jedoch mit technischen, konzeptionellen und didaktischen Herausforderungen einhergeht. Die gewonnen Erkenntnisse können als Grundlage für die Weiterentwicklung von Lehrkonzepten dienen und bieten Anknüpfungspunkte für zukünftige Forschung.

Download Research Paper: 02|2023 Pfennig, Jonas: Nutzungsweisen von VR in digitaler Lehre. Eine explorative Studie mit Mozilla Hubs

Mit der Digitalität wird die Wirklichkeit zunehmend granular: sie löst sich immer mehr in ihre Bestandteile auf, wie Pixel, Quanten, Bits oder Gene. Diese neue Auflösung der Welt ist jedoch von doppelbödiger Art, denn das Zeitalter der Digitalität zeichnet sich nicht nur durch eine höhere Auflösung seiner technologischen und wissenschaftlichen Bilder aus, sondern auch durch eine Auflösung der gewohnten Welt-, Sozial- und Selbstverhältnisse.
Ausgehend von den Ideen und Vorstellungen des Medienphilosophen Vilém Flusser (1920-1991) untersucht die Arbeit anhand dessen Stufenmodells der Mediengenese die krisenhaften Momente der medienkultur-anthropologischen Entwicklung. An der Schnittstelle von Flussers Theorien und dem zeitgenössischen anthropomedialen Diskurs navigiert sie durch die Dimensionen und Bedeutungen der aktuellen Krise, betont wesentliche Aspekte des aufkommenden, digitalen Zeitalters und versucht sich schließlich an einer medienanthropologischen Verortung des postmodernen Subjekts in Anbetracht seiner gegenwärtigen medienkulturellen Lage.

Download Research Paper: 03|2023 Mauer, Joana: Ins Werden geworfen. Vilém Flussers Verortung des Menschen

 

 

Working Papers

In der KDK Working Paper Reihe stellen wir aktuelle Forschungsergebnisse und -erkenntnisse von Hochschulangehörigen zum Thema digitaler Kultur einer interessierten Fachöffentlichkeit zur Diskussion. Das Format bietet sich unter anderem an, wenn die Arbeit in einem noch nicht abgeschlossenen Stadium, also work in progress, ist.

 

Aktuelle Beiträge:

Working Papers

Der Aufsatz widmet sich einer distanzierten Reflexion der soziologischen Forschung zu Schlaf und Selbstvermessung. Der erste Teil umfasst eine Rekonstruktion des allgemeinen Diskussionsstand sowie meines älteren Differenzierungsvorschlags von Selbstoptimierung als Selbsteffektivierung einerseits und als Selbststeigerung andererseits (Meißner 2016) und wird beendet mit der Beobachtung, dass Selbstvermessung durchaus breit praktiziert wird, dass sich jedoch die erwarteten Effekte sowohl hinsichtlich einer heternomen Selbsteffektivierung als auch einer autonomiestützenden Selbststeigerung nicht klar ausmachen lassen. Der zweite Teil versucht eine Antwort mithilfe der von Hartmut Rosa vorgelegten Unterscheidung Verfügbarkeit/Unverfügbarkeit zu geben. Entgegen Rosas Haltung zur Selbstvermessung wird am Beispiel des Schlafs argumentiert, dass erst durch die Selbstvermessung, also durch dessen Quantifizierung und Visualisierung, ein individuelles Verhältnisses zum eigenen Schlaf hergestellt werden kann. Schlaftracking könnte insofern als Möglichkeit der Selbsttherapie gefasst werden, weil durch die Selbstvermessung zwischen dem Selbst und dem eigenen Schlaf eine Differenz etabliert werden kann. Der dritte Teil erblickt in der Selbstvermessung Formen von technisch unterstützten Selbstverhältnissen, die einen Umgang mit der zutage tretenden personalen Kontingenz bzw. pluralisierten Selbstverhältnissen ermöglichen.

Download Working Paper: 01|2021 Meißner, Stefan: Sleeptracking. Zur digitalen Vermessung des Schlafs

Download Working Paper: 02|2023 Meißner, Stefan: Modernität der Gegenwart: Normalisierende Massenkultur oder Convenience gesättigte digitale Kultur?

Der Aufsatz widmet sich dem digitalen Basteln, verstanden als selbstbestimmter Umgang mit verschiedensten Materialien, analogen wie auch digitalen Werkzeugen und Techniken. Diesem wird ein Einübungspotenzial in digitale Kultur zugeschrieben.
Um diese These argumentativ zu entfalten, wird zunächst mithilfe von Friedrich Tenbruck digitale Kultur als spezifische Wirklichkeitsvorstellung beschrieben. Sodann wird das digitale Basteln als Praktiken der Einübung in digitale Kultur präsentiert. Durch diese Einübung gewinnen vor allem die digitalen Bastlerinnen und Bastler Orientierungsmöglichkeiten in digitaler Kultur jenseits der von Tenbruck herausgearbeiteten Orientierung in Kultur durch Geschichte.

Download Working Paper: 03|2023 Meißner, Stefan: Digitales Basteln mit Friedrich Tenbruck

Der Aufsatz berichtet von zwei Geschichten technischer Kommunikationsmedien: Telegrafie und Computer. In diesen beiden Fallgeschichten wird gegen die übliche Vorstellung argumentiert, dass technische Kommunikationsmedien auf einen gesellschaftlichen Bedarf reagieren würden. Vielmehr wird auf »historische Kontingenz« verwiesen. Anschließend werden daraus resultierende Konsequenzen für die Anwendungsorientierung wissenschaftlichen Wissens von HAWs und deren Third Mission-Aktivitäten dargestellt.

Download Working Paper: 04|2023 Meißner, Stefan: Mediengeschichten und Third Mission

Das Working Paper fasst eine erste Auseinandersetzung mit der Funktionsweise gegenwärtiger Ki-Technologie zusammen und skizziert einige mögliche Konsequenzen im Bereich der Bildung.

Download Working Paper: 05|2023 Meißner, Stefan: Künstliche Intelligenz, Künstliche Neuronale Netzwerke und Large Language Models. Eine kurze Einführung

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